Als Pastor fühle ich mich manchmal umgeben von Hilferufen um Rettung des Körpers. Die Nöte unseres Leibes sind vielfältig, real und leidvoll. Die Lösungsversuche sind ebenso vielfältig, aber leider manchmal frustierend enttäuschend. Was ist die ‘Better Story’ für unseren leidenden Körper aus Sicht der Bibel?
Die Tatsache, dass unser Körper ein gutes Geschenk Gottes an uns ist, ändert nichts daran, dass wir in unseren Körpern seufzen:
Auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. (Römer 8:23)
Unsere guten Körper sind nicht perfekt. Sie schmerzen. Sie haben eine Erlösung nötig. Wir seufzen in uns selbst aufgrund von Krankheit, Behinderung, Scham, Vergötterung und Dysphorie. Was ist aus Sicht der Bibel die ‘Better Story’ für unsere Körper? Zu diesem Artikel gibt es eine Predigt, die ich erst grad in meiner Gemeinde gehalten habe.
Behinderung
Die Realität unserer physischen Welt ist manchmal dysfunktional. Es gibt Erdbeben, Tsunamis und vieles mehr. Auch beim menschlichen Körper kommt es vor, dass jemand eine Krankheit hat, oder eine Behinderung, die seit der Geburt da ist oder durch einen Unfall verursacht wird. Ein junger Mann namens Samuel kommt in meine Gemeinde. Er war jung, fit, sportbegeistert und hatte das Leben vor sich, bis ein Badeunfall ihn an den Rollstuhl fesselte. Unsere Körper funktionieren nicht so, wie sie ursprünglich gedacht waren. Sie sind nicht perfekt.
Behinderung und Krankheit erinnern uns daran, dass wir und unsere Welt nicht in der ursprünglich gedachten Harmonie mit Gott existieren. Dies heisst nicht, dass die Krankheit oder Behinderung einer Person immer in direktem Zusammenhang mit der Verfehlung oder Sünde dieser oder einer anderen Person steht. Es kann sein, muss aber nicht. Pauschale Direkt-Zuweisungen sind unangemessen. Das Bild, das uns die Bibel gibt, ist dieses: Wenn jemand krank ist oder eine Behinderung hat, erinnert uns dies an die Tatsache, dass unsere Welt insgesamt von der Harmonie mit Gott losgelöst existiert. Krankheit und Behinderung weisen uns auf die Tatsache hin, dass diese Welt und wir Menschen darin, eine Erlösung benötigen.
Darum: Solange wir in einer Welt leben, die nicht mit Gott harmonisiert lebt, werden manche von uns körperliche Nöte haben. Irgendwann trifft es uns alle.. Die Idee, dass im Diesseits vollkommene und anhaltende körperliche Heilung erlebt werden kann, ist aus Sicht der Bibel ein Märchen.
Scham
Wir kennen auch Scham bis hin zu Abscheu gegenüber dem eigenen Körper oder gegenüber dem Körper eines anderen Menschen. Umfragen deuten an, dass insbesondere Frauen oft Mühe bekunden, wenn sie sich selbst im Spiegel sehen. Das Internet beeinflusst Schönheitsideale. Wir sehen heute viel mehr nackte Haut, als die Generationen vor uns, was unser Bild von Schönheit prägt. Die Wirkung ist leider oft, dass wir uns für unseren eigenen Körper schämen. Selbst die angeblich schönsten Personen kämpfen mit diesem Druck, wie kürzlich Khloe Kardashian zugegeben hat. Wenn eine Kardashian Probleme mit ihrem Selbstbild hat, gibt es für uns Normalsterbliche noch Hoffnung?!
Scham erleben wir auch in Bezug auf Sachen, die wir mit unserem Körper unternommen haben oder in Bezug auf Dinge, die uns von anderen an unserem Körper angetan wurden. Bestimmte Körperteile erinnern uns manchmal an vergangene Sünden, für die wir uns schämen. Sexuelle Fehltritte und Scham aufgrund von Übergriffen, durch die andere an uns schuldig wurden, sind besonders tiefgehend. Sie beeinflussen manchmal noch Jahrzehnte später, was wir über unseren Körper denken und fühlen.
Vergötterung
Manche vergöttern ihren Körper. Sie brauchen den perfekten Körper, weil ihrer Meinung nach der Körper sie als Person definiert. Wir müssen um jeden Preis schön aussehen und je nach Priorität tun wir alles, um das zu erreichen: Fitness, Gesundheit, Kleider. Es darf viel kosten! Wir sehen auch tatsächlich gut aus! Bis auf… naja die Details. Aber dafür gibt es heute ja die Möglichkeiten der Schönheitschirurgie.
Die Bibel zeigt, dass körperliche Schönheit durchaus auch ein Geschenk Gottes ist. Gleichzeitig beschreibt die Bibel, wie uns Schönheit auch in Schwierigkeiten bringen kann, wie Abraham und seine Frau Sara erleben mussten (1Mose 12:11). Schönheit soll nicht zu hoch gewertet werden (z.B. Sprüche 31:30). Wenn du einen schönen Körper hast, ist es wenig wahrscheinlich, dass du diese Schönheit “auf ewig” beibehälst, denn wie alle wirst du mit der Zeit alt. Schön aussehen mit charakterlicher Reife ist super, wie die Königin Esther zeigt (siehe z.B. Esther 2:7). Aber körperliche Schönheit ohne zunehmende Reife verändert die Schönheit in etwas, das nicht wirklich lobenswert ist, oder sogar abstossend sein kann (Sprüche 11:22).
Dysphorie
Ein Leiden, das heute besonders im Fokus steht, ist die sogenannte Genderdysphorie, auch ‘Gender Identity Disorder’ oder ‘Geschlechtsidentitätsstörung’ genannt. Es handelt sich hier um ein Unwohlsein über das eigene, biologische Geschlecht. Ein anderes Wort ist ‘Transgender’. Hier ist enormes Leid vorhanden! Ich habe vor wenigen Wochen einer jungen Frau zugehört, die mir beschrieben hat, wie sich das anfühlt. Sie benutzte Sätze wie ‘man ist sich selbst der grösste Feind’. Die eingangs zitierte Bibelstelle, welche von ’seufzen in uns selbst’ spricht (Römer 8:23), kam mir bei ihrem Erzählen in den Sinn. Da muss tiefes Mitgefühl in uns entstehen, wenn wir davon hören!
Transgender Menschen wünschen oft, dass man ihr Thema richtig unterscheidet von Homosexualität. Sie sagen das nicht ohne Grund, denn viele verwechseln Transgender mit Homosexualität. Die Tatsache, dass deren Abkürzungen im häufig verwendeten Label LGBTQ zusammen aufgeführt werden, hilft dabei nicht. Bei Transgender unterscheidet man das Geschlecht des Körpers und das Geschlecht der Seele. Beide müssen nicht übereinstimmen. Darin liegt ja eben die Dysphorie. Meine Seele kann sagen «Ich bin eine Frau» während mein Körper mir sagt «Ich bin ein Mann». Dann bin ich eine Frau, gefangen im Körper eines Mannes.
Der Unterschied von Homosexualität und Transgender kann vielleicht so erklärt werden: Homosexualität hat mit der Frage zu tun, mit wem du ins Bett willst. Transgender hat mit der Frage zu tun, als was du ins Bett willst:
- Mit wem: Hier geht es um unsere geschlechtliche Orientierung, also ob du mit jemandem vom gleichen Geschlecht ins Bett willst (Homosexualität) oder mit jemand vom anderen Geschlecht (Heterosexualität). Hier geht es um den Bezug zur anderen Person.
- Als was: Hier geht es um geschlechtliche Identität, ob du als Mann oder als Frau ins Bett gehst. Hier geht es um den Bezug zu dir selbst.
Die beiden Ebenen haben mit gänzlich unterschiedlichen Dingen zu tun und sollten nicht durcheinander gebracht werden. Es gilt auch zu unterscheiden zwischen Transgender und Intersexualität. Ein aktueller Artikel der Zeit gibt am Ende eine gute Zusammenfassung die ich hier anfüge, aber für das Verständnis dieses Artikels nicht zwingend gelesen werden muss:
Als intersexuell werden Menschen mit einer Geschlechtsentwicklung bezeichnet, die von der Norm abweicht. Mal betrifft es die äußeren Geschlechtsmerkmale, mal die inneren oder beide. Mediziner kennen insgesamt rund 50 verschiedene Syndrome, von denen die meisten extrem selten sind. Einige werden bei der Geburt entdeckt, andere erst während der Pubertät, etwa wenn bei Mädchen die Regelblutung ausbleibt. Die große Mehrheit der inter- und transgeschlechtlichen Menschen definieren sich klar als Mann oder Frau – aber eben nicht alle. Einige ordnen sich dafür einem Geschlecht zwischen männlich und weiblich zu oder jenseits des Zweiersystems. Sie bezeichnen sich als divers oder nichtbinär (englisch »nonbinary«, oder abgekürzt »enby«). Andere wiederum erleben ihr Geschlecht als fließend (genderfluid), als zwischen den Identitäten wechselnd (bigender) oder als undefiniert (agender). Queergender wird dagegen oft als Sammelbegriff verwendet. (Auf der Suche nach dem dritten Geschlecht, Die Zeit, 15. April 2021)
Bei Chaz Bono haben wir eine prägnante, kurze Aussage, was die Idee von Transgender ist, die uns auch weiterführt in der Frage der ‘Better Story’. Chaz wurde als biologische Tochter der bekannten Sängerin Cher geboren. Er lebte bis vor ca. 15 Jahren als Lesbin, dann hat er sich als Transgender geoutet und die Transition zum Mann durchlaufen. Sein Manager fasst es gut zusammen, was die Idee von Transgender ist:
“Gender ist nicht über das, was zwischen deinen Beinen ist, sondern zwischen deinen Ohren.» (Manager von Chaz Bono in einem Interview für ABC News, eigene Übersetzung)
Unsere Kultur wird dem eine ideologische Wertung hinzufügen: Du wirst als Mensch nicht aufblühen, wenn du diese seelische Identität nicht annimmst und auslebst. Und alle um dich herum müssen das gutheissen.
Mitgefühl
Wir als Christen sollten die ersten sein, die Mitgefühl gegenüber allen genannten Erlebnissen empfinden und zeigen. Als Christen wissen wir, woher dieses Leid kommt. Unsere Welt ist nicht mehr in Harmonie mit Gott und seinem Wesen. Unsere Welt ist gebrochen. Darum sollten wir die ersten sein, die verstehen, dass es diese Sachen gibt, sie im Leben vieler Menschen Realität sind. Eine christliche Gemeinde sollte ein sicherer Ort sein für Menschen, die mit solchen Themen kämpfen. Mit Bestimmtheit gibt es in jeder Gemeinde Menschen, die mit einer Form von Dysphorie zu kämpfen haben.
Erlösung
Was ist jetzt die ‘Better Story’ der Bibel? Ich möchte mich im Folgenden insbesondere auf die Situation einer Person mit Genderdysphorie konzentrieren, weil hier der Wert des physischen Körpers in der biblischen Story besonders klar aufleuchtet. Was ich sage, kann aber zumindest teilweise auch direkt auf die anderen Nöte wie Krankheit, Behinderung, Scham oder Vergötterung angewendet werden. Erinnern wir uns an den eingangs genannten Bibeltext:
Auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. (Römer 8:23)
Es ist präzise formuliert: Es geht aus Sicht der Bibel nicht um eine Erlösung vom Körper, sondern um eine Erlösung des Körpers. Es geht nicht um eine Flucht aus dem Körper heraus in eine körperlose, seelische Sphäre oder um eine Flucht in einen anderen Körper. Im Blick steht die Erlösung des ursprünglichen Körpers, der – wie wir im ersten Artikel gesehen haben – ein Geschenk an uns ist. Warum ist das in der biblischen Story so? Weil dem physischen Körper eine besonders hohe Bedeutung und ein grosser Wert zugemessen wird. Ich habe nicht nur einen Körper, sondern ich bin ein Körper. Unser Körper hat einen direkten und substantiellen Beitrag zu unserer Identität. Unser Körper sagt etwas darüber aus, wer wir wirklich sind. Die Seele ebenso. Aber genauso der Körper. Ich bin — unter anderem — mein Körper.
Jessica Savano sieht den Wert ihres Körpers genau umgekehrt. Jessica ist eine Schauspielerin, die 2013 Geld gesammelt hat für ihre Transition zur Frau. So stellt sie sich vor:
«Mein Name ist Jessica Savano, und ich bin nicht mein Körper» Jessica Savano auf Kickstarter
Nochmals, ganz wichtig: So etwas zu hören sollte unser Mitgefühl wecken! Ich stelle mir die Not von Jessica vor und es gibt vermutlich mehr Menschen, die in unserer Mitte mit diesen Emotionen kämpfen, als wir vielleicht denken. Jessica’s Selbstbeschreibung sagt viel darüber aus, wie sie über ihren Körper denkt. Sie denkt, dass ihr Körper keinen Beitrag hat zu ihrer Identität als Mensch. Sie denkt: “Was wirklich zählt ist nicht mein Körper, sondern meine Seele”.
Hier haben wir etwas Wichtiges. Auch wenn die Transperson denkt, das Problem liege im Körper, liegt das Problem oft eigentlich in der Seele. Jessica wurde z.B mit einem gesunden, männlichen Körper geboren. Sie braucht nicht primär eine Erlösung ihres Körpers, sondern ihrer Seele. Warum denkt Jessica, dass ihr Körper das Problem ist? Warum meint sie, dass ihre Seele mehr über ihre Identität zu sagen hat, als ihr Körper? Könnte es nicht umgekehrt sein? Warum vertraut Jessica in Bezug auf ihre Identität mehr ihrer Seele, als ihrem Körper? Könnte es nicht auch umgekehrt sein?
Hier stellt sich die Frage, ob unsere Seele uns wirklich immer verlässlicher informiert als unser Körper. Es gibt Situationen, in denen der Körper verlässlicher ist als die Seele. Stellen wir uns eine lebensgefährlich magersüchtige Frau vor. Ihre Seele sagt «ich bin zu dick» während ihr Körper schreit «ich bin lebensgefährlich dünn». Ihr Körper informiert in diesem Fall viel verlässlicher, als ihre Seele. Es wäre in diesem Fall nicht liebend, die Deutung ihrer Seele gutzuheissen – egal wie ehrlich sie selbst das fühlt und meint. Liebend wäre zu sagen: “Höre auf das, was dein physischer Körper sagt! Misstraue für einmal deiner Seele und höre auf deinen Körper.”
Wir müssen uns bewusst sein, dass unser Körper nicht immer richtig tickt, aber auch unsere Seele nicht. Aus biblischer Sicht sind beide Bereiche von der Disharmonie des Sündenfalls betroffen, konkret auch die Gedanken unserer Seele:
Obwohl sie Gott kannten, ehrten sie ihn nicht als Gott und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken liefen ins Leere und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster. (Römer 1:21)
Die Bibel sagt hier eigentlich: Glaube nicht alles, was du denkst! Achtung, Das wird hier nicht nur Transmenschen gesagt, sondern uns allen. Für uns alle gilt: Wenn wir letztlich nur dem vertrauen, was unsere eigene Seele sagt, werden wir uns selbst in die Irre führen. Wenn die Irrungen unserer Seele heil werden soll, müssen wir Information von Aussen zulassen. Ich sage hier etwas, das völlig gegen unsere Kultur der Selbstfindung geht. Trotzdem dünkt mich dies eine der wichtigsten seelsorgerlichen und heilsamen Aussagen zu sein, die wir machen können: Wir dürfen lernen als Geschöpfe zu leben, anstatt als Schöpfer unserer Selbst aufzutreten. Im Fall von Jessica könnte dies bedeuten, auf die ‘Better Story’ der Bibel zu hören, die ihr von ausserhalb ihrer Seele zuruft: “Dein Körper hat derart viel Bedeutung, dass er deine Identität mitbestimmt. Darum liebe Seele, schau was dein Körper dir über dich selbst sagt und glaube es!”
Während also für Jessica die Erlösung vor allem darin liegt, dass ihre Seele den hohen Wert ihres Körpers einsehen kann, gibt es für viele von uns immer noch Nöte, die primär mit unserem Körper zu tun haben. Auch Jessica hat nach allen Operationen vermutlich konkrete physische Nöte, die ebenso der Erlösung bedürfen, wie ihre seelischen Nöte.
Hoffnung
Die Probleme unserer Körper sind kein Zeichen, dass wir unserem Körper entfliehen oder ihn auswechseln müssen, sondern ein Hinweis darauf, dass unsere Körper Erlösung brauchen. Genauso wie die Irrungen der Seele eine Hilfe von ausserhalb der Seele benötigen, werden die Probleme, die wir mit unserem Körper haben, letztlich nicht von unseren Körpern gelöst werden können. Unsere Körper haben Selbstheilungskräfte. Wir können auch Hilfe von Medizin und Ärzten annehmen. Aber in Bezug auf die wirklichen und grundlegendsten Nöte unserer Körpers hat unser Körper — gemäss der Bibel — keine körpereigene Lösungen. Die Lösung für unsere Körper liegt ausserhalb unseres Körpers im Körper eines Anderen:
Doch jetzt hat Gott euch mit sich versöhnt durch den Tod, den Christus in seinem irdischen Körper auf sich nahm. (Kol 1:22)
Die Lösung für unsere Körper liegt im Körper von Jesus und in dem, was er mit seinem Körper für uns getan hat. Jesus schickte nicht einfach seine Seele ans Kreuz, damit unsere Seele erlöst werden kann. Nein, er ging mit seinem Körper ans Kreuz. Diese Tatsache steht in dieser Bibelstelle ausdrücklich im Zusammenhang mit unserer Versöhnung mit Gott. Die eingangs erwähnte Disharmonie zwischen uns und Gott wird aufgelöst durch das, was Jesus mit seinem Körper für uns tat. Jesus erlebte am Kreuz die Nöte, die wir in unserem Körper erleben: Verwundung, Gebrochenheit, Scham und etwas, das wir durchaus Dysphorie nennen dürfen. Es gibt wohl keine grössere Dysphorie, als jene die Jesus durchlitten hat, als er am Kreuz für uns starb. Denn dort macht Gott ihn, der keine Sünde kannte, zur Sünde:
Den, der ohne jede Sünde war, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch die Verbindung mit ihm die Gerechtigkeit bekommen, mit der wir vor Gott bestehen können. (2. Kor 5:21)
Jesus erlebt hier nicht Genderdysphorie, sondern eine moralische Dysphorie. Er trägt in sich selbst die Sünde — etwas, das er zutiefst ablehnt, verabscheut, verachtet. Wenn du Dysphorie aus eigener Erfahrung kennst, weiss Jesus, wie du dich fühlst. Und du weisst zumindest ein Stück weit, wie Jesus sich gefühlt hat.
Abendmahl
Jesus hat deinen Körper derart lieb, er schätzt den Wert deines Körper derart hoch ein, dass er am Kreuz seinen Körper zur Erlösung deines Körper hingab. Und zwar tat er das ganz bewusst:
…der Herr Jesus in der Nacht, als er verraten wurde, Brot nahm, und dankte, es brach und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird (1. Korinther 11:24)
Hier liegt die ‘Better Story’ für unser aller Körper! Unser Körper hat derart viel Bedeutung, dass Gott uns nicht VON unserem Körper erlöst, sondern Erlösung schafft FÜR unseren Körper.
Im nächsten Artikel schauen wir uns an, wie wir leben können zwischen der Gegenwart und dem Zeitpunkt, wo diese Erlösung in der Ewigkeit sich ganz verwirklicht. Für heute wollen wir in unserer Seele verinnerlichen, welch grosse Bedeutung unsere Körper haben. Sie bestimmen unsere Identität mit! Unsere Körper sind derart wertvoll, dass Folgendes gilt: Wenn Gott uns erlöst, erlöst er uns nicht von unserem Körper, sondern er erlöst unseren Körper. Und: Wir dürfen lernen als Geschöpfe zu leben, anstatt als Schöpfer unserer Selbst sein zu müssen.
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Eine ‘Better Story’ für unsere Körper (2/3). Predigt von Paul Bruderer:
Danke Viktor! Geht mir ähnlich wie dir. Ich entdecke auf für die Predigt von nächstem Sonntag am Laufmeter Neues!
Spannende Gedanken. Das war mir noch nie in dieser Deutlichkeit bewusst. Ich staune immer wieder, wie die Bibel immer wieder aktuell in der jeweiligen Zeit einer Gesellschaft oder eines Menschenlebens erhellende Botschaften ans Licht bringt — und damit Licht in den Wirrwarr der Fragen und Auseinandersetzungen. Hier ist der Satz zu Ende. 😉