Die Realität ist, dass sich Frauen schon immer als Evangelistinnen und Missionarinnen direkt am Aufbau des Reiches Gottes beteiligt haben. Auch dann, wenn ihr Umfeld das nicht gefördert hat oder sogar zu verhindern suchte. Sollte das nicht auch für uns heute ein ermutigendes Beispiel sein, das wir in unseren Kirchgemeinden nachahmen sollten?
In diesem dritten Beitrag schauen wir zuerst beim Thema Bildung vorbei, danach widmen wir uns dem weiten Gebiet der Evangelisation und Mission immer im Blick auf die geschichtliche Entwicklung und im Zusammenhang mit den Perspektiven für die Frau in der Kirche. Auch hier könnte viel mehr gesagt, müsste eigentlich viel mehr gesagt werden. Ich verweise dafür auf die angegebene Literatur für weiterführende Lektüre.
Entwicklungslinien der Bildungsgeschichte und die Frau
Die Antike hatte hohe Bildungsideale, wobei die Bildung der Frau nicht im Vordergrund stand, sich aber reiche, adlige Frauen Zugang zur Bildung verschaffen konnten.
Es ist ein Fakt, dass die Bildung der Gesellschaft nach den Jahrhunderten der Völkerwanderung mehr als zu wünschen übrigliess. Darunter litt insbesondere die Bildung der Frau. Auch hier hat der Adel seinen Frauen (falls die Väter/Brüder es zuliessen) in fast allen Jahrhunderten über Privatlehrer den Zugang zur Bildung ermöglicht.
Im Westen überdauert das Wissen der Antike die unruhigen Jahrhunderte der Völkerwanderung wenigstens teilweise in den Klöstern. Hier werden der eigene Nachwuchs und junge Adlige ausgebildet. Dieser Weg ist aber Frauen verschlossen. Nur in den Frauenklöstern gibt es für Frauen ausserhalb des Adels einen Weg zu einem «selbstbestimmten» Leben und vor allem einen Zugang zu Bildung. Diesen Weg wählen zeitweise auch viele Adelstöchter; freiwillig oder um Heiraten zu entgehen.
In Frauenklöstern entstehen richtige Bildungszentren für Frauen, die auch in der Gesellschaft beachtet werden. Namentlich bekannte Frauen des Mittelalters sind u.a. Hildegard von Bingen (1098 – 1179), Brigitte von Schweden (1303 – 1373), Katharina von Siena (1347 – 1380) oder Teresa von Avila (1515 – 1582).[1]Doch ein allgemeines Verständnis für die Notwendigkeit der Bildung der Frau sieht man nirgends. Auch die im 12. Jh. aufkommenden Universitäten verschliessen ihre Tore für die Frauen.
Obwohl die Reformatoren grundsätzlich Wert auf die Ausbildung legen,[2] ist Jan Amos Comenius ((1592 – 1670) Bischof der Unitas fratrum) der erste fassbare Theologe und Pädagoge, der die Bildung der Mädchen empfohlen hat („Omnes, omnia, omnino“ (Alle sollen alles allumfassend lernen dürfen)) und dies auch umzusetzen beginnt. Als erstes Land in Europa führt 1648 Württemberg die allgemeine Schulbildung[3] ein. Über die Grundschule hinausführende Schulen für Mädchen werden von August Hermann Francke (1663 – 1727) gegründet; 1709 eröffnet er eigens dafür ein Gynaecum.[4]
Doch lange bleiben die Universitäten oder auch nur eine gute Grundausbildung Frauen verschlossen. Eine Frau aus dem 16. Jahrhundert klagt:
«Glücklich bist du Leser, wenn du nicht zu dem Geschlecht gehörst, dem man alle Güter verwehrt, indem man ihm die Freiheit versagt […] und es zu keinen Pflichten, Ämtern und öffentlichen Funktionen zulässt […] glücklich auch der, der ohne ein Verbrechen zu begehen, weise sein kann: deine Eigenschaft, Mann zu sein, gesteht dir zu, was man den Frauen verwehrt: jegliches bedeutendes Handeln, jegliches abwägende Urteil und jegliche ausserordentliche Spekulation.»[5]
Sieht man von der Ausnahmeerscheinung Anna Maria van Schurmanns (1607–1678)[6] ab, dürfen Frauen in Europa in der Schweiz seit 1840 als Hörerinnen die Universität besuchen. Ab 1870 wird das Frauenstudium in fast ganz Europa eingeführt. Die erste Deutsche promovierte Theologin ist Carola Barth (1879 – 1959), sie studiert ab 1902 in Frankfurt Geschichte und Theologie und promoviert 1907. Deshalb ist es kein Wunder, dass im «Lexikon früher evangelischer Theologinnen. Biographische Skizzen»,[7] das 2005 erschienen ist, praktisch nur Frauen aus dem späten 19. Jh. und dem 20. Jh. erwähnt werden.
Die Pilgermission St. Chrischona (heute tsc) nimmt ab 1905 eine Ausbildung von Frauen in Einzelfällen vor und richtet dann ab 1909 bewusst eine «Frauenbibelschule» ein. Damit ist sie eine der allerersten deutschsprachigen Schulen, die Frauen den Zugang zu einer theologischen Bildung ermöglicht hat.
1986 wird die Europäische Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (ESWTR) in der Schweiz gegründet, die heute über 600 Mitglieder zählt. Wir sehen hier, wie jung die Forschung von Frauen, gerade auch in der Theologie ist.
Eine These und Frage
Die Kirche hat über viele Jahrhunderte die Talente der Frau an den Rand gedrängt, begraben oder zumindest brachliegen lassen, weil sie die Mädchen nicht geschult hat. Dadurch ist den meisten Frauen der Weg zu einer ihren Gaben und Fähigkeiten entsprechenden Arbeit im Reich Gottes genommen worden. Grosser Segen ging dadurch verloren. Glücklicherweise hat sich heute vieles grundlegend verändert. Wie sehen hier weitere Schritte aus, um beiden Geschlechtern die richtige Bildung zu gewährleisten und was könnte der Beitrag der Gemeinde sein?
Mission/Evangelisation und die Frau
Mit wenigen Streiflichtern wird hier auf die Missions- und Evangelisationsarbeit von Frauen im Überblick durch die Jahrhunderte eingegangen.
Ein Blick in die Evangelien zeigt uns erste Frauen in Aktion. Die Frau am Jakobsbrunnen wird für ihr ganzes Dorf zur Missionarin (Joh 4:5ff). Die Frauen am Grab Christi werden die ersten Verkündigerinnen der Auferstehungsbotschaft (Matt. 28:10). Geschichtlich zuerst fassbar ist bei Hippolyt von Rom und danach bei Hieronymus in diesem Zusammenhang der Begriff: Apostellinnen der Apostel.[8] In Joh 20:21 gibt der Auferstandene den Anwesenden den Auftrag als gesandte Menschen an seiner statt hinauszugehen; nach Apg 1:14 dürfen wir die Anwesenheit von Frauen erwarten, obwohl sie hier nicht ausdrücklich erwähnt sind: Jesus sendet hier die ganze Gemeinde.[9] Diese Boten an Christi statt tragen die gute Nachricht in die damals bekannte Welt hinaus.
Petrus, der erste unter den Aposteln, ist massgeblich beteiligt an den Anfängen. Er verweist in seiner Pfingstpredigt eindrücklich auf eine Verheissung aus dem Propheten Joel, die Frauen und Männer gleichermassen als geisterfüllte Menschen kennzeichnet, die weissagen (propheteo) werden. Diese Männer und Frauen erzählen das Evangelium weiter und werden zu Mitarbeitern am Werk des Herrn. Im Römerbrief erwähnt Paulus mehrere Frauen als Mitarbeiterinnen im Dienst am Evangelium, z.B. Phoebe, Tryphena, Tryphosa und Persis. Diese haben «evangelisiert, wie Paulus auch».[10] Jemandem in Philippi schreibt Paulus, dass er die Streitigkeiten zwischen den beiden evangelisierenden Frauen Euodia und Syntyche schlichten helfen soll (Phil 4:2ff).
Auch ausserbiblische Quellen berichten von predigenden Frauen im ersten Jahrhundert, besonders bedeutend ist hier das Zeugnis der Thekla von Ikonium.[11] Michael Green schreibt dazu:
«Die Akten von Paulus und Thekla sind Dichtung, aber das Bild einer Frau, die predigt, tauft und um ihres Glaubens willen den Märtyrertod erleidet, war als solches keine Erfindung.»[12]
In der Legende von Thekla steckt ein wahrer Kern. Frauen standen auch in Zeiten der Verfolgung den Männern in nichts nach und wurden so zu Zeugen für den Herrn, man denke nur an Blandina (ca. 150 — 177) und Perpetua (ca. 181 — 203), zwei sehr bekannte Märtyrerinnen aus dem 2. Jahrhundert.
Diese Verkündigungsarbeit bricht in den kommenden Jahrhunderten nicht ab. Als Beispiel sei hier Nino (ca. 325 — 361), die Missionarin der Georgier, genannt. Im 4. Jh. kommt sie als Kriegsgefangene in den Osten des Reiches und kann dort ihren Glauben verkündigen. In einer Chronik der georgischen Geschichte «wird sie als Missionarin des Landes beschrieben, beginnend mit der Bekehrung des georgischen Königshauses. Es heisst, dass sie ‘verkündigte’, ‘bekehrte’ und ‘taufte’.»[13]
Spätere bekannte Mitarbeiterinnen im Missionsdienst sind Walpurga (oder Walburg ca. 710 — 779), Lioba (ca. 710 — 782) und Hugeburc (ca. 730 — ?). Bonifatius (672 — 754), der grosse Apostel der Deutschen, ist der Onkel von Walpurga und einer der ersten nach den Völkerwanderungsstürmen, der Frauen zur Missionsarbeit ermutigt hat. Nach guter Ausbildung im Kloster Wimborne in Dorset wird Walpurga mit ihren Mitkolleginnen[14]nach Deutschland gesandt. In der Folgezeit wird sie eine der bedeutendsten Frauen ihrer Zeit.
Mit Walpurga und ihren Gefährtinnen rücken die Ordensgemeinschaften ins Blickfeld. Durch verschiedene Frauenorden ist das Evangelium in die Welt getragen worden. Im Mittelalter seien neben den Dominikanerinnen auch die Franziskanerinnen genannt, die damals wie heute durch ihre Arbeit und Verkündigung in der Mission vieles geleistet haben. Auch in späteren Jahrhunderten sind hier viele Frauen tätig. Kardinal Karl Lehman schreibt zur Entwicklung der missionierenden Frauenorden:
Besonders im 18. und 19. Jahrhundert entstanden in Europa viele missionierende Orden im eigentlichen Sinne, vor allem auch Frauengemeinschaften, die weltweit tätig wurden. Ihr Dienst bestand in der Erstverkündigung des Glaubens und der Gründung neuer Ortskirchen und im Aufbau eines lokalen Bildungs- und Gesundheitswesens.[15]
Die protestantische Mission, angestossen durch die Pietisten August Hermann Francke (1663 — 1727) und Ludwig Nikolaus Graf von Zinzendorf,[16] gibt vielen Frauen Raum zur Arbeit in der Mission. Unter Fredrik Franson (1852 — 1908) entstehen im 19. Jh. viele Missionsorganisationen. Bemerkenswert für unseren Überblick ist seine bewusste Entscheidung, Frauen zu ermutigen sich gleichberechtigt als Mitarbeiterinnen in Evangelisation und Verkündigung einzusetzen. Viele Frauen folgen seinem Ruf und es entstehen wachsende Gemeinden durch die Arbeit dieser Missionarinnen.[17] In Nordamerika gründen im 19. Jh. Frauen eigene Missionsorganisationen und senden hunderte von Mitarbeiterinnen aus; um 1890 gibt es über 30 solcher Organisationen in den USA.[18] Der Missionswissenschaftler David Bosch meint dazu:
Auf den ‘Missionsfeldern’ waren die Frauen, selbst im Fall von Gesellschaften, die von Männern geleitet wurden, in der Mehrheit. Und sie taten all die Dinge, die sonst die Männer taten, einschliesslich des Predigens.[19]
Interessanterweise können Frauen auf den Missionsfeldern wirken, ohne auf grossen Widerstand zu stossen. Es scheint, als ob die Verkündigung der weissen Frau unter den Farbigen Afrikas, Indiens und Chinas Männer umfassen darf, während sie Zuhause diesen Dienst nicht widerspruchslos ausüben kann. Steckt dahinter der Zeitgeist des Kolonialismus, der die Kultur der farbigen Völker als minderwertig einstuft? Die Abstufung: Weisser Mann, weisse Frau, schwarzer Mann, schwarze Frau stellt die weisse Frau über die einheimischen Männer und scheint so die Arbeit der Frau auf dem Missionsfeld erleichtert zu haben.
Erst wenn sie in Europa oder Amerika auch vor Männern predigen, gibt es klar formulierte Kritik. Auf Widerstand stiess z.B. die Evangelistin Cäcilie Petersen (1860 – 1935), die Begründerin des Diakonissenmutterhauses Salem in Berlin-Lichtenrade. Zuerst ermutigt von Eduard Graf von Pückler (1853 — 1924) wurde sie zur Verkündigerin des Evangeliums in Berlin, Hamburg und an anderen Orten Deutschlands. Die Versammlungen waren anfänglich nur für Frauen gedacht, doch bald kamen auch Männer. Viele fanden dadurch zum Glauben. Dies führte sofort zu Diskussionen innerhalb der Gemeinschaftsbewegung.[20]
Auf Widerstände stiessen viele Frauen auch in anderen Erweckungsgebieten des 19. und 20. Jahrhunderts. Obwohl ihre Verdienste im Hinblick auf Evangelisation und Seelsorge auch unter Männer nicht zu übersehen waren.
Heute sind auf allen Kontinenten Frauen im Einsatz in den verschiedensten missionarischen Projekten. Sie verkündigen die frohe Botschaft auf vielen Missionsstationen und setzen sich selbst fundiert mit der Frage der Frau in der Missionssituation auseinander.[21] Der schon erwähnte Fredrik Franson meinte zu einem Kollegen nach einer Evangelisation in Schweden, bei der die Evangelistin Nelly Hall durch ihre Predigten vielen Menschen zum Glauben verholfen hatte:
Bruder, die Ernte ist gross, und der Arbeiter sind wenige. Wenn die Frauen während der Ernte mithelfen wollen auf dem Feld, dann denke ich, sollten wir sie so viele Garben binden lassen, wie sie können.[22]
Wir fassen zusammen: Frauen waren seit dem ersten Jahrhundert bei der Missionierung als Zeuginnen, Evangelistinnen, Verkündigerinnen und im Gemeindebau tätig. Ihre Arbeit war von grossem Einsatz und sichtbarer Frucht geprägt.
These
Diese These ist sehr vorsichtig formuliert und möchte auch Leserinnen und Leser mit auf den Weg nehmen, die meinen Ausführungen eher kritisch gegenüberstehen: Auch wer die Missionssituation als «Ausnahmesituation» bezeichnet und nur dort den Frauen in Verkündigung und Gemeindearbeit alle Möglichkeiten offen lässt, sieht sich heute in Europa mit der Situation einer postchristlichen Gesellschaft konfrontiert, die als Missionsgebiet definiert werden muss. Hier ist grundsätzlich Mission, respektive evangelistische und missionale Gemeindearbeit, der einzig realistische Ansatz. Daher ist die Gemeindearbeit heute auch in Europa konsequent auf Mission auszurichten und Frauen und Männer sollten entlang ihrer Begabungen (Charismen) Seite an Seite das Evangelium verkündigen, wie es in der Kirchengeschichte schon über Jahrhunderte hinweg fruchtbar geschehen ist.
Schluss
Mit diesem kurzen Gang durch die Kirchengeschichte soll eine Hilfe geboten werden zur Diskussion der Arbeit von Frauen und Männern in der christlichen Gemeinde. Dabei ist sicher nicht zu übersehen, dass ich der Arbeit von Frauen in der Kirche offen und positiv gegenüberstehe. Es ist meine Grundüberzeugung: Dort, wo die Kirche den einzelnen Gliedern (Frauen und Männern) Raum lässt, die von Gott geschenkten Gaben miteinander zur Ehre Gottes einzusetzen, da können Männer und Frauen in gegenseitiger Achtung gemeinsam Reich Gottes bauen und dieser Welt ein Beispiel geben, wie gelingendes Miteinander der Geschlechter in christlicher Gemeinschaft befreiend und bereichernd ist.
In fast allen Kulturen dieser Welt sind die Mehrheit der Frauen über Jahrtausende hinweg bis heute immer wieder entmündigt, unterdrückt, entwürdigt und ausgebeutet worden. Die christliche Botschaft der Erlösung, der gegenseitigen Achtung und Liebe unter der Leitung des Heiligen Geistes soll ein unübersehbares Zeichen der Hoffnung sein: Gott heilt und erneuert die Beziehungen unter den Menschen, gerade auch zwischen den Geschlechtern. Und «daran werden alle erkennen, dass ihr meine JüngerInnen seid, so ihr Liebe untereinander habt.» (Joh 13:35). Die christliche Gemeinde kann/muss hier eine hoffnungsstarke Gegenkultur leben, die einen Weg aufzeigt, der zum liebevollen Miteinander der Geschlechter führt — auch in der Arbeit im Reich Gottes. Das Aufteilen der Arbeit soll und muss nicht entlang der Geschlechter geschehen, sondern entlang gabenorientierter Gesichtspunkte. Berufene, begabte und von der Gemeinde unterstützte Frauen und Männer braucht die Welt, damit noch viele die frohmachende und befreiende Botschaft des Evangeliums hören und erfahren.
Claudius Buser, Januar 2022
[1] Beide Frauen (Katharina und Teresa) werden 1970 als erste Frauen in der Geschichte der katholischen Kirche zur Kirchenlehrerinnen ernannt.
[2] Luther hat in seinen Schriften verstreut Aussagen über die Bildung gemacht aber keine systematische Abhandlung. Diese Texte wurden gesammelt und eingeleitet in: H. Keserstein, Dr. M. Luther’s pädagogische Schriften und Äusserungen, Langensalza 1888. Dies ist ein nicht nummerierter Band in: Friedrich Mann, H. Beyers Bibliothek pädagogischer Klassiker. Eine Sammlung der bedeutendsten pädagogischen Schriften älterer und neuerer Zeit, Langensalza 1888. Der wichtigste Text Luthers in diesem Zusammenhang ist die 1524 erschienene Schrift: An die Ratsherren aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten solIen.
[3] Die erste schriftlich feststellbare allgemeine Schuldbildung für Knaben und Mädchen in Europa führt Württemberg 1648 ein. Weitere Informationen dazu in: Dieter Adrion (Hg.), Schulanfang im Herzogtum Württemberg. Die früheren Schulordnungen des 16. Und 17. Jahrhunderts, Ludwigsburg 1991.
[4] Wer sich mit der neueren Bildungsgeschichte grundsätzlich auseinandersetzen möchte, dem sei zur Lektüre empfohlen: Christa Berg, August Buck (Hg.), Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bde. 1–6, München 1987 – 2005; Erich Dauzenroth, Kleine Geschichte der Mädchenbildung, Ratinen 1971; Meike Sophia Baader, Helga Kelle, Elke Kleinau (Hg.), Bildungsgeschichten. Geschlecht, Religion und Pädagogik in der Moderne, Köln, Weimar, Wien 2006.
[5] Marie le Jars de Gournay (1565 – 1645), Oevres, Übersetzung von Ursula Beitz in: Feministische Studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jhg. 34, Oldenbourg 2016, S. 93.
[6] Anna Maria van Schurmann ist die wohl gelehrteste Person ihrer Zeit. Sie darf 1636 als erste Frau in Europa überhaupt an der Universität Utrecht an den Vorlesungen teilnehmen, aber nur in einem abtrennenden Holzverschlag mit Vorhang und ohne offiziell eingeschrieben zu sein. Siehe: Michael Spang, Wenn sie ein Mann wäre. Leben und Werk der Anna Maria van Schurman, Darmstadt 2009.
[7] Hannelore Erhart (Hg.), Lexikon früher evangelischer Theologinnen. Biographische Skizzen, Neukirchen-Vluyn, 2005.
[8] Vgl. Hippolyt von Rom, Kommentar zum Hohenlied, übersetzt von Nathanael Bonwetsch, in: Oscar von Gebhardt und Adolf von Harnack (Hg.) Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Altchristlichen Literatur (Bd. 8), Leipzig 1902, S. 67–68.
[9] Vgl. Eckehard J. Schnabel, Urchristliche Mission, Wuppertal 2002, S. 373.
[10] Ebd., S. 368.
[11] Vgl. Thekla als Verkündigerin und Apostolin bei Wilhelm Schneemelcher, Neutestamentliche Apokryphen. Apostolische Apokryphen und Verwandtes (Bde. 2), Tübingen 61999, S. 200–202 und Eisen, Amtsträgerinnen, S. 58.
[12] Michael Green, Evangelisation zur Zeit der ersten Christen, Neuhausen-Stuttgart 1970, S. 203.
[13] Eisen, Amtsträgerinnen, S. 60.
[14] Vgl. Edith Ennen, Frauen im Mittelalter, München 61999, S. 77f.
[15] Karl Lehmann, Die eine Sendung und die vielen Dienste. Zum Selbstverständnis weltkirchlich orientierter Einrichtungen und Initiativen heute, in: Deutsche Bischofskonferenz (Nr. 65), Bonn 2000, S. 20.
[16] Literatur zu Zinzendorf und die Frauenfrage: Otto Uttendörfer, Zinzendorf und die Frauen. Kirchliche Frauenrechte vor 200 Jahren, Herrnhut 1919; Aebi Sara, Mädchenerziehung und Mission. Die Töchterpension der Herrnhuter Brüdergemeine in Montmirail im 18. Jahrhundert, Köln, Weimer, Wien 2016.
[17] Vgl. Hans-Ulrich Reifler, Handbuch der Missiologie. Missionarisches Handeln aus biblischer Perspektive, Nürnberg 2005, S. 227f.
[18] Vgl. David J. Bosch, Mission im Wandel. Paradigmawechsel in der Missionstheologie, Basel, Giessen 2012, S. 554.
[19] Ebd., S. 555.
[20] Vgl. Paulus Scharpff, Geschichte der Evangelisation, Giessen, Basel 1964, S. 288.
[21] 2009 schreibt Maria S.L. Minnich ihre Dissertation zum Thema: Frauen im Spannungsfeld von Missionsauftrag und Paulinischer Diensteinschränkung, Giessen 2009.
[22] Reifler, Handbuch der Missiologie, S. 227.
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