Die Abstimmung zur ‘Ehe für alle’ ist vorbei! Wie geht es nach dem deutlichen Ja zur ‘Ehe für alle’ für Kirche und Gesellschaft weiter? Für uns ist klar: Für christliche Gemeinschaften und Kirchgemeinden wird sich das Resultat zur ‘Ehe für alle’ als eine Wasserscheide entpuppen. Die Regenbogen rufen “Ja! Und morgen kämpfen wir weiter!” Die aktuelle Fassung der Ehe für alle ist also nur der Anfang. Die nächsten Baustellen im Projekt einer gesellschaftlichen Umformung sind bereits eingerichtet.
Mit unserem Engagement für ein Nein zur Ehe für alle haben wir mit Daniel Option in den vergangenen Monaten einen ersten Ausflug in eine grössere und politisch agierende Öffentlichkeit gemacht. Wir haben uns mit den grundlegenden Fragen der Ehe für alle und ihrer Beziehung zur Frage nach den Kindern beschäftigt. Dabei haben wir uns intensiv mit dem ‘Original’, der natürlichen Familie, ihrer Geschichte und ihrem Potential für unsere Zeit auseinandergesetzt. Wir durften die aktuellsten Forschungen rund um das Kindeswohl in gleichgeschlechtlichen Beziehungen eingehender untersuchen. Wir haben die Diskussion über die Bedeutung von Vätern mitgestaltet. Der Höhepunkt war das erhellende Interview mit dem Soziologen Dr. Paul Sullins, dem in den Medien diskutierten Autor von Studien über Regenbogen — Kinder, sowie das Gespräch mit dem Historiker Dr. Allan Carlson.
Zufriedenheit und belastete Beziehungen
Nun stehen wir auf der Verliererseite des Abstimmungskampfes. Dennoch ist das Hauptgefühl, welches nach dem Abstimmungskampf zurückbleibt, Zufriedenheit. Wir durften wichtige Impulse für den Abstimmungskampf geben, haben selber unglaublich viel gelernt und viele neue Menschen kennengelernt: Mutige Mitstreiter und liebe Menschen, die ganz anderer Meinung sind als wir.
Unsere Hauptmotivation für diesen Ausflug in die Politik war unser Anliegen für das Kindeswohl. Leitend war dabei der folgende Gedanke: Was werden unsere Kinder in 30 Jahren über diese heutige Zeit sagen? Wir möchten uns auf eine Art und Weise in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen, welche das langfristige Wohl des Menschen und nicht den kurzfristigen Gewinn im Blick hat. Und das kann auch mal bedeuten, unpopuläre Positionen einzunehmen.
Unser Engagement hat einige persönliche Beziehungen mitunter arg strapaziert, insbesondere zu manchen Freunden, die Befürworter sind, und auch zu einigen gleichgeschlechtlich empfindenden Freunden. Es muss aber festgehalten werden, dass nicht wir, sondern Exponenten der LGBT-Lobby bald nach der Einführung des Partnerschaftsgesetzes in 2007 den Anspruch auf Ehe für alle aufs politische Parkett gebracht haben. Wer sich selbst zum Thema macht, sollte auch etwas Gegenwind aushalten können. Und wer seinen Abstimmungskampf mit einer nahezu lückenlosen Unterstützung durch die versammelte Schweizer Prominenz, die Grossbanken, die grossen NGO’s, die wirtschaftlichen, politischen und landeskirchlichen Funktionäre sowie den grossen Medienhäusern inklusive Staatsmedien aufbauen kann, der sollte sich vielleicht auch mal vom Narrativ der hilflosen und unterdrückten Minorität verabschieden.
Noch im November 2020 verkündete eine durch Pink Cross in Auftrag gegebene Umfrage eine Zustimmung von 82% für die Ehe für alle in der Schweizer Bevölkerung. Die Ja-Seite ist auf den Abstimmungssonntag hin um ca. 20% geschrumpft. Auch wenn die Nein-Seite im Abstimmungskampf Boden gut machen konnte, so ist das Abstimmungsergebnis von ca. 64% Ja-Anteil doch ein sehr deutliches Ergebnis.
Mit diesem Resultat im Rücken ist klar, dass die Befürworter eines gesellschaftlichen Umbaus, weg von traditionellen Konzepten von Familie, nun Aufwind haben und ihre Agenda forcieren werden. Das Ergebnis ist ein Sieg für den expressiven Individualismus und ein deutliches Zeichen, dass sich unsere Gesellschaft abwendet von unseren christlichen Wurzeln. Der expressive Individualismus ist ein Begriff, den der Historiker Carl Truman gut erklärt, bei der Arbeit des Soziologen Charles Taylor zentral ist, und vermutlich auf Robert N. Bellah zurückgeht. Er besagt, dass individuell empfundene Identitäten, samt den damit verbundenen Lebensweisen und Wünschen, zum König gekürt sind. Auf der Wunschliste dieser Lebensweisen stehen auch Kinder, deren Rechte zunehmend den Ansprüchen und Wünschen der neuen ‘Diversity’-Kultur geopfert werden. Das Recht des Kindes auf ein Aufwachsen bei seinen leiblichen Eltern wird geopfert.
Wir möchten an dieser Stelle festhalten, dass bei Weitem nicht alle gleichgeschlechtlich Empfindende für die Ehe für alle sind. Es hat uns überrascht, dass mehrere homosexuelle Freunde uns gedankt haben, dass wir uns für ein Nein zur Ehe für alle einsetzen. Wir möchten festhalten, dass wir auch nach der Abstimmung gerne mit allen im Gespräch sind, auch auf der anderen Seite der ideologischen Gräben.
Der Salami hat noch viele Scheiben
Die Ideologie, welche die Einführung der Ehe für alle eingebracht hat, ist noch nicht am Ziel, sondern sie möchte das ganze Feld bestimmen. Deshalb werden uns ihre Themen noch auf Jahre hinaus beschäftigen. So sind im Schweizer Parlament bereits Schritte eingeleitet worden, welche eine konsequente Weiterführung der Ideologie vorantreiben. Katja Christ (GLP) hat folgende drei parlamentarische Motionen eingebracht (die fett gedruckten Titel sind die offiziellen Überschriften der Motionen):
- Eizellenspende endlich auch in der Schweiz legalisieren! (Motion 21.421 am 17. März 2021). Dies muss als Wegbereitung für eine kommende mögliche Legalisierung der Leihmutterschaft gesehen werden. Die Einführung der Ehe für alle diskriminiert männliche gleichgeschlechtliche Paare gegenüber weiblichen gleichgeschlechtlichen Paaren, weil erstere keine Kinder zeugen dürfen. Das Argument der Diskriminierung von Homosexuellen gegenüber Heterosexuellen hat die Wahl gewonnen. Nun wird mit aller Wahrscheinlichkeit ein weiteres Diskriminierungsargument von Homosexuellen gegenüber (diesmal) Homosexuellen dazu führen, dass wir in absehbarer Zeit über Leihmutterschaft abstimmen müssen. Wie schon im aktuellen Abstimmungskampf über Samenspende mit der ‘gesellschaftlichen Realität von Samenspenderkindern’ argumentiert wurde, so werden aktuell ‘Gebärmutter-Kinder’ am Gesetz vorbei als gesellschaftliche Realität etabliert und als Argument ins Feld geführt werden (ein aktuelles Beispiel führen wir unten auf).
- Fortpflanzungsmedizingesetz aufdatieren und in die Zukunft führen (Motion 21.3238 am 17. März 2021). Hier geht es darum, die Fortpflanzungsmedizin dem gesellschaftlichen Wertewandel anzupassen und von starren Regeln zu lösen. Es lohnt sich, die Argumentation der Motion zu lesen. Man muss kein Prophet sein, um zu sehen, in welche Richtung hier gearbeitet wird.
Die Vorprüfung der Legalisierung der Eizellenspende nimmt bereits dieses Jahr die nächste Hürde im Parlament. Die Motion ist für die ersten internen Abklärungen in den Kommissionen für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats auf 4. November 2021 traktandiert. Es geht mit schnellen Schritten in Richtung dessen, was Paul noch vor wenigen Wochen auf einem Podium mit Verfechtern der Ehe für alle zugesichert wurde, dass es absolut kein Thema sei. Es ist ein Déja-vu: 2007 wurde dem Volk zugesichert, dass die Ehe für alle kein Thema sei. Die berühmte Salami-Taktik ist ‘alive and well’.
Wie sollte die Nein-Seite des Abstimmungskampfes reagieren? Eine Möglichkeit wäre eine Initiative zur allgemeinen Abschaffung der Samenspende zu lancieren, also sowohl für gegen‑, wie auch für gleichgeschlechtliche Paare. Wir sind keine Politik — Kenner. Vermutlich signalisiert das deutliche Resultat, das unsere Bevölkerung auch im Bezug auf Fragen der Fortpflanzungsmedizin ziemlich progressiv denkt. Trotzdem: Träumen darf man ab und zu! Gleichzeitig müsste man überlegen, wie wir in unseren Gemeinschaften, aber auch mit politischen Tools, wirksam Kinder und Familien unterstützen können in den spezifischen Herausforderungen, in denen sie stehen. Hier wird sich vielleicht am ehesten auch ein gemeinsamer politischer Boden finden lassen. Einige Denkanstösse dazu finden sich bereits in einem Artikel von uns.
Eine innerkirchliche Lobby agiert strategisch
Mit der Annahme der Ehe für alle kommen noch grössere Spannungen ins kirchliche und insbesondere ins freikirchliche Milieu, welche aktuell mehrheitlich gegen die Ehe für alle ist. Der Ruf, dass Freikirchler ihre Meinung über ausgelebte Homosexualität nun doch ändern sollen, wird zunehmen. Der Druck von ausserhalb und innerhalb wird wachsen, einvernehmlich und in Treue ausgelebte Homosexualität als von Gott gewollt, und deshalb als segnungswürdig zu sehen. Paul Bruderer hat sich in einem vielgelesenen Artikel zu dieser Forderung geäussert.
Definitiv vorbei scheint die Diskussion in den evangelischen Landeskirchen. Diese hatten sich bereits vor 2 Jahren in ‘vorauseilendem Gehorsam’ für die Ehe für alle ausgesprochen — ein Prozess, den wir kritisch begleitet haben. Aus unserer Sicht hat die evangelische Kirche damit ein neues Glaubensbekenntnis formuliert, wendet sich ab von der judisch-christlichen Sicht auf die Welt und wird nicht als Gewinnerin vom Platz gehen.
Wie sich das neue Glaubensbekenntnis der Reformierten praktisch auswirkt, hat man im aktuellen Wahlkampf deutlich miterleben können. Ein kritischer innerkirchlicher Diskurs war auf nationaler Ebene nicht mehr gewünscht. Pluralität der Meinung liegt nicht mehr drin. Die EKS-Podien wurden ausschliesslich mit Befürwortern der Ehe für alle besetzt. Die drängenden Fragen im Bereich der Reproduktionsmedizin wurden ganz offiziell auf die lange Bank geschoben, während auf ihren mit LGBT-Aktivisten besetzten Podien die Samenspende bereits als gegebene Tatsache präsentiert wurde.
Es wird auch innerkirchlich klar: Ist die Ehe für alle etabliert, gibt es viele weitere Bereiche, die an das neue Glaubensbekenntnis angeglichen werden müssen. Im Rahmen des Abstimmungskampfes sind die neuen Felder bereits sichtbar gemacht geworden: Polyamorie und Leihmutterschaft kommen vermutlich als Nächstes.
Polyamorie: Einvernehmlichkeit unter Erwachsenen ist in der neuen, tonangebenden Weltanschauung das primäre und einzige Kriterium für ausgelebte Sexualität. Stephan Jütte ist Leiter des Reflab-Projektes der Reformierten Kirche des Kantons Zürich. In einem Kommentar auf einen Podcast von November 2020 zeigt er, wie weit man gehen kann, wenn man Einvernehmlichkeit unter Erwachsenen als einziges Kriterium für Sexualität wählt:
Mit Polyamorie, Selbstbefriedigung und allen einvernehmlichen Sexualpraktiken unter erwachsenen Menschen habe ich gar kein Problem. (Quelle aufgerufen am 21.09.2021)
Spannend wäre konkreter zu hören, was Jütte hinter dem Wort ‘allen’ sieht. Denn da gibt es durchaus noch weitere mögliche Formen der einvernehmlichen Sexualität unter Erwachsenen.
Im Abstimmungskampf um die Ehe für alle hat Jütte eines der verschiedenen Podiumsgespräche der evangelisch-reformierten Kirche Schweiz moderiert — wie gesagt ohne jegliche kritische Gegenstimme. Mit auf dem Podium war Michael Braunschweig, Ethiker und Vizepräsident Kirchenpflege Reformierte Kirche Zürich. Braunschweig hat zusammen mit seinem Partner zwei Kinder über Leihmutterschaft in die Welt gebracht und durfte am besagten Podium schon mal ein kräftiges Plädoyer für die Leihmutterschaft platzieren (ab 1:14:14 im Video).
Inzwischen hat Braunschweig in einem Artikel auf Ref.ch nachgedoppelt und einen Aufruf gestartet, solche Kinder nicht zu diskriminieren. Die Ausführungen von Braunschweig zeigen bereits deutlich, dass die Argumentationslinien zur Begründung der Leihmutterschaft gleich verlaufen werden wie bei der Samenspende: Die Kinder sind eine Realität, weshalb wir dieser Realität den gesellschaftlichen Segen erteilen sollten, indem wir die schon (am Gesetz vorbei) etablierte Praxis legalisieren.
Eines ist für uns wichtig: Wir heissen wie immer jedes Kind willkommen, das in diese Welt kommt. Das ist unverrückbar klar! Unter anderen darum setzen wir uns auch für den Lebensschutz ein. Aber auf der ideologischen Ebene stehen die Zeichen schon an der Wand:
- Leihmutterschaft soll auch von Kirchen akzeptiert und abgesegnet werden.
- Kirchen werden aufgefordert werden, polyamouröse Beziehungsnetze anzuerkennen.
Ein Blick in die Nachbarländer ist dabei hilfreich. In Deutschland wird die Forderung nach der Anerkennung polyamouröser Beziehungsnetze bereits jetzt auf verschiedene Weise konkret einbracht, z.B. durch Fachtagungen, die mitunter sogar von von der Deutschen Kirche EKD mitgefördert und mitfinanziert sind. Ein Beispiel ist Liebesleben6, zu dem die Bundesverbände “Evangelische Frauen in Deutschland e.V.” und die “Männerarbeit der EKD” im Kooperation mit dem Fachreferat “Frauen und Männer” der EKD und der Frauen und Männerarbeit der evangelischen Kirchen in Kurhessen-Waldeck eingeladen haben. Diese Tagung war also kirchlich sehr weit oben angebunden. Auf dem Kreuz & Queer Blog von Evangelisch.de werden regelmässig neue queere Jubeltexte und Plädoyers veröffentlicht wie zum Beispiel im Artikel “Ich bin doch zu schade für eine_n allein…”. Hier wird festgestellt: “Polyamorie ist eine Praxis, zwei oder mehrere sexuelle und/oder emotionale Liebesbeziehungen gleichzeitig zu leben. Bekennend polyamor lebende Menschen sind mit vielen Vorurteilen, die u.a. mit Unwissen zu tun haben, konfrontiert.”
Unsere schweizerische reformierte Kirche scheint es sich dem grossen Bruder aus dem Nachbarland abgeschaut zu haben und eine bewusste Förderung aller möglichen einvernehmlichen Sexualpraktiken zu machen. Einige freikirchliche Pastoren und Influencer ziehen fröhlich mit. So ist es nur verständlich und zu begrüssen, wenn sich Nachfolger von Jesus Christus innerhalb unserer evangelischen Kirche anfangen, neue Thinktanks aufzubauen, um den theologischen Austausch anzustossen und zu fördern.
Woran sollen Christen sich orientieren?
Wir haben tiefes Vertrauen in die Grundüberzeugungen der jüdisch-christlichen Weltanschauung, welche die monogame Ehe von Mann und Frau mit dem Potential der natürlichen Zeugung gleichwertig einstuft mit dem gewählten zölibatären Leben. Diese biblische Weltanschauung agiert wesentlich differenzierter als nur mit Einvernehmlichkeit.
Einvernehmlichkeit ist wichtig! Auch sie ist in der jüdisch-christlichen Weltanschauung begründet, welche klarstellt, dass jeder Mensch im Ebenbild Gottes geschaffen ist. Das biblische Ja zur Ebenbildlichkeit Gottes von Mann und Frau war der Motor des Widerstandes gegen die patriachalistische Sexualität des antiken Heidentums.
Wer aber wie Jütte ausschliesslich mit Einvernehmlichkeit argumentiert, kann Sexualpraktiken rechtfertigen, die in der Bibel klar als des Menschen unwürdig dargestellt werden. Die jüdisch-christliche Weltanschauung ist vielschichtiger und beschreibt den Menschen nicht nur in dessen Ebenbildlichkeit, sondern auch in dessen Geschöpflichkeit und Leiblichkeit.
Geschöpflichkeit hat damit zu tun, dass wir als Geschöpfe Empfänger sind des Redens Gottes in seinem Wort und durch seinen Geist. So gibt uns Gott seine Ge- und Verbote als sein Wegweiser zum gelingenden Leben allgemein und auch in der Sexualität. Martin Luther bringt das in seinem Schmalkadischen Artikel (1537) auf den Punkt:
…sondern die Ehe frei haben, wie sie Gott geordnet und gestiftet hat, und wollen sein Werk nicht zerreißen noch hindern. (Artikel 11).
Gemäss Luther ist die Ehe von Mann und Frau Gottes Erfindung, und soll in der von Gott gedachten Gestalt geordnet sein. Woher kennen wir die Gestalt der Ehe? Aus dem Wort Gottes. Dort sehen wir, dass Einvernehmlichkeit im Rahmen der monogamen Ehe von Mann und Frau stattfinden soll.
Leiblichkeit betont den hohen Wert des physischen Körpers des Menschen als etwas Gutes und Identitätsstiftendes. Unser Körper informiert uns, wie sich Gott die Würde der Sexualität denkt. Hier liegt einer der tieferen Gründe, warum die Bibel ausgelebte Homosexualität in keiner Variante positiv darstellt.
Ebenbildlichkeit, Geschöpflichkeit, Leiblichkeit — alle drei Wesenselemente des Menschen müssen also in Kombination verstanden werden. Jedes der drei Elemente gibt den anderen Elementen Kontur und Gestalt. Jedes Element diszipliniert die anderen beiden. Wer nur ein Element betont, wird es auf Kosten der anderen beiden tun und verteidigt Praktiken, die aus Sicht der Bibel des Menschen unwürdig sind. Ein Christentum, das nur ein Element betont, wird verkümmern und die Menschen irreführen.
Vergessen wir dabei nicht: Nicht jede Veränderung ist aus Sicht der Bibel negativ! Und manch eine Veränderung unserer Gesellschaft offenbart Defizite in der Art, wie wir bisher das Christentum und unseren Glauben gelebt haben. Christen sind keine prinzipiellen Kultur- und Gesellschaftsgegner, sondern Kulturgestalter und deren Liebhaber. Sie leben eine aktive Rolle in der Gesellschaft als Botschafter, welche den Prinzipien, Haltungen ihres himmlischen ‘Heimatlandes’ verpflichtet sind und deren Werte in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen.
Mit dem Psalmisten David wissen Christen, das Gottes Prinzipien Lebensprinzipien sind, seine Weisungen zum Wohl des Menschen dienen:
Du tust mir kund den Weg zum Leben. Ps 16:11
Darum: Lasst uns nach dem Ja zur Ehe für alle fröhlich und ermutigt die Fülle des biblischen Menschenbildes kennen -, lieben- und ausleben lernen. Lasst uns als christliche Gemeinden zu Zufluchtsorten für Menschen werden, die Herausforderungen in ihrer Sexualität haben. Lasst uns als christliche Gemeinden Räume der Gnade sein für alle Menschen, die Nöte haben in ihrer Sexualität. Lasst uns alle die Neugestaltung unserer Herzen und unserer Lebensführung durch die Gegenwart Gottes und durch sein Wort als lebensspendendes Geschenk entdecken.
Die “Ehe für alle” ist keine Tatsache, sondern eine juristische Fiktion. Tatsächlich besteht eine Ehe aus Mann und Frau, wie es der Sexualität entspricht. Dass heutzutage sehr viel gesponnen wird — und Gesponnenes für wichtig genommen wird: geschenkt.
Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Wir müssen einfach am Evangelium festhalten. Denn am Lebensende wird die Frage entscheidend sein, was wir mit dem Angebot von Jesus getan haben.
Texte intéressant et profond. Ce sujet demande de la sensibilité … MERCI
Merci a toi aussi 🙏
Nun sind “die Würfel gefallen”. Was die “Ehe für alle” angeht. Der Wind wird nun rauer werden für diejenigen, welche die Werte der Bibel (des Schöpfers allen Sichtbaren und Unsichtbaren) leben und vertreten wollen.
Ich sehe das nicht in erster Linie als negativ. Es wird uns helfen, wieder klarere Konturen zu erhalten – und damit attraktiver zu werden, für diejenigen, welche nicht mit dem “Mainstream” mithalten können oder wollen.
Gleichzeitig werden wir zunehmend in der Herausforderung stehen, allen anderen ebenso in Gnade und Demut begegnen zu können. Gott möge uns beistehen.
Gut auf den Punkt gebracht — danke 👍