Schimmernde Hoffnung: im Herzen gegründet

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Wir brauchen Hoff­nung um den näch­sten Schritt gehen zu kön­nen. Hoff­nung, um leben und glauben zu kön­nen. Ohne Hoff­nung, kein Leben! Wenn du in deinem Leben Bere­iche hast in denen dir die Hoff­nung fehlt, dann begin­nen diese Bere­iche abzuster­ben. Was wir in dieser Adventszeit benöti­gen sind Men­schen, die neu zu hof­fen begin­nen. Men­schen mit ein­er tragfähi­gen Hoff­nung, die tief in ihrem Herzen ver­wurzelt ist.

Die Bibel spricht von solchen Men­schen. Gott selb­st legt diese Art von Hoff­nung in sie hinein:

Hoff­nung aber lässt nicht zuschan­den wer­den; denn die Liebe Gottes ist aus­gegossen in unsre Herzen durch den Heili­gen Geist, der uns gegeben ist. (Rö 5:5)

Gott bietet uns Hoff­nung an, auf die wir uns ver­lassen kön­nen. Nur schon ein wenig dieser Art von Hoff­nung bewirkt viel in deinem Leben. Darum klopf bei Gott an, wenn dir Hoff­nung fehlt. Lass’ dir neue Hoff­nung schenken, die er tief in dein Herz hinein­le­gen kann. Die Geschichte von Gott mit Maria, der Mut­ter Jesu, kann dir dazu eine Hil­fe sein.


Bild: Unsplash

Maria schöpft Hoffnung

Wir wis­sen, dass Frauen damals einen sehr niedri­gen Sta­tus hat­ten. Sie wur­den aus­ge­gren­zt. Sie wur­den unter­drückt. Ihr Zeug­nis vor Gericht wurde als nicht zuläs­sig gew­ertet. Mit anderen Worten: Frauen hat­ten wenig Hoff­nung auf ein gutes Leben. Aber Gott arbeit­et absichtlich mit Men­schen, die von der Welt ver­achtet wer­den und wenig Hoff­nung haben. So sehen wir, dass Gott gerne Frauen für wichtig­ste Auf­gaben ein­set­zt. Zum Beispiel sind Frauen die allerersten Zeu­gen von Jesu Geburt und Aufer­ste­hung. Die erste Per­son, die die Botschaft des Evan­geli­ums in der Form hörte wie wir sie jet­zt haben, war ein 15-jähriges Mäd­chen: Maria! Und dieses Mäd­chen entwick­elt eine tragfähige Hoff­nung in ihrem Herzen.

Hoffnung schöpfen durch Begegnung mit Gott

Sei gegrüsst, du Beg­nadete! Der Herr ist mit dir! Maria aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruss ist das? (Lk 1:28–29)

Die Leute sagen oft: “Religiöse Men­schen stellen ein­fach keine Fra­gen. Sie schal­ten ihre Gedanken ab. Sie glauben ein­fach.“ Das hat Maria nicht getan. Sie hat nicht gesagt: „Oh, ein Engel! Wun­der­bar! Ich habe schon von euch gehört. Das ist wun­der­bar! Erzähl mir mehr.” Im Gegen­teil! Maria antwortet mit einem gesun­den Zweifel. Das Wort „erschrak“ stammt aus der Buch­hal­tung und bedeutet ‘eine Prü­fung oder Bilanz durch­führen’. Als der Engel auf­taucht, begin­nt Maria, eine Bilanz zu ziehen. Sie macht sich Gedanken welche Kon­se­quen­zen alles für sie haben wird.

Der Engel verkün­det Maria, dass sie einen Sohn bekom­men wird und sie ihn Jesus nen­nen soll.

Der wird gross sein und Sohn des Höch­sten genan­nt wer­den; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. (Lk 1:32–33)

Auf diese erste Ansage fragt Maria gle­ich zurück:

Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zuge­hen, da ich doch von keinem Manne weiss? (Lk 1:34)

Sie denkt und denkt und stellt Fra­gen. Wie kann das sein? Sie hat in dieser Begeg­nung gesunde Zweifel. Der Engel antwortet:

Der Heilige Geist wird über dich kom­men, und die Kraft des Höch­sten wird dich über­schat­ten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genan­nt wer­den. (Lk 1:35)

Maria erfährt durch die Aus­sagen des Engels und ihre Rück­fra­gen drei Dinge über das Kind, das sie bekom­men soll:

#1 Das Kind wird für immer König sein

#2 Das Kind ist Gott selbst

#3 In diesem Kind wird Gott radikal ver­wund­bar. Der Höch­ste wird ein Kind.

Der Engel lässt Maria aufhorchen als er ihr andeutet, dass ihre bish­er unfrucht­bare Cou­sine auch schwanger ist, denn bei Gott sei nichts unmöglich. An diesem Punkt wird es span­nend, denn die Antwort von Maria zeigt einen Stim­mungswech­sel in ihr:

Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Her­rn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. (Lk 1:38)

Plöt­zlich scheinen die Zweifel der Hoff­nung Raum zu machen, denn Maria gibt sich dem mitunter gefährlichen Plan Gottes hin. Dies zeigt: Maria’s Hoff­nung ist erwacht! Sie weiss worum es geht und sie lässt sich darauf ein!

Sie ist im Begriff, ein ‘une­he­lich­es’ Kind zu bekom­men. Selb­st wenn Josef bei ihr bleibt, wer­den die Leute die Monate zählen kön­nen. Bei­de leben in ein­er tra­di­tionellen Gesellschaft in ein­er kleinen Stadt. Das ganze Dorf wird denken, dass sie entwed­er vore­he­lichen Sex mit Josef hat­te (was damals abso­lut tabu war), oder dass sie ihrem Ver­lobten untreu gewe­sen war. Sie weiss, dass damit Jesus immer als une­he­lich ange­se­hen wer­den würde. Aber sie hat Hoff­nung: “Es ist okay. Ein Leben mit diesen Blick­en der Schande halte ich aus. Ich akzep­tiere es.”

Der erste Ort, wo Hoff­nung im Herzen von Maria entste­ht, ist die Begeg­nung mit der Botschaft von Gott. Diese Hoff­nung nimmt sie mit gesun­dem Zweifel, aber hinge­bungsvoll an. Willst du die Begeg­nung mit Gott suchen, um neue Hoff­nung zu find­en? Was er dir sagt darf­st du mit gesun­dem Zweifel prüfen, aber dich auch hinge­bungsvoll anvertrauen!


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Hoffnung schöpfen durch Begegnung anderen Gläubigen

Es ist inter­es­sant zu beobacht­en, dass Maria nicht bei der Begeg­nung mit dem Engel in ihr gross­es Loblied, dem Mag­nifikat ein­stimmt. So ganz fällt der Groschen erst, als sie in die Gemein­schaft mit Elis­a­beth geht. Nicht nur der Engel, son­dern auch Elis­a­beth redet mit Maria:

Geseg­net bist du unter den Frauen, und geseg­net ist die Frucht deines Leibes! Ja, selig ist, die da geglaubt hat! Denn es wird vol­len­det wer­den, was ihr gesagt ist von dem Her­rn. (Lk 1:42,45)

Nach diesen bestäti­gen­den Worten in der Gemein­schaft mit Elis­a­beth, platzt der Lobge­sang aus Maria heraus!

Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Her­rn… (Lk 1:46)

Um Hoff­nung zu fühlen, brauchen wir die bestäti­gende Gemein­schaft mit anderen Gläu­bi­gen! Das ist etwas sehr Prak­tis­ches. Maria zieht sich nach dem Reden des Engels nicht zurück in die Ein­samkeit, son­dern beeilt sich, in die Gemein­schaft zu kom­men. Dort sagt Elis­a­beth ein paar Dinge und alles klickt. Es kommt alles zusam­men. Das ist extrem wichtig. So oft kommt das Wort von Gott, das wir brauchen, durch einen Brud­er oder eine Schwest­er. So oft kommt das fehlende Puz­zleteil aus der Gemeinschaft.

Beeilen wir uns in die Gemein­schaft hinein? Erlauben wir es der Gemein­schaft zu bestäti­gen, was Gott uns gesagt hat? Wenn du wie Maria das Gefühl hast, dass dir Gott eine Hoff­nung schenken möchte, lass sie dir durch die Gemein­schaft bestäti­gen. Lass dich von ein­er Gemein­schaft ermuti­gen. Erzähl davon in ein­er Kle­in­gruppe, Zweier­schaft, Fre­und­schaft oder Seel­sorge. So ver­wurzelt sich die Hoff­nung tiefer in deinem Herzen.

Hoffnung schöpfen durch Lobpreis

Hier ein Auss­chnitt aus dem Lobpreis der Maria, der Mag­nifikat:

Meine Seele erhebt den Her­rn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Hei­lan­des; denn er hat die Niedrigkeit sein­er Magd ange­se­hen… Er stösst die Gewalti­gen vom Thron und erhebt die Niedri­gen. Die Hun­gri­gen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer aus­ge­hen. (Lk 1:46–47+52–53)

Worüber singt Maria? Dieser Punkt inter­essiert mich: „und mein Geist freuet sich Gottes, meines Hei­lan­des; denn er hat die Niedrigkeit sein­er Magd ange­se­hen…“.  Maria ist nicht per­fekt. Per­fek­te Men­schen brauchen keinen Ret­ter. Obwohl sie durch Gnade gerettet wurde, hat sie jet­zt diese enorme Posi­tion und grosse Ehre erhal­ten. Maria singt wegen diesem erstaunlichen Gefühl der Sünd­haftigkeit und gle­ichzeit­i­gen Ehre.

Sin­gen heisst Verkündi­gen. Durch ihr Lied ver­bre­it­et Maria die neu gewonnene Hoff­nung, die Gott in ihr geweckt hat! So wird sie zum Hoffnungsträger.

Hoffnung die sich im Herz verwurzelt

Am Ende der Wei­h­nachts­geschichte lesen wir von Maria:

Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. (Lk 2:19)

Maria entwick­elt eine tiefe tragfähige Hoff­nung in ihrem Herzen. Diese kleine unschein­bare Wort „behielt“ geht in den Bedeu­tungsspiel­raum von „beschützte“. Maria beschützte die wichti­gen Worte in ihrem Herzen. Der Weg von Maria ist span­nend! Die Begeg­nung mit dem Engel weckt Zweifel und gle­ichzeit­ig eine klare Hingabe an Gottes Plan. Die Freude bricht aber erst in der bestäti­gen­den Gemein­schaft durch, was Maria zu einem Hoff­nungsträger in ihrem Umfeld macht.


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Reflektionsfragen

Wo brauchst du jet­zt Hoffnung?
Worüber machst du dir Sorgen?
Wie wäre es, wenn du auch mit dieser man­gel­nden Hoff­nung Gemein­schaft suchen würdest, welche dir an diesen Punk­ten neue Hoff­nung geben könnte?

Was löst Hoff­nung bei dir aus?
Hast du die Begeg­nung mit Gott und ein­er bestäti­gen­den Gemein­schaft gesucht?
Wie kön­nte es prak­tisch aussehen?

Was hat Glaube mit Hoff­nung zu tun?

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