Ich bin dankbar, in der schönen Schweiz zu leben. Die Schweizer Demokratie hat sich bewährt. Es ist umso wichtiger zu erkennen, welche Bewegungen und geistige Strömungen unsere Demokratie in Frage stellen oder bedrohen. Wie sehen diese aus und welche Lösungsansätze gibt es? Nachfolgend möchte ich meine Sicht der Dinge zur Diskussion stellen.
Einschränkung der Meinungsfreiheit
Eine Demokratie lebt insbesondere vom freien Meinungsaustausch. Doch mehrere Entwicklungen fördern eine Einschränkung der freien Meinungsäusserung.
Politische Korrektheit und Zensur
Zum einen gibt es die ‘Politische Korrektheit’ (Political Correctness). Sie hat das Anliegen, dass man anständig miteinander umgeht, was grundsätzlich gut ist. Doch mittlerweile wird um der Politischen Korrektheit willen das, was man noch sagen darf, immer weiter eingeschränkt.[1] Darum leben wir in einer Kultur mit immer mehr Zensur. Unliebsame Meinungen werden gecancelt, gelöscht. Ohne Gerichtsverfahren gibt es Sperrungen und Löschungen auf Social Media Plattformen wie Twitter und Facebook. Stichwort lebenslängliche Twitter-Sperre für Donald Trump.
Auch an den Universitäten darf man nicht mehr vorurteilsfrei forschen.[2] Markus Häni, ein Lateinlehrer an meinem ehemaligen Gymnasium in Wohlen (Kanton Aargau), wurde fristlos entlassen, weil er an einer Coronademonstration seine Meinung geäussert hatte.[3] Einer bekannten Influencerin aus Deutschland wurde ihr TikTok-Account gesperrt, weil sie sich öffentlich gegen die Abtreibung ausgesprochen hat.[4]
In ganz Europa gibt es immer mehr sogenannte „Hassrede“-Gesetze. Das Grundproblem der „Hassrede“-Gesetze besteht darin, dass man aus dem subjektiven Gefühl des Hasses wenig objektive Gesetze erlassen kann: „Sobald eine Regierung beginnt, Einschränkungen der Redefreiheit gesetzlich zu regulieren, gibt es keinen objektiven Punkt mehr, an dem dies endet.“[5]Die Wurzeln dieser „Hassrede“-Gesetze stammen aus der ehemaligen Sowjetunion und haben also einen kommunistischen und totalitären Hintergrund. Diese Gesetze können dafür missbraucht werden, berechtigte Kritik an destruktiven Ideologien abzuwürgen.
Ein Beispiel für die aktuelle Kultur der Zensur ist die Art und Weise, wie ungewünschte Meinungen bezüglich Genderideologie abgestellt werden. Vertreter der Genderideologie sehen sich als Teil der LGBTIQ (lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex, queer). Transsexualität bedeutet, dass man sich im eigenen Körper unwohl fühlt bis hin, dass man das Geschlecht wechseln will: Buben wollen Mädchen und Mädchen wollen Buben sein. Die Transsexualität boomt, und es ist wichtig, dass wir Menschen, die davon betroffen sind, mit Barmherzigkeit begegnen. Ihr Leiden ist real und schwer. Innerhalb der letzten Jahre gab es eine Vervielfachung der Anfragen von Kindern und Jugendlichen für eine operative Geschlechtsumwandlung.
Eine Geschlechtsumwandlung kann bei Teenagern jedoch irreparable Schäden verursachen wie z.B. Unfruchtbarkeit.[6] Oftmals bleiben seelische Narben ein Leben lang bestehen. Den Körper kann man chirurgisch ein Stück weit in Richtung des anderen Geschlecht umwandeln, doch die Seele bleibt verwundet. Kürzlich habe ich eine ausführliche Reportage über eine Frau gelesen, die ein Mann sein wollte. Ihr Schlusssatz lautete: „Ich bin eine Frau.“[7]
Leider haben Transgender-Menschen oftmals auch nach ihrer Geschlechtsumwandlung psychische Probleme bis hin zu Selbstmordgedanken. Die Transsexualität darf man heutzutage nicht mehr kritisieren, sonst steht man schon mit einem Bein auf der Anklagebank und wird als „transphob“ verurteilt. So erging es J. K. Rowling, der weltbekannten Autorin von Harry Potter.[8] Ebenso Alice Schwarzer, der bekannten Feministin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift Emma.[9]
Identitätspolitik und Opfermentalität
Weiter gibt es die ‘Identitätspolitik’. Identitätspolitik bedeutet, man identifiziert sich stark über sein Geschlecht, seine Rasse oder seine Religion, also über eine Gruppenzugehörigkeit. Einzelne Gruppen stacheln sich gegeneinander auf.[10] Ein Beispiel mag dies illustrieren. Amanda Gorman, eine junge, schwarze Frau, hat an der Inauguration von US-Präsident Joe Biden ein englisches Gedicht vorgetragen. Nun wollte Marieke Rijneveld, eine junge, weisse Frau, dieses Gedicht auf Holländisch übersetzen. Sie erntete grossen Widerstand, weil sie sich angeblich nicht in schwarze Menschen hineinversetzen könne. Deswegen durfte sie dieses Gedicht nicht übersetzen![10] Identitätspolitik [12] kann sich als eine neue Art von Rassismus entpuppen.[13]
Die Identitätspolitik ist mit der sogenannten Intersektionalität verbunden, die oft mit einer Opfermentalität einhergeht. Je mehr jemand zeigen kann, dass er oder sie zu einer oder mehreren Opfergruppen gehört, desto mehr Rechte hat er/sie. Wenn jemand beispielsweise eine Frau ist, schwarz (People of Colour), homosexuell, einer religiösen Minderheit angehört, und auch körperlich beeinträchtigt ist, kann sie in den Medien behaupten, dass sie (fast) immer recht hat, weil sie in fast jeder Hinsicht ein Opfer ist.[14]
Weshalb ist das so und wird das auf breiter Basis akzeptiert? Der Grund liegt in einer dahinter liegenden Überzeugung: Ein Opfer weiss mehr über den Tatbestand als der Täter, und hat deshalb im Grunde genommen immer recht. Der weisse, heterosexuelle Mann wird deshalb oft zum bösen Täter stilisiert. Ohne selbst etwas getan zu haben, ist man als Teil der Täter-Gruppe dann immer mitschuldig daran, dass es dem Opfer schlecht geht. Diese Opfermentalität schwappt aus den USA zu uns nach Europa und auch in die Schweiz.[15]
Väterchen Staat
In dem Mass, indem der Glaube an Gott den Vater abnimmt, nimmt der Glaube an Väterchen Staat zu. Wir leben immer mehr in einem ausgebauten Sozial- und Wohlfühlstaat.[16] Stichwort zwei Wochen bezahlter Vaterschaftsurlaub in der Schweiz ab 2021. Die Corona-Situation hat diese Entwicklung beschleunigt. Der Sozialstaat fördert ein Anspruchsdenken. Wir werden abhängig vom Staat, ohne es zu merken.[17] Die Fachbegriffe für den Väterchen Staat lauten: Paternalismus (der Staat als Vater), Etatismus (starker Staat), Nanny-Staat (der Staat als fürsorgliche Mutter). Der Staat hat die Kirche als soziale Institution abgelöst. Früher brauchte man die kirchliche Diakonie (praktische Hilfe) viel mehr als heute.
Politischer Islam
Der Islam ist nicht nur eine Religion, sondern ein politischer Anspruch. Die fünf Säulen des Islam sind: Das Glaubensbekenntnis zu Allah, fünfmaliges Gebet am Tag, Almosen spenden, Fasten im Monat Ramadan, Pilgerfahrt nach Mekka einmal im Leben. Die sechste Säule wird jedoch bewusst verheimlicht: Der sogenannte Dschihad, der heilige Krieg, der den Islam auch mittels Gewalt zur beherrschenden Religion machen und die ‘Ungläubigen’ zu einer Konversion zum Islam zwingen will. Der Islam will die Scharia einführen, das islamische Recht. Nach Meinung vieler Muslime steht die Scharia über dem weltlichen Gesetz.
Seit 2015 erleben wir eine starke Migration von Menschen aus dem islamischen Kulturraum nach Europa. Die Länder Europas haben zwischen eins und zwei Millionen Migranten aufgenommen. Doch es gibt damit einhergehend problematische Entwicklungen. So ist in einigen Stadtteilen grosser Städte wie London, Berlin, Frankfurt, Paris und Brüssel bereits die Scharia eingeführt worden.[18] Frauen und Kinder haben dort weniger Rechte. Muslimische Frauen können sich beispielsweise nicht von ihren Ehemännern scheiden lassen, wenn sie geschlagen werden. Dies führt zu einer Parallelgesellschaft[18], sodass Muslime gar nicht mehr in Kontakt kommen mit der Mehrheitsgesellschaft.[20]
Im vergangenen Jahr 2020 gab es zwei islamistische Anschläge in der Schweiz: am 12.09.2020 in Morges, bei dem ein Mann getötet wurde und am 24.11.2020 in Lugano, bei dem zwei Frauen verletzt wurden. „Die Schweiz hat nach Ansicht von Jean-Paul Rouiller, Leiter der Terrorismus-Forschungsgruppe des Geneva Centre for Security Policy in Genf, ein Terrorismusproblem.“ [21]
Wer solche Entwicklungen öffentlich kritisch hinterfragt, sieht seine Wortmeldungen oft im Keim erstickt. Der Fachbegriff lautet: Islamogauchismus. Eine tendenziell links gelagerte Politik und Medienwelt verteidigt den Islam, indem sie andere Meinungen unterdrückt. Das ist vor allem auch an den französischen Universitäten der Fall. Wenn man den Islam kritisiert, kann es sein, dass man postwendend mit dem Vorwurf der Islamophobie konfrontiert ist.[22]
Lösungsansätze
Was können wir angesichts der skizzierten Entwicklungen tun? Hier einige Möglichkeiten dazu.
Aufklärung über den politischen Islam
Wir dürfen — ja wir müssen — allen Muslimen mit der Liebe und dem Respekt begegnen, die jedem Menschen gebührt und die in der christlichen Weltanschauung verankert ist. Doch was den politischen Islam[23] als Ideologie betrifft, brauchen wir nicht Verharmlosung, sondern Aufklärung. In den Schulen wird weiterhin das Buch „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) gelehrt. Lessing behauptete in der Ringparabel, dass Judentum, Christentum und Islam im Grunde genommen dasselbe seien bzw. den gleichen Gott verehren. Doch das stimmt nicht. Hier braucht es neue Bücher, die eine realitätsnahe Darstellung, insbesondere des Islam, zeigen.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948) hält fest: „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten“ (Artikel 17). Wir dürfen nicht naiv sein, denn es gibt zwar eine islamische Erklärung der Menschenrechte, die aber ganz klar der Scharia unterstellt ist.[24] Hier dürfen wir nicht nachgeben.
Stärkung der Eigenverantwortung
Eine Auswirkung des Väterchen Staates (Paternalismus) ist eine Gesetzesflut, die alles regeln will. So werden jedes Jahr viele neue Gesetze erlassen. Dies kann zu chaotischen Umständen führen, weil man mit vielen detaillierten Gesetzen mitunter widersprüchliche Situationen fördert. Die Zehn Gebote bieten sich als wunderbar schlichte Gesetzgebung an, die ein tiefgründiges Fundament liefern anstelle der unüberblickbaren Gesetzesflut.[25] Wir brauchen nicht immer mehr Gesetze, sondern weniger, dafür bessere Gesetze.
Stärkung der Seelsorge, Coaching, Supervision, Beratung
Wir sollten Transgender als Ideologie und Geschlechtsumwandlungen weder fördern noch verherrlichen, sondern betroffene Personen ermutigen, Seelsorge in Anspruch zu nehmen. Anstatt Seelsorge kann man auch sagen: Coaching, Supervision, Beratung. In der biblischen Seelsorge lernt man, sich als geliebtes Geschöpf Gottes anzunehmen, ohne dabei das Böse zu verharmlosen.[26] Es gab schon zur Zeit der Bibel sowohl burschikose, männliche Frauen, als auch feminine, weibliche Männer. Beides hat seinen Platz und seine Berechtigung. Man muss dafür keine Hormone einnehmen und sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen. Ein Beispiel aus der Bibel: Abigajil war eine mutige und entschlossene Frau.[27] König David war ein sanfter Mann, der sehr musikalisch war. Er hat auf der Zither[28] gespielt und 75 der 150 Psalmen (Lieder), also die Hälfte aller Psalmen, gedichtet. Abigajil und David haben dann geheiratet.[29]
Stärkung der Keimzelle des Staates: Ehe und Familie
Die Stärkung der Ehe zwischen Frau und Mann und der traditionellen Familie hat Priorität. Dazu gehört auch die Nachbarschaftshilfe. Dadurch etablieren wir eine Kultur des Lebens, in der Kinder willkommen sind. Kinder sind ein Geschenk Gottes.[30]
Stärkung des gelebten Christentums
Es ist spannend, mit unseren muslimischen Nachbarn Kontakt aufzunehmen. Sie lassen sich beispielsweise gerne zum Essen einzuladen. Natürlich nehmen wir dabei Rücksicht auf die Kultur unserer Gäste und kochen kein Schweinefleisch. So können wir beginnen, mit ihnen eine echte Freundschaft zu pflegen. Muslime sind von Christen beeindruckt, wenn sie ihren Glauben an Jesus ernst nehmen. Ein Moslem sagte dazu: „Das beste Zeugnis für das Christentum ist das Verhalten der Christen.“ Dies können wir tun, indem wir den christlichen Glauben mutig leben.[31]
Sachliche Kommunikation statt Shitstorms
Was heute nicht dem Mainstream entspricht, wird oft mundtot gemacht, indem man einen Shitstorm dagegen lanciert. Die Anonymität des Internets fördert eine ruppige Sprache sowie ungepflegte Umgangsformen. Sachlicher Dialog wird immer mehr verdrängt. Der aktuelle Mainstream (Zeitgeist) duldet keinen Widerspruch mehr, wie ich vorher an einigen Beispielen geschildert habe. Deswegen ist es wichtig, sich eine dicke Haut zuzulegen. „Wer sich einsetzt, setzt sich aus.“ Wer sich für etwas einsetzt, setzt sich Kritik aus.
Den Humor nicht verlieren
Bei allem ist entscheidend, den Humor nicht zu verlieren. Denn „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“[32] Politische Aktivisten können oft humorlos sein und sich verrennen. Über sich selbst lachen zu können, ist eine Stärke und beweist, dass man auch über sich selbst nachdenkt.
Ein ausgeglichenes Offline-Leben führen
Das Internet ist ein gutes Werkzeug und Hilfsmittel. Wichtig ist aber, auch Zeit offline zu verbringen und seine Identität nicht nur auf den sozialen Plattformen auszudrücken. Dies ist ein wirkungsvoller Schutz gegen die psychischen Auswirkungen eines medialen Shitstorms.
Zurück zu den christlichen Wurzeln unserer Demokratie
Wie können wir unsere Demokratie konkret stärken? Hier einige Vorschläge.
Gewaltenteilung
Im Alten Testament ist die Gewaltenteilung in den Grundzügen angelegt: Gott hat die Thora (Gesetz) gegeben, auch der israelitische König musste sich daran halten.[33] Der König durfte nicht zugleich Priester sein.[34] Im Auftrag von Gott kritisierten Propheten den König und die Priester (und die falschen Propheten).[35] Es gab also eine Aufgaben- und Gewaltenteilung. Im Neuen Testament sehen wir, dass eine Kirchgemeinde aus unterschiedlichen Menschen besteht. Gott schenkt jedem Menschen unterschiedliche Gaben.[36] Es braucht uns alle. Jeder Mensch ist wertvoll. Ein Philosoph, der mich geprägt hat, ist Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu (1689–1755). Er war Schriftsteller und politischer Philosoph. Er hat die moderne Gewaltenteilung von John Locke weiterentwickelt. Die heutige Dreiteilung in Judikative, Exekutive, Legislative ist wichtig und muss erhalten bleiben.
Kein Rückzug ins Privatleben
Wenn wir Meinungen äussern, die nicht dem herrschenden Mainstream und Zeitgeist entsprechen, werden Christen vielleicht Widerstand oder einen Shitstorm erleben. Ein naheliegender Schritt wäre dann der Rückzug ins Privatleben. Im Sinne von: My home is my castle[37] (mein Zuhause ist meine Burg). Dies ist jedoch keine Lösung. Die Kunst besteht darin, Shitstorms zu vermeiden und dafür sachlich und lösungsorientiert zu argumentieren.[38]
Engagement auf lokaler Ebene
Für Grossrats- und Nationalratswahlen hat es jeweils viel zu viele Kandidierende. Jesus lehrt uns, im Kleinen treu zu sein.[39] Das kann bedeuten, auf Gemeindestufe (und via Vereine, Kirchgemeinde und Feuerwehr usw.) etwas zu bewegen. Wir können eine sogenannte Ochsentour machen: zuerst Gemeinderat, dann Kantonsrat, erst dann Nationalrat. Oftmals gibt es auf der Gemeindestufe zu wenig Leute, die sich freiwillig melden. Viele wollen gleich Kantonsrat oder Nationalrat werden. Dabei kann man als Gemeinderat oftmals am meisten bewegen und verändern.
Schauen auf Jesus, der auch Widerstand erlebte
In der Bibel gibt es einen Satz, der mich kürzlich stark ermutigt hat:
…indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete. [40]
Bei allem Widerstand ist es wichtig, Jesus nicht aus dem Blick zu verlieren.[41] Jesus selbst hat Widerstand erlebt. Er hat nie aufgegeben, sondern hat für uns gekämpft bis zum Ende:
Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und in euren Seelen ermattet![42]
Die Liebe von Jesus spornt mich an: Ohne Liebe bin ich nichts und habe ich nichts![43] Mir hilft es, täglich in der Bibel zu lesen und mit Jesus zu sprechen im Gebet. So stärkt er mich.
Es gibt ein berühmtes Zitat: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“[44] Einen Apfelbaum zu pflanzen ist ein Zeichen der Hoffnung und der Zukunft. Ein Baum wächst nur langsam. Auch politische Veränderungen brauchen Zeit. Wir dürfen niemals aufgeben. Sei ein Ermutiger und eine Ermutigerin. Kritiker gibt es schon genug! Jesus ist Sieger. Das Gute ist gut, auch wenn niemand dich dafür lobt. Das Schlechte ist schlecht, auch falls es alle tun.[45] Der Kirchenvater Aurelius Augustinus hat treffend geschrieben:
Alles Menschenlob bringt dich nicht in den Himmel hinein, aller Menschentadel bringt dich nicht aus ihm heraus.
Dank Jesus dürfen wir wissen, dass wir ewig in Gottes Gegenwart bleiben dürfen.
Buchhinweis: Demokratie, Freiheit und christliche Werte
Pfarrer Hansjürg Stückelberger hat die Stiftung Zukunft CH gegründet. Er hat ein Buch verfasst mit dem Titel: „Demokratie, Freiheit und christliche Werte: Liebe heilt die Gesellschaft“ (Niederbüren: Esras.net, 2020). Darin beschreibt er, wie Jesus mit der Bibel die ganze Welt geprägt hat. Dieses Buch können Sie für 20 Fr. bestellen über die Homepage: www.zukunft-ch.ch/bestellformular/ oder unter der Telefonnummer: 052 268 65 00
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Fussnoten:
[1] „Das ursprünglich ehrenwerte Anliegen von Political Correctness, Diskriminierungen zu meiden, bewirkt mittlerweile Intoleranz, im Extremfall sogar eine sprachpolizeilich geregelte Ausdrucksweise: Wer seine Worte – tatsächlich oder vermeintlich – unangemessen wählt, wird an den Pranger gestellt“, Jürgen Falter und Eckhard Jesse, Liberalität ist eine Geisteshaltung, NZZ, 22.02.2021.
[2] „Wer ihre Sicht nicht unterstützt, wird geächtet. Ihnen gehört in der Öffentlichkeit das Wort verboten, sie sollen nicht mehr publizieren dürfen, wie derzeit in den USA prominent in den Altertumswissenschaften gefordert wird. ‚Weiße Männer werden das Privileg aufgeben müssen, dass ihre Worte gedruckt und verbreitet werden‘“, Ingolf Dalferth, Ideologische Selbstzerstörung: Kritische Anmerkungen zur allgemeinen Entwicklung an den Universitäten in den USA, Zeitzeichen, 04.01.2021.
[3] Vgl. Lukas Scherrer, „Ich würde alles wieder genau gleich machen“: Kanti-Lehrer Markus Häni nimmt erstmals Stellung zu seiner Kündigung, Aargauer Zeitung, 27.02.2021.
[4] Vgl. Dahvi Shira, The Power of TikTok Cancel Culture, glossy.co, 05.03.2021.
[5] Paul Coleman, Zensiert: Wie europäische „Hassrede“-Gesetze die Meinungsfreiheit bedrohen, Basel: Fontis, 2020, S. 148.
[6] Vgl. Infodossier «Im falschen Körper geboren? Das Phänomen „Transkind“ unter der Lupe, Winterthur: Zukunft CH, Mai 2019, https://www.zukunft-ch.ch/wp-content/uploads//2019/06/Zukunft-CH-Infodossier-Transkinder.pdf
[7] Birgit Schmid, Die Frau, die kein Mann mehr sein will, NZZ, 06.02.2021.
[8] Vgl. Marion Löhndorf, Zetern ist leichter als hinhören – der neue Shitstorm gegen J. K. Rowling ist da der traurige Beweis, NZZ, 16.06.2020.
[9] „Auch das Phänomen der Transsexualität wird nicht länger als dramatischer Konflikt zwischen Seele und Körper verstanden, sondern ist Trend“, Alice Schwarzer, Schwarzer über Transsexualität, emma.de, 17.12.2019.
[10] „Die grösste Gefahr für Liberalität droht seit einiger Zeit von rechter wie von linker Identitätspolitik. Das Denken in kulturellen, religiösen, ethnischen oder sexuellen Gruppenzugehörigkeiten ist ein Rückfall in überwunden geglaubte Traditionen. Opfer- wie Täterkollektivismus schwächen den für eine offene Gesellschaft charakteristischen Individualismus; sie fördern geradezu Spaltung. Identitätspolitik ist wohlfeil im mehrfachen Sinne: Sie kostet kein Geld, und sie löst mit ihrem einfallslosen Diversitäts-Schematismus keine Probleme“, Jürgen Falter und Eckhard Jesse, a.a.O.
[11] „Die Protagonisten der neuen Identitätspolitik schliessen an uralte Traditionen kollektiver Politik an. So musste die mit Preisen ausgezeichnete Schriftstellerin Marieke Lucas Rijneveld nach Protesten darauf verzichten, ein Gedicht der US-Poetin Amanda Gorman ins Niederländische zu übertragen. Ihr Vergehen nach Ansicht der Kritiker: Sie hat eine helle Hautfarbe und ist damit privilegiert. Gorman hat eine dunkle Hautfarbe. Sie ist folglich benachteiligt und damit das Opfer einer kulturellen Aneignung ähnlich dem Blackfacing, bei dem sich Weisse ihre Gesichter schwarz anmalen“, Eric Gujer, Identitätspolitik hält für Deutschland eine gefährliche Pointe bereit, NZZ, 12.03.2021.
[12]„Die Argumentation der Identitätslinken übernimmt damit auch rassistische Deutungsmuster, nur mit umgekehrten Vorzeichen: Als Angehörige der Dominanzkultur werden ‚Weisse‘ als strukturell rassistisch eingestuft, dies unabhängig von ihren individuellen Einstellungen und Handlungen“, Armin Pfahl-Traughber, Wie Identitätslinke die Menschenrechte relativieren, NZZ, 12.04.2021.
[13] „Warum diese Kulturrevolution so schnell so erfolgreich war, mögen künftige Historiker erklären. Heute gilt, dass Falschdenk und Falschsprech Menschen und Karrieren vernichten – ohne fairen Prozess. Die Anklage ist schon Beweis genug. Inzwischen sorgt sich selbst ein Linksliberaler wie Barack Obama. ‚Diese Idee von woke – hört endlich auf damit. Die Welt ist unordentlich, zweideutig‘“, Josef Joffe, Hier die Woke-Aktivisten, dort der Wohlfühlstaat: wie die Bürger ihre Freiheit langsam, aber sicher preisgeben, NZZ, 27.03.2021.
[14] „Worauf läuft das von den amerikanischen Universitäten inspirierte Reden über Geschlecht, Hautfarbe und andere Merkmale hinaus? Es lässt uns wissen, dass die Menschheit neu hierarchisiert werden müsste. Zuunterst auf der Stufenleiter hätte, als Paria, der weisse, westliche heterosexuelle Mann zu stehen. Zuoberst die schwarze, arabische oder indigene Frau, natürlich lesbisch oder queer“, Pascal Bruckner, Der weisse Mann ist wie eine dunkle Wolke: Beide tragen Übel in sich, NZZ, 22.03.2021.
[15] „Der militante Flügel der Linken griff schliesslich zu den Waffen, in den USA wie in der BRD, hier namentlich als Rote-Armee-Fraktion. Nun, die Wut, auch Depression, im Verfolgen der radikalen Ziele sollte der heute grassierenden Identitätspolitik zur Warnung dienen: Was im Kampf gegen Sexismus und Rassismen mit der Forderung nach Gendersternchen und Trigger-Wörtern begann, könnte leicht bei einem drohgeschwängerten, hyperaggressiven Klima enden, in dem unterschiedliche Geschlechter und Hautfarben zu Auslösern von Gewalttaten werden“, Peter Strasser, Hilfe, ich bin ein „weisser, alter Mann“! – Menschheitspathos und Identitätspolitik als Erbe der „68er“, NZZ, 29.03.2021.
[16] „Der selbstgestellte Auftrag, die Physik des Sozialen im Auge zu behalten und Gefährdungen der Population zu verringern, verwandelt den Grundrechte-Staat in einen Fürsorge- und Vorsorgestaat. […] Der Staat reformiert sich in vielen kleinen Schritten zum Sozialstaat, indem er alle erdenklichen Risiken des Lebens, der Arbeitswelt und der Gesundheit als erdenkbare Gefahr für das Wohl der Population ausmacht“, Richard David Precht, Von der Pflicht: Eine Betrachtung, München: Goldmann, 2021, S. 44–45.
[17] „Liberalismus heisst: Das Individuum ist King, der Staat nicht Herrscher, sondern Diener. Im Mittelpunkt des politischen Universums steht der Einzelne – nicht Clan und Kongregation, Volksgruppe oder Geschlecht. Die heiligen Rechte eines jeden sind nicht vom Staat verliehen, sondern ‚unveräusserlich‘, wie es in der US-Unabhängigkeitserklärung steht, einem Klassiker des Liberalismus“, Joffe, a.a.O.
[18] „Die Zahl von Islamisten und Salafisten in Europa wächst seit Jahren und es muss von einigen Dutzend Tausenden ausgegangen werden. Islamisten lehnen die Demokratie als Staatsform ab und streben eine Gottesherrschaft an“, Stefan Goertz, Islamismus und Salafismus: Bedrohung für die Sicherheit Europas, Schweizer Soldat, März 2021, S. 38.
[19] „Um einen muslimischen Staat zu errichten, muss es zunächst eine fromme islamische Gesellschaft geben. Daher konzentrierten sich diese islamistischen Bewegungen in den letzten Jahrzehnten zunächst auf die Propagierung der Dawa (die Islamisierung der Gesellschaft): die Einführung des Schleiers für Frauen, die Ablehnung des nationalen Identitätsgefühls zugunsten der Zugehörigkeit zur islamischen Gemeinschaft, der Umma, und die Ablehnung volkstümlicher Folklore und einheimischer Kulturen als ‚unislamisch‘. All dies sowie die Übernahme des islamischen Gesetzes als Rechts- und Moralkodex hat zur Erosion toleranter sozialer Normen geführt. Dieser Prozess der Islamisierung kann insofern als erfolgreich angesehen werden, als das Tragen des Schleiers in vielen Ländern mit muslimischer Mehrheit zur Regel geworden ist, während es früher die Ausnahme war. Diese Entwicklung ist einhergegangen mit Zensur, Repression und Einschränkungen der Künste“, Kacem El Ghazzali, Mehr Religion soll die Probleme mit dem islamischen Extremismus lösen – im Ernst jetzt?, NZZ, 06.04.2021.
[20]Siehe die Fachbroschüre von Zukunft CH: Heilmittel Migration? 2019. Bestellbar unter: https://www.zukunft-ch.ch/publikationen/fachbroschueren/
[21] Rouiller: Die Schweiz hat ein Terrorismus-Problem, SWI, 24.12.2020.
[22] „Die Realität des Islamogauchismus an der Universität besteht vor allem in Büchern von belgischen und französischen Soziologen, die Islamophobie explizit mit Rassismus gleichsetzen. Sie vermischen Rasse und Religion, um Religionskritik als rassistisch erscheinen zu lassen. So machen sie es unmöglich, vor dem islamistischen Fundamentalismus zu warnen, der doch einer Form des Faschismus ähnelt“, Claudia Mäder und Lucien Scherrer, „Mann kann nicht mehr von den Gefahren des Islamismus sprechen, ohne als islamophob stigmatisiert zu werden“, sagt die französische Soziologin Nathalie Heinich, NZZ, 10.03.2021.
[23] „Folglich ist es zutreffender, das Projekt der politischen islamischen Bewegungen als Versuch zu beschreiben, den Islam zur alleinigen Determinante aller Bindungen des Gesellschaftsvertrages zu machen. Sprich, das gesamte soziale und politische Leben sollte der Autorität der Religion unterworfen werden, um alle sozialen Normen, Bräuche und Traditionen zu beseitigen, die etwa eine Vermischung der Geschlechter und relative religiöse Toleranz erlaubten“, El Ghazzali, a.a.O.
[24] Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam (1990): „Das Leben ist ein Geschenk Gottes, und das Recht auf Leben wird jedem Menschen garantiert. Es ist die Pflicht des einzelnen, der Gesellschaft und der Staaten, dieses Recht vor Verletzung zu schützen, und es ist verboten, einem anderen das Leben zu nehmen, außer wenn die Scharia es verlangt“ (Artikel 2a). „Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird garantiert. Jeder Staat ist verpflichtet, dieses Recht zu schützen, und es ist verboten, dieses Recht zu verletzen, außer wenn ein von der Scharia vorgeschriebener Grund vorliegt“ (Artikel 2d). „Über Verbrechen oder Strafen wird ausschließlich nach den Bestimmungen der Scharia entschieden“ (Artikel 19d). „Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung, soweit er damit nicht die Grundsätze der Scharia verletzt“ (Artikel 22a). „Alle Rechte und Freiheiten, die in dieser Erklärung genannt wurden, unterstehen der islamischen Scharia“ (Artikel 24). „Die islamische Scharia ist die einzig zuständige Quelle für die Auslegung oder Erklärung jedes einzelnen Artikels dieser Erklärung“ (Artikel 25).
[25] „Die immer weitergehenden Forderungen nach Antidiskriminierungen und genderideologischen Sprachregelungen usw. zeigen, dass das Verwerfen des göttlichen Gesetzes durch eine Sünd-Flut menschlicher und teuflischer Gesetze ersetzt, kompensiert werden muss, die aber niemals Frieden und Ausgleich bringen werden“, Stefan Felber, Das Gesetz der Freiheit: Elf Predigten zu den Zehn Geboten, Neuendettelsau: Freimund, 2020, S. 31.
[26] Vgl. 1.Mose 1,26–27.29; 6,5.
[27] Vgl. 1.Samuel 25.
[28] Vgl. 1.Samuel 16,23.
[29] Vgl. 1.Samuel 25,39.
[30] Vgl. Psalm 127,3–5; 128,3–6.
[31] Dazu gehört auch Gebet und Evangelisation.
[32] Joachim Ringelnatz.
[33] Vgl. 5.Mose 17,14–20; 2.Samuel 12.
[34] Vgl. 1.Samuel 13.
[35] Vgl. Micha 3,11.
[36] Vgl. 1.Korintherbrief 12+14; Epheserbrief 4.
[37] Keine zweite Biedermeier-Zeit, in der man sich nur um die Inneneinrichtung kümmert.
[38] Vgl. Die Konservativen in Europa haben kapituliert, Die Tagespost, 19.03.2021.
[39] Vgl. Lukasevangelium 16,10.
[40] Vgl. Hebräerbrief 12,2a
[41] Im Reich Gottes gelten andere Regeln: Ein weltlicher Sieg kann eine geistliche Niederlage und eine weltliche Niederlage ein geistlicher Sieg sein.
[42] Hebräerbrief 12,3.
[43] So fasse ich das Hohelied der Liebe (1.Korintherbrief 13) mit eigenen Worten zusammen.
[44] Volkmar Joestel, https://www.luther2017.de/martin-luther/geschichte-geschichten/luther-und-das-apfelbaeumchen/index.html
[45] Vgl. Jesaja 5,20.
“Die Zehn Gebote bieten sich als wunderbar schlichte Gesetzgebung an, die ein tiefgründiges Fundament liefern anstelle der unüberblickbaren Gesetzesflut.”
Dies finde ich eine interessante Idee. Eine, auf die auch sekulare Forscher wie der bekannte Soziologe Pierre-Guillaume-Frédéric Le Play im 19. Jh. hingewiesen hat. Sein Buch von 1870: Die Organisation der Arbeit nach ‘den Gebräuchen der Arbeitsstädten und dem Dekalog’ (Dekalog=10 Gebote).
Le Play hatte erheblichen Einfluss auf die französische Sozialforschung und Sozialtheorie und arbeitete unter anderem für Napoleon III, der bei uns im Thurgau einen Wohnsitz hatte. Der Atheist wandte sich aufgrund der Erkenntnisse seiner ausgedehnten Forschungsreisen (unter anderem durch die Schweiz) dem Christentum zu.