Geisterunterscheidung — eine vergessene Tugend

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Ich möchte über eine ver­nach­läs­sigte, aber notwendi­ge christliche Grund­kom­pe­tenz nach­denken: Über die Gabe Geis­ter zu unter­schei­den (1Kor 12:10). Kaum eine Zeit hat­te diese Gabe so nötig, wie die unsrige!

In der religiösen Mis­chkul­tur unser­er Tage mix­en sich viele ihre spir­ituellen Smooth­ies, lassen sich von ihren Gefühlen treiben und brauchen drin­gend eine bib­lis­che Ori­en­tierung­shil­fe. Nicht jed­er geistliche Smooth­ie schmeckt nach Jesus! Er kön­nte sog­ar Schad- und Gift­stoffe enthal­ten, die Du auf den ersten Blick nicht erken­nen kannst. Daher schreibt der Apos­tel Paulus:

Prüft alles und behal­tet das Gute! Das Böse aber – ganz gle­ich in welch­er Form – sollt ihr mei­den. (1Thess 5:21–22)

Es geht mir in diesem Artikel also um die Gesund­heit und Urteils­fähigkeit der christlichen Gemeinde. Dabei geht es nicht nur darum, das Böse, Unechte und Falsche zu ver­mei­den, son­dern auch zu ler­nen, was gut, echt und wahr ist. Das dür­fen wir dann geniessen und uns daran freuen.


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Das Charisma „Geister zu unterscheiden“

Eine der etwa 20 Geis­tes­gaben, die im Neuen Tes­ta­ment erwäh­nt wer­den, ist die Fähigkeit „Geis­ter zu unter­schei­den“ (1Kor 12:10). Doch was ist mit diesem Fachaus­druck genau gemeint?

  • Bei dieser wichti­gen Gnadengabe geht es um eine Wahrnehmung oder um ein Hinein­schauen in die unsicht­bare Welt.
  • Es geht generell um die Urteils­fähigkeit und Unter­schei­dungskraft von „Gut und Böse“.
  • Im Beson­deren um die Fähigkeit, Geis­teskundge­bun­gen im Hin­blick auf ihre Echtheit und Herkun­ft zu beurteilen (siehe auch den Artikel von Matthias Schöni).

Einige Bibel­stellen dazu:

„Prüft die Geis­ter!“ (1Joh 4:1)

Chris­ten wer­den aufgefordert:

„Glaubt nicht jedem, der behauptet, dass Gottes Geist durch ihn redet. Prüft vielmehr genau, ob das, was er sagt, wirk­lich von Gottes Geist stammt. Denn in dieser Welt ver­bre­it­en viele falsche Propheten ihre Irrlehren“ (1Joh 4:1).

Wörtlich heisst es hier: „Glaubt nicht jedem Geist“; damit ist hier der Geist des Men­schen gemeint, der vom Geist Gottes oder vom Teufel inspiri­ert sein kann. Unter dem Wort „Geis­ter“ kann vieles ver­standen werden:

  • Geist oder Inspi­ra­tionsquelle eines Propheten (1Kor 14:32)
  • Geist­be­gabung (1Kor 12:1)
  • Men­schlich­er Geist (Mt 16:23; Rom 8:16; Hebr 12:23)
  • Böse oder teu­flis­che Geis­ter (Mt 10:8; Eph 6:12), unreine Geis­ter (Mt 10:1), ver­führerische Geis­ter (1Tim 4:1), Lügengeis­ter (1Kö 22:21–23)
  • Zeit­geist (der Main­stream und die Mod­eer­schei­n­un­gen unser­er Tage)
  • Engel (Hebr 1:14) und vor allem der Heilige Geist

Mod­ern über­set­zt kann man von einem Durch­blick rund um den spir­ituellen Bere­ich sprechen.

Wir hal­ten fest, dass diese geistliche Urteils­fähigkeit oder Urteil­skraft eine Gabe des Heili­gen Geistes an wiederge­borene Chris­ten ist. Es geht dabei um eine geist­gewirk­te Unter­schei­dung zwis­chen antigöt­tlichen, göt­tlichen oder men­schlichen Kräften und Einflüssen.

Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass manche kon­ser­v­a­tiv­en Chris­ten hyper­kri­tisch, fast ängstlich allen neuen Bewe­gun­gen gegenüber ste­hen. Wir sollen ja nicht von vorne­here­in alles Unge­wohnte oder Neue verdächtig find­en und ablehnen, son­dern „alles prüfen und das Gute behal­ten“ (1Thess 5:21).

Viel zu oft ist die Ein­heit der Gemeinde durch lieblos­es Verurteilen und hartes Richt­en zer­stört wor­den. Rechthaberei und Besser­wis­serei sind keine Früchte des Heili­gen Geistes, son­dern Liebe, Fre­undlichkeit und Güte (Gal 5:20–22). Per­ma­nente Warn­er, die nur ihre eigene the­ol­o­gis­che Überzeu­gung gel­ten lassen und jede andere Sichtweise ver­w­er­fen, schaden mehr als dass sie nützen. Es muss uns immer um das Wohl und die Gesund­heit des Leibes Christi gehen, wir sollen heilen und nicht spal­ten! Denn Paulus schreibt:

Jedem von uns wird eine geistliche Gabe zum Nutzen der ganzen Gemeinde gegeben“ (1Kor 12:7).

Was ihr sagt, soll hil­fre­ich und ermuti­gend sein, eine Wohltat für alle. Tut nichts, was den Heili­gen Geist trau­rig macht“ (Eph 4:29–30).

Auf der anderen Seite dür­fen wir jedoch auch nicht naiv, leicht-gläu­big und gegen den Gebrauch unseres prüfend­en Ver­standes sein. Denn der Apos­tel fährt fort:

Liebe Brüder und Schwest­ern, seid, was eure Urteil­skraft (Ver­nun­ft) bet­rifft, doch nicht wie kleine Kinder, die nicht ver­ste­hen, was man ihnen erk­lärt! Im Bösen, darin sollt ihr uner­fahren sein wie Kinder; in eurem Denken aber sollt ihr reife, erwach­sene Men­schen sein. (1Kor 14:20; vgl. Rom 16:17–18).

Um es mit dem englis­chen The­olo­gen, John Stott, zu sagen: “Es kommt auch auf den Ver­stand an“ (vgl. Ps. 32:9).


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Wie zeigt sich die Fähigkeit „Geister zu unterscheiden“ im Neuen Testament?

Als Jesus in der Wüste vom Teufel ver­sucht wurde, tat dieser das jew­eils mit einem from­men Bibelvers auf den Lip­pen. Jesus bewies „Geis­terun­ter­schei­dung“ und wider­stand dem Bösen:

Weg mit dir, Satan, denn es heißt in der Schrift: ‚Bete allein den Her­rn, deinen Gott, an und diene nur ihm!‘ (Mt 4:10)

Später war die Ver­suchung noch viel raf­finiert­er getarnt, als Simon Petrus auf die erste Lei­den­sankündi­gung seines Meis­ters mit fol­gen­dem Ratschlag reagierte:

Das möge Gott ver­hüten, Herr; nie darf dir so etwas zus­toßen! Aber Jesus wandte sich um und sagte zu Petrus: ‚Geh weg von mir, Satan! Du willst mich zu Fall brin­gen. Was du denkst, kommt nicht von Gott, son­dern ist men­schlich!‘ (Mt 16:22–23).

Genau darum geht es bei der Gabe der Geis­terun­ter­schei­dung: Jesus erken­nt, dass die gut­ge­mein­ten, men­schlichen Worte seines Jüngers für ihn eine satanis­che Ver­suchung darstell­ten. Vor­bildlich für uns unter­schei­det er, was antigöt­tlich, men­schlich und göt­tlich ist.

Ein anderes Beispiel dafür find­en wir in der Apos­telgeschichte. Lukas schreibt:

Eines Tages begeg­nete uns eine Frau, die von einem Wahrsagegeist besessen war; sie war eine Sklavin und brachte ihren Besitzern mit ihrer Wahrsagerei viel Geld ein. Die Frau lief hin­ter Paulus und uns anderen her und schrie in einem fort: ‚Diese Leute sind Diener des höch­sten Gottes! Sie sagen euch, wie ihr gerettet wer­den kön­nt!‘ So ging das viele Tage, bis Paulus es schließlich nicht mehr ertra­gen kon­nte. Er drehte sich um und sagte zu dem Wahrsagegeist: ‚Im Namen von Jesus Chris­tus gebi­ete ich dir: Ver­lass diese Frau!‘ Im sel­ben Augen­blick ver­ließ der Geist die Frau. (Apg 16:16–18).

Was für eine fromm klin­gende Pro­pa­gan­da für Paulus und seine Mitar­beit­er! Diese Sklavin sagte zu 100% die Wahrheit „Diese Leute sind Diener des höch­sten Gottes! Sie sagen euch, wie ihr gerettet wer­den kön­nt!“ Aber Paulus liess sich von dieser Schme­ichelei nicht blenden. Er hat­te die geistliche Fähigkeit, den Ein­fluss des Heili­gen Geistes vom Ein­fluss dämonis­ch­er Mächte in ein­er Per­son zu unterscheiden.

Der Ver­such­er ken­nt auch die Wahrheit und bedi­ent sich nach Belieben der Wahrheit, um sich zu tar­nen und seine Ziele zu ver­fol­gen (vgl. 2Kor 11:14). Doch Paulus prüfte die Geis­ter (1Joh 4:1), erkan­nte den falschen Geist und han­delte entsprechend. Wie ver­häng­nisvoll wäre es gewe­sen, wenn dieser falsche Geist unerkan­nt sein Unwe­sen in der jun­gen Gemeinde in Philip­pi getrieben hätte!

Die Gabe der Unter­schei­dung der Geis­ter ist nötig, weil der Teufel auch Wun­der tut und Gaben ver­lei­ht (Mt 7:15–23; 2Thess 2:9–11; Offb 13:11–15). Die Gabe der Geis­terun­ter­schei­dung gewin­nt auf­grund der War­nun­gen Jesu vor falschen Propheten und falschen Chris­tussen in der let­zten Zeit (Mt 24:24) eine grosse Bedeu­tung. Satan tarnt sich als „Engel des Lichts“ (2Kor 11:14).

Doch Jesus hat sein­er Gemeinde eine Unter­schei­dungs­gabe geschenkt, um sie vor satanis­chen Ver­führungskün­sten zu schützen. So kön­nen wir erken­nen, „ob wir es mit dem Geist der Wahrheit oder mit dem Geist des Irrtums und der Lüge zu tun haben“ (1Joh 4:6; vgl. auch 2Tim 4:3–4).


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Wozu benötigen wir das Charisma „Geister zu unterscheiden“?

Kaum ein Zeital­ter hat­te diese Gabe so nötig wie das unserige. Der Ein­fluss über das Inter­net, Social Media, Pod­casts, Mails, Radio, TV, Kon­feren­zen und Büch­er ist immens. Ein Irrlehrer kann so z. B. auf Englisch nahezu die ganze Welt erre­ichen. Gle­ichzeit­ig stumpfen wir durch den unendlichen Strom an Infor­ma­tio­nen und Sin­ne­sein­drück­en ab und kön­nen immer weniger beurteilen, was bib­lisch wahr oder falsch, echt oder unecht, geistlich oder ungeistlich, hil­fre­ich oder ver­führerisch ist. Doch nicht jed­er spir­ituelle Smooth­ie, den wir zu uns nehmen, schmeckt nach Jesus und ist gesund. Ist es da eine Frage, ob die Gabe der Unter­schei­dung der Geis­ter nötig ist?

Diese Gabe ist drin­gend nötig im geistlichen Geschehen in unseren Gottes­di­en­sten, in der Verkündi­gung und Lehre, im Wor­ship und Gesang, in der Ausübung der Gnadengaben, in der Seel­sorge und im Gebet für Men­schen, im kirch­lichen Leben und in der Diakonie. Auch da gilt: „Prüft alles und behal­tet das Gute! Das Böse aber – ganz gle­ich in welch­er Form – sollt ihr mei­den.“ (1Thess 5:21–22)

Ger­ade auch im Zusam­men­hang mit prophetis­ch­er Rede sagt der Apostel:

Von denen, die diese Gabe haben, sollen nur zwei oder drei das Wort ergreifen; die anderen ´Gläu­bi­gen‘ sollen das Gesagte beurteilen“ (1Kor 14:29; vgl. auch Röm 12:6!).

Es gibt unter dem Anspruch geis­ter­füll­ter Rede manchen Irrtum und manche unbib­lis­chen Ver­sprechen. Wir müssen daher ler­nen, die Stimme Gottes von der Stimme des Ver­such­ers zu unter­schei­den. Dabei beste­ht das Prinzip des Prüfens darin, Gottes Wort als Massstab an das Wort der Men­schen anzulegen.

Merken wir, wie weit unsere Gle­ichgültigkeit und fast gren­zen­lose Tol­er­anz von bib­lis­chen Massstäben ent­fer­nt sind?

Chris­ten sollen prüfen, beurteilen und unter­schei­den. In der Apos­telgeschichte wer­den die Leute von Beröa mit fol­gen­den Worten beson­ders gelobt:

Sie hörten sich aufmerk­sam an, was Paulus und Silas lehrten, und forscht­en täglich nach, ob dies mit der Heili­gen Schrift übere­in­stimmte (Apg 17:11)

Nach­forschen, prüfen und beurteilen! Weil die Ver­mis­chung aus Gottes­geist und Men­schengeist oder sog­ar dämonis­chem Geist so gefährlich ist. Denn so wird das geistliche Immun­sys­tem der Gemeinde auss­er Kraft geset­zt und dem Geist des Irrtums Tür und Tor geöffnet. Die Fol­gen davon kön­nen katas­trophal sein (vgl. 2Petr 2:1–3). Die Gabe der Geis­terun­ter­schei­dung ist daher abso­lut nötig.

Diese heute wei­thin vergessene Tugend muss wieder­ent­deckt wer­den, denn sie dient der Gesund­heit der Gemeinde Jesu Christi. Gott gibt uns damit nicht nur eine Gabe, son­dern auch eine Auf­gabe und die Ver­ant­wor­tung, sie zu gebrauchen. Nach Johannes von Damaskus (650–754 n. Chr.) ist die geistliche Urteils­fähigkeit “gröss­er als jede andere Tugend. Sie ist die Köni­gin und Kro­ne aller Tugenden.”


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Wie soll nun das Ganze praktisch aussehen?

Geis­ter unter­schei­den zu kön­nen, sollte zur Grund­kom­pe­tenz aller Chris­ten gehören. Davon bin ich fest überzeugt!

Obwohl alle Nach­fol­ger Christi sich um ein geistlich­es Unter­schei­dungsver­mö­gen bemühen soll­ten, haben im AT die Priester (3Mo 10:10) und im NT Älteste, Lehrer und Hirten der Gemeinde eine beson­dere Ver­ant­wor­tung, über der bib­lis­chen Lehre zu wachen (das sog. Wächter­amt, vgl. 1Tim 4:16).

Doch nir­gends lehrt das Neue Tes­ta­ment das „Amt des Geis­terun­ter­schei­ders“ (siehe De Boor’s Korinther Kom­men­tar, Seite 204), son­dern ermutigt uns alle, nach den besten Gaben zu streben (1Kor 14:1), also ganz sich­er auch nach der Gabe der „Unter­schei­dun­gen von Geis­tern“ (in 1Kor 12:4–11 geht es um 9 Funk­tio­nen oder Tätigkeit­en und nicht um Per­so­n­en oder Ämter!).

Über­fordert dich das?

Wenn es jeman­dem von euch an Weisheit man­gelt zu entschei­den, was in ein­er bes­timmten Angele­gen­heit zu tun ist, soll er Gott darum bit­ten, und Gott wird sie ihm geben (Jak 1:5).

Willst Du ein gutes Unter­schei­dungsver­mö­gen bekom­men? Dann studi­er eifrig Deine Bibel! Denn sie ist der Massstab, an dem alles geprüft wer­den muss (vgl. 1Tim 6:3–4; Hebr 4:12). Sie ist die Grund­lage, um zwis­chen Irrtum und Wahrheit unter­schei­den zu kön­nen. Jed­er Christ kann so ein geistlich­es Unter­schei­dungsver­mö­gen entwickeln.

Nur wer im Wort Gottes ver­wurzelt ist, kann in unser­er nach-christlichen Zeit, die ihre Ethik auf dem per­sön­lichen Nutzen (Util­i­taris­mus) des Men­schen auf­baut, die Geis­ter unter­schei­den. Wir haben einen unge­heuren Vorteil gegenüber der Urge­meinde: Uns ste­ht die ganze Bibel in schriftlich­er Form zur Verfügung.

Wir dür­fen jedoch nicht nur immer Milch trinken oder einen Smooth­ie aus Losun­gen und Lobpreis schlür­fen. Um reife und erwach­sene Chris­ten wer­den zu kön­nen, müssen wir auf der fes­ten Speise der Bibel herum kauen, bis uns Gottes Wort immer klar­er wird und ganz durchdringt.

Ein reifer Christ kann feste Nahrung zu sich nehmen. Nur wer seine Urteils­fähigkeit geschult hat, der kann auch zwis­chen Gut und Böse unter­schei­den. (Hebr 5:14)

Durch stetige Übung kön­nen Du und ich – und auch die heutige „Gen­er­a­tion Lobpreis“ – es ler­nen, ein geistlich­es Unter­schei­dungsver­mö­gen zu entwick­eln. So kannst Du dif­feren­ziert werten und unter­schei­den, was men­schlich und was göt­tlich ist. Denn nicht alle Gedanken und Empfind­un­gen, die uns in den Sinn kom­men und plöt­zlich auf­tauchen, sind unmit­tel­bar vom Heili­gen Geist inspiriert.

Und dann gibt es ja noch gewisse Anteile in mein­er Per­son, die nicht völ­lig von Gott durch­drun­gen sind. Da gibt es Angst, Ober­fläch­lichkeit, Eit­elkeit, Gel­tungs­bedürf­nis, Stolz, Unrein­heit und vieles mehr. Doch Jesus möchte alle Schicht­en meines Men­sch­seins prä­gen und heili­gen (vgl. Rom 12:1–3!). Alles in meinem Leben soll IHM gehören und zu Sein­er Ehre allein dienen. Auch meine Mitar­beit in der Gemeinde!


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Einige biblische Kriterien zur Unterscheidung der Geister

Um erfol­gre­ich prüfen zu kön­nen, braucht man einen guten und geeigneten Massstab. Hier ist er!

  • Ist das, was gesagt, gesun­gen oder geschrieben wird, in völ­liger Übere­in­stim­mung mit der Heili­gen Schrift?
  • Ist die Bibel die alleinige Glaubens­grund­lage oder irgen­det­was anderes (1Kor 4:6)?
  • Was wis­sen wir über den Ursprung der Sache, über die Quellen, aus denen geschöpft wurde?
  • Was wird über Jesus gesagt? Wird er nur als Men­sch oder als Men­sch gewor­den­er Gott bezeugt (1Joh 4:1–3)? (Konzil von Chal­cedon, 451 n.Chr.: wahrer Men­sch und wahrer Gott)
  • Wird er klein gemacht oder ste­ht er als HERR im Mit­telpunkt (1Kor 12:3; Joh 16:14; Ps 115:1)?
  • Wird ein­seit­ig ein christlich­es Leben voller Tri­umph, Sieg und Woh­lerge­hen abge­bildet – oder wird der christliche Weg durch Lei­den zur Her­rlichkeit aufgeze­ich­net (The­olo­gie des Kreuzes, Rom 8:18; Phil 1:29; Phil 3:10)?
  • Dient alles zum Wohl der Gemeinde und zum Bau des Reich­es Gottes (1Kor 12:7)?
  • Und Jesus sagte: „Hütet euch vor den falschen Propheten! Sie kom­men im Schaf­skleid zu euch, in Wirk­lichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Frücht­en werdet ihr sie erken­nen“ (Mt 7:15–16). „Früchte“ sind ja nach aussen sicht­bare Auswirkun­gen des Inneren eines Men­schen (Joh 15:5 & Gal 5:19–25). Über die (ver­bor­ge­nen) Motive eines Men­schen kön­nen und sollen wir nicht urteilen (1Kor 4:5).
  • Entspricht der Lebenswan­del des Verkündi­gers oder Gaben­trägers dem Neuen Tes­ta­ment (vgl. 2Tim 3:1–7)? Doch beachte: Nobody is per­fect, auch ich nicht!

Zum Schluss: einige hilfreiche Gebete

  • Herr Jesus, bitte schenk mir ein ver­ständi­ges Herz und ein Offen­sein für deine Wege (vgl. 1Kö 3:9).
  • Herr, hilf mir, die Wahrheit deines Wortes und die Lügen der Welt zu unterscheiden.
  • Herr, hilf mir, deine Stimme von der Stimme des Ver­such­ers zu unter­schei­den. Ich will nur auf deine Stimme hören.
  • Herr, gib mir ein Ver­lan­gen nach deinem Wort, damit ich mich sehne nach dein­er Unter­weisung, Führung und Weisheit. Du hast ver­sprochen, dem­jeni­gen Weisheit zu geben, der dich darum bit­tet. Danke, dass du mir so gern ein geistlich­es Unter­schei­dungsver­mö­gen schenken möchtest.
  • Herr Jesus, richte meine Ohren auf dein stilles Reden, so dass mein sündi­ges Herz über­führt, meine Lebenswege kor­rigiert und mein Denken erneuert wird. Du bist nicht ein Ankläger, der mich ent­muti­gen und verzweifeln lassen möchte. Son­dern du bist mein Für­sprech­er, der mich durch das Wort san­ft kor­rigiert und mich auf dem richti­gen Lebensweg führt.

Amen!

Anmerkung des ‹Daniel Option›-Teams:

Wir dan­ken Pfr. Jür­gen Nei­d­hart, dass wir die­sen Arti­kel publi­zie­ren dür­fen. Vor eini­gen Monat­en hat Jür­gen Nei­d­hart auch ein Buch mit 52 kurzen Andacht­en pub­liziert: “Stärk­endes See­len­fut­ter”. Es gibt dazu auch eine Leseprobe. Her­zliche Empfehlung im Namen des “Daniel Option”-Teams.

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11 Comments
  1. Bastian 1 Jahr ago
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    Danke für den Artikel! Neulich sagte mir ein fern­er Fre­und, den ich lange nicht mehr gese­hen hat­te: “Du hast die Gabe der Geis­terun­ter­schei­dung. Die wollte ich auch immer haben.” Ok, dachte ich mir. Muss ich mal googlen was diese Gabe ist. So bin ich hier­her gekom­men und muss sagen “Ja, dann hab ich sie wohl.” Ich bin schon als klein­er Junge in eine evan­ge­lis­che, fre­ichristliche Gemeinde gegan­gen und habe so über Kinder­lieder und ‑geschicht­en Jesus und all die bib­lis­chen Geschicht­en ken­nen­gel­ernt und sie für wahr angenom­men. Mein ganzes Leben bin ich mit Gott gegan­gen, wobei ich zugeben muss, dass ich in meinen frühen Jahren, aber auch noch bis vor Kurzem, Gott wie einem Kau­gum­mi­au­to­mat­en gegenüberge­s­tanden habe. Ich werfe Gebet ein und du gib­st mir worum ich gebeten habe. So auf die Art. Die Bibel habe ich in meinem Leben im Jahr 2005 im Alter von 24 Jahren nur ein Mal kom­plett gele­sen. Da aber vom ersten Wort bis zum let­zten, im Zusam­men­hang, um die Abläufe bess­er ver­ste­hen zu kön­nen, und ich habe Gott immer mitgenom­men, dass er mir erk­läre was ich nicht ver­ste­he. Ich gebe nichts auf ewiges Studieren in der Bibel. Ich will, dass Gott mich gebrauchen kann und es ihn erfreut, wenn er auf mein Leben schaut.
    Die Gabe der Geis­terun­ter­schei­dung is mein­er Mei­n­ung nach also etwas, das mit der Zeit wächst, oder eben nicht. Aber sie kommt nicht wie mit einem Blitz. Ger­ade in den let­zten Wochen musste ich mich fra­gen, warum so viele Chris­ten schein­bar so verblendet sind und nicht sehen kön­nen, was ich sehe. Ich dachte was ich habe, sei nor­mal und, dass das doch jed­er haben müsste, der an Jesus glaubt. Nun habe ich vor zwei Wochen den Mut aufge­bracht zm ersten Mal in meinem Leben selb­st zu predi­gen, weil Gott mir auf’s Herz gelegt hat, dass ich gewisse Dinge sagen soll. Das kam dann bei einem Teil der Gemeinde sehr gut an, bei einem anderen jedoch eher schlecht. Der Grund dafür? Ich habe die Mächte der Fin­ster­n­is anges­tachelt, qua­si in ein Wespennest gestochen. Direkt nach mein­er Predigt ver­ließ ich die Gemeinde entwed­er mit ein­er neuen Gabe, oder aber sie wurde ver­stärkt. Nun sehe ich in manchen Men­schen blu­tun­ter­laufene Augen. So, wie wenn man sich die Augen reibt, weil ein Fremd­kör­p­er im Auge ist. Es sind aber bei­de Augen betrof­fen und das schein­bar ohne äußer­lichen Grund. Was genau ich damit anstellen soll, weiß ich nocht nicht. Es wird sich aber zeigen. Dazu kommt, dass mich manche Men­schen mit der­art fin­steren Gesicht­saus­drück­en anse­hen, während ich in der Wahrheit rede, Gesicht­saus­drücke wie ich sie zuvor noch niemals gese­hen habe. Ich habe die Ver­mu­tung, dass ich es in ihren Gesichtern sehen kann, wenn die Mächte der Fin­ster­n­is zu ihnen reden.

  2. Erich 1 Jahr ago
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    Dass es jemand wagte einen Bericht über dieses The­ma zu schreiben hat mich sehr ver­wun­dert, denn sobald ich auf dieses The­ma zu sprechen komme, dann bekomme ich von allen Seit­en ver­weise und Ermah­nun­gen nicht zu richten.

    Nun wie man in der Bibel ja nicht nur davon liesst, dass man die Geis­ter prüfen soll, so soll man auch die Evan­gelien prüfen die jemand verkündet.

    Aber auch wie in Psalm 1,1 ste­ht auf seinen Umgang achten.

    In den Kirchen wird viel gepredigt und immer wieder frage ich mich, woher die Predi­ger all ihre aus­sagen her haben.

    Denn wenn man sie etwas fragt, dann kön­nen sie in der Regel nichts beant­worten und schon gar nicht erklären.

    Dabei kommt mir dann immer die Aus­sage in Erin­nerung, dass ein Leit­er nicht Rechthaberisch sein soll.

    Wer sich mit den Leuten beschäftigt, die Kirchen jeglich­er Art ver­lassen beschäftigt und ihre Argu­mente anhört, dem wird auf­fall­en, dass ein­er der Haupt­gründe der war, dass ihnen nie­mand etwas erk­lären konnte.

    DAs Warum und wieso, das weiss kein­er, es ist so weil es so richtig ist oder weil es in der Bibel steht.

    Das ist wie die Frau mit dem Wahrsagegeist, auch sie hat­te recht, aber woher hat­te sie ihr Wis­sen, ihre Quelle.

    Wenn man dann begin­nt zu hin­ter­fra­gen, so muss man zur Erken­nt­nis kom­men, dass der heilige Geist bei den Predi­gern nur im Büro über sie kommt, wenn sie eine Predigt unter sein­er Leitung vorbereiten.

    Was aber ist denn das für ein heiliger Geist?

    Nun als ich in Jun­gen Jahren von einem Gott erfuhr, bemerk­te ich bald, dass es so viele unter­schiedliche Ansicht­en gibt, und jed­er erwartete von mir, dass ich ihm vertraue.

    Erk­lären kon­nte mir nie­mand etwas, und genau das war für mich das Relevanteste.

    Von anderen Unab­hängiges selb­ständi­ges Ver­ste­hen, damit ich selb­st prüfen kann und nicht auf Men­schen ver­trauen muss.

    Denn auch das wurde mir klar, dass alle Men­schen bestäti­gen was sie für richtig befinden.

    Aber wenn es einen Gott gibt, dann ist wohl seine Bestä­ti­gung rel­e­van­ter als die Bestä­ti­gung von Menschen.

    Diese Bestä­ti­gung war mir dann auch sehr wichtig, neben dem von Men­schen unab­hängi­gen Verstehen.

    Nun ich bat Gott ja Rang um eine Bestä­ti­gung Gottes für mein Christ sein.

    Nach­dem ich diese seine Bestä­ti­gung erhal­ten hat­te, bekam ich auch das von und durch Men­schen unab­hängige Ver­ständ­nis der Schrift.

    Wo ich den heili­gen Geist nicht habe, ist wenn ich eine Predigt vor­bere­it­en will.

    Dafür aber ist er beständig bei mir, wenn Men­schen mir Fra­gen zur Bibel stellen.

    Die kann ich dann beantworten.

    Nun welch­er Geist ist jet­zt von Gott?

    Der der nur im Büro eines Predi­gers anwe­send ist, damit er Gute Predigten hal­ten kann, oder der­jenige den ich erhal­ten habe und mir die Antworten in den Mund legt, damit ich denen die aufrichtig Fra­gen haben sie auch beant­worten kann und zwar so, dass sie es auch selb­st sehen und beobacht­en können.

    Leben­snah, Real­ität­snah, und unab­hängig von mir.

    Da in mein­er Bibel ste­ht: “ver­flucht wer auf Men­schen vertraut”

    Was sind dann eigentlich all die The­olo­gen, Bibellehrer, Predi­ger uvm.

    Zumin­d­est eines weiss ich.

    Wo immer ich war und bin, wir ins Gespräch über den Glauben und die Botschaften der Bibel kommen.

    Alle bekun­den mir, dass sie nie­man­den ken­nen der so wie ich ihnen das Wort erk­lären kann.

    Da aber Gute Chris­ten und grosse Propheten über mir sagten, dass ich ein Lügn­er sei.

    Welchen Geist also habe ich empfangen?

    • JÜRGEN NEIDHART 1 Jahr ago
      Reply

      Lieber Erich,
      her­zlichen Dank für deinen Kom­men­tar zu meinem Artikel, der ursprünglich eine Predigt war. Du sprichst ver­schiedene Fra­gen an. Wenn mir der Heilige Geist die Schrift geöffnet hat, so dass ich diese Predigt schreiben kon­nte, wieso sollte er mir dann nicht auch helfen, Fra­gen dazu zu beant­worten? Es gibt kein “Entwed­er — oder”! Der­selbe Geist Christi, der im Studierz­im­mer hil­ft, die Bibel zu ver­ste­hen, hil­ft auch zur ver­ständ­nisvollen Beant­wor­tung von Fra­gen. Davon bin ich fest überzeugt!
      Man hat Dir gesagt, ein Christ dürfe nicht richt­en. Jesus sagte ja in der Berg­predigt: “Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!” (Mt 7,1) In mein­er Bibel wird es zurecht so über­set­zt: “Verurteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet!” Das griechis­che Wort “Kri­no”, das hier im Grund­text ste­ht, hat eben ver­schiedene Bedeu­tun­gen: 1. schei­den, sicht­en, tren­nen, unter­schei­den, ausle­sen, auswählen, bes­tim­men usw. Das sollen Chris­ten tun (z. B. in Apg 4,19). 2. bedeutet das Wort auch urteilen, beurteilen, erk­lären, deuten, ausle­gen. Auch das sollen wir tun. Doch das 3. soll nicht im Umgang miteinan­der, son­dern in einem men­schlichen und göt­tlichen Gericht geschehen: richter­lich urteilen, richt­en, verurteilen, aburteilen, ver­dammen usw. Dieses “Richt­en” ste­ht uns nicht zu und das meint Jesus in Matthäus 7,1.
      Dass es unzäh­lige Ansicht­en zur Bibel gibt, stimmt natür­lich. Das NT betont jedoch, dass wir im Gespräch mit unseren Brüdern und Schwest­ern in ein­er christlichen Gemeinde sein soll­ten, um voneinan­der ler­nen zu kön­nen. In Eph­eser 4,11–16 wird betont, dass es beson­dere Gaben und Dien­ste in ein­er (bibel­treuen) Gemeinde gibt, wie z. B. Lehrer. Und es tut gut, auf diese berufe­nen, begabten und bewährten Mitchris­ten zu hören (siehe Hebräer 13,17!). Paulus betont in Eph 4,13 auch, dass wir so immer mehr zur Ein­heit des Glaubens und der Erken­nt­nis Jesu Christi gelan­gen wer­den. Gle­ichzeit­ig warnt er uns davor, uns nicht unmündig (kri­tik­los) von jedem Wind der Lehre von betrügerischen und arglisti­gen Men­schen umhertreiben zu lassen. Denn so wür­den wir zum Irrtum ver­führt (Eph 4,14). Damit das nicht passiert, soll­ten wir anhand der Bibel alles prüfen, um die Gabe der Geis­terun­ter­schei­dung beten und kor­rek­tur­fähig sein und bleiben (vgl. meinen Artikel!). Und deshalb warnt uns die Bibel auch häu­fig vor falschen Propheten. Was für eine Anmas­sung, Sie unter der vorge­blichen Einge­bung des Heili­gen Geistes “Lügn­er” zu nen­nen! Der Heilige Geist in kein lieblos­er Verurteil­er, son­dern ein Mut­mach­er (vgl. Johannes 14,16ff). Und ER hat Anstand! Her­zliche, brüder­liche Grüsse nach Berlin!

      • Erich 1 Jahr ago
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        Ja, genau das meine ich auch, wer durch den Geist ein Predigt vor­bere­it­en kann, sollte auch fähig sein ausser­halb des Büros die Fra­gen der Men­schen zu beant­worten. Aber exakt dies kommt in der Real­ität nicht vor. Gibt es nicht. Kenne ich nicht und das schon über 36 Jahre und bezeugt durch unzäh­lige Men­schen. Ich habe soeben im 2 Tim 3 Gele­sen über die Men­schen am Ende der Zeit. Sind wir nicht da? Genau das erlebe ich exakt wo immer ich hin komme. Ver­gisst nicht, dass den Men­schen gesagt wird, dass sie sich für Gott entschei­den kön­nen, durch Leben­süber­gabe. Schon das wer­den die Men­schen bet­ro­gen und fall­en auf Betrug here­in. Es ist das was wir bei Abra­ham erlebten, sie sind selb­st gemachte Chris­ten aus eigen­er Entschei­dung, aber wer zum Her­rn gehört, wird durch ihn gezo­gen und auch durch ihn gezeugt auf der Grund­lage des Glaubens. Es ist keine Eigene Entschei­dung, die man dann ein­fach glauben muss. Aber so ist es auch unter denen die sich selb­st für Chris­tus entsch­ieden haben, wie Ismael den Isaak verspot­tete, der aus dem Men­schlichen den der aus dem Geiste kam, so ver­boten die selb­st gemacht­en chris­ten die die durch Gott aus sein­er Gnade berufen sind. Dazu wenn du dort liest, was der Apos­tel dem Tim­o­theus schreibt, dann muss man Christliche Gemein­den mei­den. Zumin­d­est kenne ich keine in der es nicht exakt darum geht wovon der Apos­tel schreibt, welche der Tim­o­theus mei­den soll.

  3. Max Altemüller 1 Jahr ago
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    Ich danke her­zlich für diesen Artikel! Was für ein Geschenk, dieses kon­tro­verse The­ma Geis­ter in dieser klaren und umfassenden Form vor Augen zu bekom­men und zugle­ich noch diesen Blog zu ent­deck­en (den ich natür­lich von jet­zt an oft besuchen werde!). Her­rlich, dieser Ver­gle­ich mit dem Smooth­ie, ein Pflanzengemisch, bei dem man schon gerne wis­sen möchte, was drin ist. Ein wohlschmeck­ender Artikel!

    Zum The­ma Geis­ter und Dämo­nen: Meine Umkehr hat mich aus einem ziem­lich okkul­ten Sumpf erret­tet (psy­cholytis­che Ther­a­pie nach Grof, Schaman­is­mus, Mys­tik, Astrolo­gie usw., das ganze Pro­gramm), und wie man sich denken kann, war es, als hätte jemand in mein­er geisti­gen Welt ein Licht angemacht. Allen Gegen­stän­den, mit denen ich mich umgeben hat­te – bis ins Kinderz­im­mer hinein –, wurde der Tar­numhang ent­zo­gen, und was darunter zum Vorschein kam –, also da war ich platt!

    Und noch fil­igraner sind die Verästelun­gen dieser Prak­tiken in den Geist hinein. Sozusagen mit­ten in ein­er Wei­he­hand­lung in der Chris­tenge­mein­schaft­skirche, wohin ich mich gerettet hat­te, fragte ich mich plöt­zlich: Warum eigentlich „Wei­he­hand­lung“ und nicht Gottes­di­enst? Warum heißt es über­haupt „DER Chris­tus“ und nicht Jesus Chris­tus? Und dann in der katholis­chen Kirche: Was soll ich essen? Den „sub­stanziell eine Hostie ver­wan­del­ten tat­säch­lichen Leib Christi“?

    Stich­wort Dämo­nen: Als ich mich nach den vie­len Jahren mein­er okkul­ten Prak­tiken nachts stark beun­ruhigt füh­le und wochen­lang nicht richtig schlafen kann, rufe ich die „Seel­sorge | Berlin — Evan­ge­lisch“ an. Dort beruhigt man mich: „Sie brauchen sich keine Sor­gen zu machen, es gibt keine Dämo­nen. Nur wer an ihre Exis­tenz glaubt, wird ihnen auch begeg­nen.“ Ich habe gle­ich nachge­blät­tert: Tat­säch­lich liest man das auch bei fragen.evangelisch.de, „Gibt es Dämo­nen?“ Dann ist die medi­u­mistis­che Psy­chose ein­er Rit­u­al­teil­nehmerin, mit der ich im Wald gesessen habe, aber eine ziem­lich „sub­stanzielle“ Ein­bil­dung und der Selb­st­mord eines Rit­u­al­teil­nehmers ein Zufall. 

    Nein, wer mit „Schaman­is­mus“ herum­ex­per­i­men­tiert, der weiß, warum die indi­ge­nen Völk­er (wie auch die Ship­i­bo in Peru, wo ich war) von „good and bad spir­its“ sprechen. Immer­hin davon wurde ich durch mein entsch­iedenes Beken­nt­nis, die Bibel und den Glauben erlöst. Hach, vorher, bei den Esos vom New Age, war alles so schön ein­fach: Gute Geis­ter sind total lieb, sie leucht­en hell, erfüllen „Wün­sche an den Kos­mos“, heilen, sagen uns die Zukun­ft voraus. Die bösen aber haben Hörn­er, sind fin­ster und bösar­tig und machen Men­schen zu Satanisten.

    Aber jet­zt, in meinem neuen Glauben: Soll ich nun den Sab­bath heili­gen, oder den Son­ntag? Welche Kon­fes­sion ist im makel­losen Ein­klang mit der Bibel? Wo ist in der katholis­chen und evan­ge­lis­chen Kirche eigentlich das zweite Gebot geblieben? Welch­er Geist steckt hin­ter dem Posi­tion­spa­pi­er der EKD zum christlich-islamis­chen Dia­log? Ich muss sagen, es ist ein span­nen­der Weg zurück in den Glauben. Ich suche jet­zt schon drei Jahre lang inten­siv nach einem gang­baren Weg. Mögen meine christlichen Geschwis­ter – gle­ich, welch­er Kon­fes­sion – doch bitte für mich beten. Denn sie, die Kinder Gottes, die gibt es wenig­stens noch. Her­zliche Grüße aus Berlin.

    • JÜRGEN NEIDHART 1 Jahr ago
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      Lieber Max, da hast du ja etliche Irrwege hin­ter dir. Vie­len Dank für deinen ehrlichen Kom­men­tar. Gern bete ich für dich. Und mein Rat ist: Nach Johannes 14,6 ist nur Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben. Nur durch ihn kommest du zu deinem himm­lis­chen Vater, dem Schöpfer, dem lebendi­gen Gott der Juden und Chris­ten. In der Bibel erfährst du Gottes Wahrheit, in den Evan­gelien lernst du Jesus, den Mes­sias (Chris­tus) immer bess­er ken­nen. Schau also nicht so sehr darauf, was irgendwelche Kirchen lehren! Bitte beim Bibelle­sen dabei den Her­rn Jesus Chris­tus, dass er dir durch den Heili­gen Geist die Augen öffnet! Gott lässt es dem Aufrichti­gen gelin­gen (Sprüche 2,7). Und wen Jesus frei macht, der ist wirk­lich frei (Johannes 8,31–36; vgl. Koloss­er 1,12–14). Jesus ist Sieger. Her­zliche Grüsse, Jürgen

      • Max Altemüller 1 Jahr ago
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        Vie­len, vie­len Dank, ich habe mir Ihre Antwort – wie auch den Artikel – sehr zu Herzen genommen!

  4. Katharina Steiner 2 Jahren ago
    Reply

    Ja, ich teile Ihre Sicht zu diesem The­ma herzhaft. Und ich glaube, dass uns solche Gaben nicht als “fixfer­tiges Paket” aus dem Him­mel ins Herz fall­en. Die Gabe der Unter­schei­dung der Geis­ter oder auch der Weisheit, so denke ich, sind Früchte, die in vie­len Zeit­en der Gemein­schaft mit unserem allerbesten Fre­und Jesus Chris­tus weit­er gereift sind. Diese Zeit­en der ungeteil­ten Gemein­schaft und Beziehung mit IHM, sind zu ver­gle­ichen mit dem treuen Hän­gen eines Apfels an seinem Baum. Ich bin überzeugt: Wenn wir Chris­ten des West­ens uns neu für Mut und entschlossene Willigkeit entschei­den, unsere Pri­or­itäten­lis­ten immer stets neu von Gottes Geist durch­forsten und kor­rigieren zu lassen — wächst auch die Gabe der Geis­ter-Unter­schei­dung in markan­ter Weise an in unseren Herzen — und damit auch in unseren Gemein­den. Wir brauchen das so drin­gend, wenn wir Gottes Spur und Sicht und Ziel nicht aus den Augen und den Herzen ver­lieren wollen.

    • Jürgen Neidhart 2 Jahren ago
      Reply

      Her­zlichen Dank für die wertvolle Ergänzung!

  5. Jürgen Neidhart 3 Jahren ago
    Reply

    Da haben Sie Recht, Herr Fetz!
    Nach dem Neuen Tes­ta­ment ist Kirche oder Gemeinde kein Mach­tap­pa­rat, son­dern eine liebevolle Gemein­schaft von Glaubens­geschwis­tern. Nach dem Mot­to von Jesus: “Ein­er ist euer Meis­ter, ihr aber seid alle Brüder” (oder Geschwister).

  6. Fetz Martin 3 Jahren ago
    Reply

    Ein sehr tief­greifende The­ma welch­es für mich sehr wichtig ist!
    Doch denke ich dass es in jed­er Zeit sehr wichtig war!
    Z B die Hex­en­ver­bren­nun­gen ect zeigen Fehlleis­tun­gen in der Kirche die typ­isch Men­schlich sind und von einem Monopol ein­er Macht ( Kirche) began­gen wur­den die Ver­brecherisch­er nicht sein können!

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