Rezension von Benjamin Rodriguez Weber, 03.10.2024
Benjamin Kilchör beleuchtet das Alte Testament aus der Perspektive des Apostolischen Glaubensbekenntnisses und zeigt, wie alttestamentliche Texte zentrale Glaubensaussagen des Christentums vertiefen und verdeutlichen.
Das Buch
Zum Autor
Benjamin Kilchör ist Professor für Altes Testament an der universitären theologischen Hochschule STH Basel. Bis zu meinem Studienabschluss an derselben Hochschule besuchte ich einzelne Vorlesungen bei ihm und er betreute meine Abschlussarbeit. Auf die Erscheinung des vorliegenden Buches war ich gespannt und nun hoffe ich mit dieser Rezension einen Überblick auf Inhalt und Vorzüge des Buches zu liefern. Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die Seitenzahlen im Buch.
Anliegen
Der Buchtitel lautet: «Das Alte Testament vom Glaubensbekenntnis her verstehen». Ebenso passend wäre: «Das Glaubensbekenntnis vom Alten Testament her verstehen». Der Autor Benjamin Kilchör sieht das Buch zwar weniger als Beitrag zum Verständnis des Apostolischen Glaubensbekenntnis, kurz: Apostolikum, sondern als Beitrag zum Verständnis des Alten Testaments ausgehend vom Apostolikum. Aus meiner Sicht ist beides gelungen und für den Leser sowohl hinsichtlich des Alten Testaments als auch in Hinblick auf das Apostolikum ausserordentlich gewinnbringend. Um es mit einem Bild zu vergleichen: Die zweidimensionale Skizze des einfachen Textverständnisses entfaltet sich mit Kilchörs Erläuterungen zum 3D-Kunstwerk.
Wie gewissermassen durch den Inhalt des Apostolikums vorgegeben, setzt Kilchör seinen Fokus nicht auf die praktische Relevanz des Alten Testaments oder des Glaubensbekenntnisses, sondern auf die Frage, wer Gott ist, und in welchem Verhältnis der Mensch zu ihm steht (11). Trotzdem verzichtet er nicht auf die Gelegenheit, am Ende jedes Kapitels vor dem Hintergrund des Alten Testaments einen Ausblick auf die gesellschaftliche Aktualität des jeweiligen Glaubenssatzes zu machen. Er versteht diese Ausblicke als Anstoss zum Weiterdenken.
Es ist der ausdrückliche Wunsch des Autors, dass sein Buch dazu beitragen möge, die Distanz von Christen zum Alten Testament und zum Apostolikum zu verringern und so den Glauben zu stärken (12).
Zielpublikum
Das Buch richtet sich an theologisch interessierte Christen. Es ist gut verständlich geschrieben, wenn auch inhaltlich dicht. Man muss ganz bei der Sache sein, um es mit Gewinn zu lesen. Doch Benjamin Kilchör schrieb das Buch nicht für Akademiker. Er möchte einen Beitrag zum Verständnis des Alten Testaments in der christlichen Gemeinde leisten, und ausgehend vom Apostolikum den Leser in das biblische Wort hineinführen (10). Auf theologischen Jargon verzichtet Kilchör weitestgehend. Das zeigt sich bereits darin, dass die ersten fünf Bücher Mose auch so genannt (1. Mose, 2. Mose usw.), und nicht die akademisch gängigen Bezeichnungen (Genesis, Exodus…) verwendet werden. Wo trotzdem Fachbegriffe notwendig sind, erläutert der Autor sie allgemeinverständlich. Zudem hat Kilchör sich für Endnoten entschieden, was das Erscheinungsbild des Textes für den Leser entlastet.
Inhalt
Benjamin Kilchör beleuchtet das Alte Testament aus der trinitarischen Perspektive des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Der Offenbarungsfortschritt des Neuen gegenüber des Alten Testaments wird vorausgesetzt und das Alte Testament von Christus her gelesen. Diese Auseinandersetzung erschöpft sich nicht auf allgemeinen Plätzen, wie z. B. Christophanien (Christuserscheinungen) im Alten Testament. Sondern Kilchör zeichnet beispielsweise nach, wie das Sterben und Auferstehen des Gesalbten im Alten Testament (nur) in verborgener Weise präsent sind, und es der Auslegung vom Neuen Testament her bedarf, um dies so zu erkennen (118–122).
Kilchör gliedert sein Buch in vier Kapitel und geht dabei den Hauptsätzen des Apostolikums nach. Die ersten drei Kapitel nehmen die Sätze zu Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist zum Startpunkt der Ausführungen. Den Satz zur «heiligen, katholischen (= allumfassenden) Kirche» und die darauffolgenden Aussagen bespricht Kilchör in einem eigenen Kapitel. Er möchte diese Aufzählung nicht als Wirkungen des Heiligen Geistes verstanden haben, sondern geht sie als Gaben und Wirkungen an, die Vater, Sohn und Heiliger Geist gemeinsam wirken (173).
Ausgehend von den einzelnen Sätzen und Teilsätzen des Apostolikums arbeitet er die grossen Linien dazugehöriger Themenbögen im Alten Testament heraus, die sachgemäss auch ins Neue Testament ragen.
Ausgehend vom Glaubenssatz «Ich glaube an Gott, den Vater den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde» widmet sich das erste Kapitel (14–67) den Themen persönlicher Glaube und das Vater- und Schöpfer-Sein Gottes. Daraus folgen Ausführungen zur Entsprechung von Schöpfung und Tempel, zum Menschen als Gottes Ebenbild, zur priesterlichen Aufgabe des Menschen, zur Unterscheidung und Trennung von Gottes Bereich (heilig/Himmel) und dem Bereich der Menschen (profan/Erde), und zur sich daraus ergebenden Notwendigkeit einer Vermittlung zwischen Gott und Mensch, die Gott selbst initiiert.
Im Fazit zum ersten Kapiteln liefert Kilchör einige Gedankenanstösse zur gesellschaftlichen Aktualität des ersten Glaubenssatzes: Er beleuchtet sowohl die Nähe aber auch die Differenz des Menschen zu Gott als Gotteskind und als Geschöpf. Im Verstehen, wer Gott ist als Vater und Schöpfer, lernt der Mensch verstehen, welches sein Platz in der Welt ist: Er ist weniger als Gott, aber mehr als ein Tier. Das schützt ihn vor Selbstüberhöhung (Selbstoptimierung, Gender-Bewegung, Transhumanismus) und vor der Aufgabe der Gottesebenbildlichkeit des Menschen (Abtreibung, Sterbehilfe, künstliche Intelligenz).
Das zweite Kapitel «Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn» (68–133) widerspiegelt die bereits benannte hermeneutische Voraussetzung des Autors, dass das Alte Testament im Licht des Neuen zu lesen ist. Sein Ansatz lautet:
«Auch wenn Jesus als Mensch uns erst im Neuen Testament begegnet, führen uns alle drei Aussagen über ihn [Christus, d.h. Gesalbter, Sohn Gottes und Herr] ins Alte Testament.» (69)
Die Verflechtung neu- und alttestamentlicher Bezüge ist in diesem Kapitel stärker als im Ersten. Trotz der notwendigen Bezugnahme auf neutestamentliche Texte geht der Fokus auf das Alte Testament in keinem Moment verloren.
Ausgehend vom «Christus»-Titel bespricht Kilchör die Bedeutung der Salbung für die drei alttestamentlichen Ämter des Propheten, Priesters und Königs. Danach betrachtet er das Thema «Gesalbter» im Jesajabuch und verbindet die Beobachtungen mit der Salbung Jesu im Lukasevangelium. So setzt er die Grundpfeiler fürs Verständnis der ersten vier Kapitel des Lukasevangeliums vor seinem alttestamentlichen Hintergrund. Die Aussagen des Apostolikums zu Jesus als Sohn Gottes und als Herrn beleuchtet der Autor, indem er von den alttestamentlichen Texten ausgeht, die für die neutestamentlichen Autoren grundlegend für diese beiden Glaubensaussagen waren.
Kilchör zeigt auf, dass die Aussagen zu Jesus als Gesalbter, Sohn Gottes und Herr sich gegenseitig bedingen. Er nimmt diese drei Aussagen als Grundlage für die weiteren Ausführung zur «Erniedrigung und Erhöhung Jesu»: Unter diesem Untertitel fasst er die weiteren Aussagen zur Menschwerdung, Kreuzestod, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu zusammen und zeichnet Schritt für Schritt diese Themen im Alten Testament nach.
Als wichtigste Anregung zur gesellschaftlichen Aktualität nennt Kilchör zum zweiten Glaubenssatz, dass der Mensch in Bezug auf Jesus Christus lernt, was wahres Menschsein bedeutet. Jesus vereint in seinem Herr-Sein und in seinem Leiden die Freiheit und die Demut: Die Freiheit, niemandem untertan zu sein und sich nicht von Mächten einschüchtern zu lassen, die in Anspruch nehmen, was nur Gott gebührt; und die Demut, durch Liebe jedem untertan zu sein, und auch das Leiden im Dienst für andere nicht zu scheuen (129–133).
«Ich glaube an den Heiligen Geist» lautet die Überschrift des dritten Kapitels (134–172). Viele Christen tun sich schwer, den Geist Gottes und sein Wirken einzuordnen. In neueren Auslegungsansätzen wird unter Verweis auf den Heiligen Geist viel Unfug getrieben, beispielsweise im Versuch geschlechtergerecht von Gott zu sprechen mit Hinweis auf das feminine grammatikalische Geschlecht des Wortes «Geist» im Hebräischen, oder indem der Begriff «Geistkraft» bemüht wird, um eine Person der Trinität loszuwerden. Kilchör stellt solchen Unsicherheiten 39 Seiten biblisch begründete, leicht verständliche und unspektakuläre Ausführungen zum Heiligen Geist entgegen, die das reiche und umfassende Wirkungsspektrum des Heiligen Geistes ausleuchten. Zu Beginn führt er das lebensspendende, aber auch richtende und unterscheidende Wirken des Geistes aus, das im Alten Testament verankert ist. Er beleuchtet vier Aspekte des heiligenden Wirkens – «d.h. Menschen mit der Lebenskraft Gottes ausrüstet und neues Leben schafft» (137) – des Geistes, das sich zeigt in der Unterscheidung von Licht und Finsternis, von Land und Wasser, von Leben und Tod, und von Gut und Böse.
Kilchör benennt zum Schluss des Kapitels ausdrücklich die Schwierigkeiten, die viele Christen mit der dritten Person der Dreieinigkeit haben. Er betont, dass der Heilige Geist den Menschen erst in Beziehung zu Gott Vater und Schöpfer setzt. Er ist für die Beziehung des Menschen zu Gott dem Vater und dem Sohn unabdingbar: Es ist der Geist Gottes, der die Christen in die Gotteskindschaft hineinnimmt (169).
Gegenüber dem Weltbild der heutigen westlichen Zivilisation ist das Bekenntnis zum Heiligen Geist ein notwendiges Korrektiv: Der Geist ist nicht auf der Seite der Biologie, sondern gehört auf die Seite des Schöpfers und ist der Materie vorgeordnet. Der Geist «belebt und begabt, ordnet, gestaltet und heiligt» (172) die Materie. Darum «wird es dem Menschen [niemals] möglich sein, selber Gott zu spielen und Leben und Geist zu erschaffen» (172). Ethisch betrachtet darf darum auch nicht alles, was technisch auf der materiellen Ebene möglich ist, einfach gemacht werden. Es muss sich an den Schranken ausrichten, die dadurch gesetzt sind, dass der Mensch eine Schöpfung Gottes ist.
Der vierte und letzte Teil (173–219) seines Buches widmet Benjamin Kilchör den Gaben und Wirkungen, die Vater, Sohn und Heiliger Geist gemeinsam wirken. Unter dem Titel «Die heilige, katholische [d.h. allumfassende] Kirche» bearbeitet er die Aufzählung der «wichtigsten Dinge, die der dreieinige Gott schafft und wirkt» (174). Die Inhalte am Schluss des Apostolikums sind dem Bekenntnis an den dreieinigen Gott sprachlich eindeutig nachgeordnet. Es fehlt das «an» im Glaubenssatz. Das Bekenntnis lautet «Ich glaube die heilige, katholische Kirche», was ein Bekenntnis zur Wirklichkeit dieser Kirche ist und nicht zum Glauben an die Kirche.
Der Autor verfolgt die Wurzeln der neutestamentlichen Gemeinde zurück ins Alte Testament zur «Versammlung der Herausgerufenen» am Berg Sinai, als Gott mit dem Volk Israel den Bund schliesst. «Israel ist herausgerufen, um die Worte Gottes zu hören, um Gottesfurcht zu lernen und um die kommenden Generationen zu lehren.» (175), beobachtet Kilchör und zieht die Parallelen zur neutestamentlichen Gemeinde. Aufgrund weiterer alttestamentlicher Aussagen zeichnet er die Fortsetzungslinie zwischen alt- und neutestamentlichem Volk Gottes nach. Er zeigt auf, dass es schon immer auf eine weltumfassende (= katholische) Gemeinschaft angelegt war, weil «die ganze Welt Gottes Eigentum ist» (181).
Anhand der abschliessenden Glaubenssätze geht Kilchör dann auf Inhalte ein, die die kirchliche Gemeinschaft ausmachen, und zeichnet die Themenstränge im Alten Testament nach: Taufe und Abendmahl («Gemeinschaft der Heiligen»), Wasser und Blut («Vergebung der Sünden»), Auferstehungshoffnung, das ewige Leben, und die Gemeinde als glaubende Bekenntnisgemeinschaft («Amen»). Alle Glaubenssätze beziehen sich auf den Bereich der Geschöpflichkeit und stehen so in Antwort auf das Bekenntnis zum dreieinigen Schöpfergott.
Kilchör hebt zum Schluss (214–219) vier Punkte hervor, weshalb er die Glaubenssätze über die Kirche und Gottes Handeln an ihr für wichtig hält. Das sind seine praktischen Anregungen zum vierten Glaubenssatz des Apostolikums. Erstens ist die Existenz einer heiligen, katholischen Kirche nicht offensichtlich und bedarf des Vertrauens, dass Gott sich diese Kirche schafft, erhält und entgegen allem Augenschein zur Vollkommenheit führt. Zweitens erinnern die Adjektive heilig und katholisch (= allumfassend) daran, dass die christliche Gemeinschaft zugleich ausschliessend und einschliessend ist. Jeder darf hinzukommen, aber es gilt auch der Ruf zur Absonderung von der Sünde und zur Heiligkeit. Es steht der Gemeinde weder an, ein exklusiver Klub zu sein, noch ihre moralischen Standards der Gesellschaft anzupassen. Die christlichen Gemeinden sind immer wieder gefordert weder in die eine noch in die andere Richtung einseitig zu werden. Drittens hat der christliche Glauben eine erfahrbare und sichtbare Seite, die unaufgebbar ist: Das ist die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen in Taufe und Abendmahl. Viertens gehören Jenseits und Diesseits im christlichen Glauben zusammen, was in der «Auferstehung der Toten» fassbar wird. Die Überbetonung des einen über das andere führt zur Weltflucht oder zur Jenseitsvergessenheit. Beide Einseitigkeiten sind ungesund für die christliche Gemeinde.
Gewinn
Der Hauptgewinn des Buches ist ein doppelter: Die Ausführungen zeigen zum einen gesamtbiblische Zusammenhänge auf, zum anderen lassen sie den Wert und die Wichtigkeit des Glaubensbekenntnisses erkennen. Zudem profitiert der Leser von vielen weiteren Punkten, die ich folgend ohne Priorisierung und ohne Anspruch auf Vollständigkeit erwähne.
Nebenbei erwähnte Beobachtungen eröffnen neue Horizonte fürs allgemeine Bibelverständnis. Zum Beispiel die Unterscheidung zwischen der zweigliedrigen («Himmel und Erde») und der dreigliederigen (Himmel, Erde, Meer) Kosmologie in 1. Mose 1 und 2 führt zum genaueren Nachdenken über manche Formulierung in der Bibel, die man sonst schnell überliest. Das schafft auch ein tieferes Verständnis für sehr bekannte Texte wie z. B. der Satz «wie im Himmel, so auf Erden» des Unser Vater-Gebets (20–22).
Kilchör weist öfters auf praktische Auswirkungen seiner Ausführungen. Dabei scheut er sich nicht, aktuelle Kontroversen anzusprechen. Er nennt beispielsweise die Bedeutung der menschlichen Ebenbildlichkeit Gottes in Bezug auf die Genderdebatte: Der Versuch, die bipolare Geschlechtlichkeit von Mann und Frau zu dekonstruieren, wurzelt in der Überhebung des Geschöpfs gegenüber seinem Schöpfer (41). Oder er zeigt die politische Dimension des Bekenntnisses «Jesus ist Herr» vor dem Hintergrund des Alten Testaments auf:
«Das Christentum ist […] immer staatskritisch in dem Sinne, dass den staatlichen Institutionen und Regierungen nicht das Herrsein über das Gewissen und das Leben des Menschen zugestanden wird.» (97)
Ein weiterer Gewinn ist die Klärung rätselhafter Bibelstellen, die ganz unspektakulär im Gesamtbild der biblischen Schrift verständlich werden. Beispielsweise erwähnt Jesus im Gespräch mit Nikodemus, dass jemand aus «Wasser und Geist» geboren werden muss, um ins Reich Gottes hineinzugelangen. In Vergangenheit stiess ich auf einige mögliche und unmögliche Ansätze zur Auslegung von Johannes 3,5. Im Zusammenhang der Ausführungen zum Heiligen Geist liefert Kilchör eine überzeugende Deutung, weil sie biblisch verankert ist (151). Weitere Stellen, die mit Kilchörs Ausführungen fassbarer werden, sind 1. Mose 3,8, mit seinen Fragen rund um den göttlichen Abendspaziergang in Eden (160), und 1. Korinther 10,2, wo die Gleichsetzung der Taufe mit dem Durchzug durchs Rote Meer dem Leser des 21. Jahrhunderts willkürlich erscheint (184, 189). Die Lektüre des Buches dient der Erklärung einiger schwer verständlicher Bibelverse, indem sie im gesamtbiblischen Zusammenhang eingebettet werden.
Im Anhang führt Kilchör eine Zusammenstellung alttestamentlicher Bibelstellen zum Apostolischen Glaubensbekenntnis auf, die deutlich einen Bezug zum Wortlaut oder zum Inhalt des Apostolikums haben (220–222). Das ist eine willkommene Hilfestellung für die persönliche Vertiefung, aber auch eine wertvolle Ressource für die Predigtvorbereitung oder den kirchlichen Unterricht. Desgleichen enthält das Buch ein Bibelstellenverzeichnis mit einer Auflistung der Seitenzahlen, wo sie im Buch behandelt werden (223–229).
Aufgrund des Ziels des Buches streift Benjamin Kilchör manche interessante Themen, die er aufgrund der erforderlichen Kürze nicht weiter ausführen kann. Interessierte Leser finden in den Endnoten ab Seite 230 Empfehlungen zu weiterführender Literatur.
Fazit
Hanna Stettler, Pfarrerin in Flaach ZH und Professorin in Tübingen, bringt das Wesen des Buches im Klappentext auf den Punkt:
«Dieses Buch ist eigentlich eine Biblische Theologie im Taschenformat. Es führt anhand des Glaubensbekenntnisses vom Garten Eden bis zum himmlischen Jerusalem.» (3)
Ausgehend vom Apostolischen Glaubensbekenntnis setzt Kilchör im Buch den Fokus auf die Frage, wer Gott ist und in welchem Verhältnis der Mensch zu ihm steht. So bleibt der Blick auf das Wesentliche gerichtet, was jeden Menschen unabhängig von seiner individuellen Lebenssituation betrifft. Die Lektüre des Buches gibt viele wichtige Impulse fürs Verständnis der Bibel und dadurch fürs persönliche Glaubensleben und das Leben der christlichen Gemeinde. Es liegt jedoch in der Verantwortung des Lesers, diese Impulse auch weiter zu verfolgen und anzuwenden.
Wer Berührungsängste mit dem Alten Testament hat, gehört zum deklarierten Zielpublikum des Buches. Wer neue Erkenntnisse gewinnen will, wird höchstwahrscheinlich nicht enttäuscht. Wer die inneren Zusammenhänge der Bibel vertiefen will, dem sei das Buch wärmstens empfohlen. Wer das Glaubensbekenntnis besser verstehen möchte, sollte das Buch lesen.
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