Abtreibung 4/5 – Evangelikale am Scheideweg

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Der Ver­suchung beina­he erlegen! — so kön­nte die evan­ge­likale Geschichte hin­sichtlich Abtrei­bung beschrieben wer­den. Doch die evan­ge­likale Bewe­gung schafft in den 70er-Jahren eine Wende, welche in eine der stärk­sten gesellschaftlichen Bewe­gun­gen der neueren Geschichte hinein­mün­det: die Pro-Life Bewe­gung. Angestoßen wird diese von ein­er kleinen Gruppe von Pio­nieren, deren Ver­di­en­ste heute gerne über­gan­gen werden. 

Jede Zeit hat ihre mächti­gen Ver­suchun­gen, denen wir nur schw­er wider­ste­hen kön­nen. Das Prob­lem: sie kom­men in einem attrak­tiv­en Kleid daher. Und wir erliegen ihnen nicht, weil wir uns auf die ‚dun­kle Seite der Macht‘ schla­gen wollen, son­dern weil die Ver­suchun­gen uns Lösun­gen zeigen, welche uns gut und richtig dünken.

Auch die Bewe­gung für eine legal­isierte Abtrei­bung präsen­tierte sich in einem attrak­tiv­en Kleid. Im ersten Artikel dieser Serie habe ich ihr Nar­ra­tiv erar­beit­et. Abtrei­bung sei ein Akt der Barmherzigkeit für Frauen und Paare in schwieri­gen Sit­u­a­tio­nen – ein Akt der Befreiung, damit Frauen über ihren eige­nen Kör­p­er bes­tim­men kön­nten – ein Instru­ment zur Fam­i­lien­pla­nung und somit ein Dienst an der Men­schheit, welche von Übervölkerung und Hunger­snöten bedro­ht ist.

Vor 50 Jahren erliegt die evan­ge­likale Bewe­gung beina­he der Ver­suchung dieses Nar­ra­tivs. Doch eine kleine Schar von Per­so­n­en, begabt mit Klar­sicht und lei­den­schaftlich­er Entschlossen­heit, ändert den Kurs der ganzen Bewe­gung. Unter diesen Per­so­n­en befind­en sich mit Fran­cis Scha­ef­fer und Harold O.J Brown zwei Per­so­n­en mit Bezug in die Schweiz. Unter diesen Per­so­n­en befind­et sich auch der bekan­nte Kinder­arzt C. Everett Koop. Die Geschichte ist erstaunlich, aufrüt­tel­nd und lehrreich.

Der unterschriebene Vorvertrag

Es ist schwierig, im Nach­hinein den Geist der späten 60er- und frühen 70er-Jahre in Worte zu fassen. Aber fol­gen­des kann man wohl sagen: Der Duft von Rev­o­lu­tion und radikaler Neuori­en­tierung liegt in der Luft. Neue Ideen, dynamis­che Bewe­gun­gen und mas­siv emp­fun­dene Bedro­hun­gen geben der Zeit ihr Gepräge. Es ist die Zeit von Mar­tin Luther King und der amerikanis­chen Bürg­er­rechts­be­we­gung. Die Zeit der ersten Mond­lan­dung. Der fem­i­nis­tis­chen Bewe­gung und den Stonewall Riots. Die Zeit der Antikriegs­be­we­gung und dem kalten Krieg. Die Zeit der Äng­ste vor Über­bevölkerung. Die Zeit der Antibabyp­ille, der Hip­pies und des anbrechen­den Wasser­manns.

50 Jahre später bezieht sich Papst Benedikt auf diese Zeit und sagt: «Die bish­er gel­tenden Massstäbe in Fra­gen Sex­u­al­ität sind vol­lkom­men wegge­brochen»[1]. Wie wohl sel­ten zuvor war die west­liche Welt, ange­führt von den USA, bere­it, sich auf ganz neue Ideen einzu­lassen oder für diese zu kämpfen. Und als in dieser Stim­mung die Ideen lib­eraler The­olo­gen von legit­imer Abtrei­bung in der the­ol­o­gisch kon­ser­v­a­tiv­en evan­ge­likalen Welt ein­tr­e­f­fen, ist diese nicht darauf vorbereitet.

Mit ihren Wurzeln im amerikanis­chen Fun­da­men­tal­is­mus (Anm: nicht zu ver­wech­seln mit heuti­gen Def­i­n­i­tio­nen von Fun­da­men­tal­is­mus) standen Evan­ge­likale in den ersten Jahren ihrer Bewe­gung kün­stlichen Ver­hü­tungsmit­teln kri­tisch gegenüber. Doch Mitte der 60er-Jahre würde der bekan­nte evan­ge­likale The­ologe John War­wick Mont­gomery so etwas wie einen neuen evan­ge­likalen Kon­sens for­mulieren: Geburtenkon­trolle ja, Abtrei­bung nein.

Es war die Zeit der aufk­om­menden Pille, und im Entscheid Gris­wold v. Con­necti­cut des Ober­sten Gericht­shofs hat­te Planned Par­ent­hood 1965 lan­desweit die Legal­isierung von Ver­hü­tungsmit­teln erstre­it­en kön­nen. Mont­gomery lieferte den Evan­ge­likalen die the­ol­o­gis­che und ethis­che Recht­fer­ti­gung zum Gericht­sentscheid. Seine Kri­tik an der kon­ser­v­a­tiv­en Posi­tion der Katho­liken in dieser Frage war beißend. Die Katho­liken führten ein Argu­ment aus dem ‘Natur­recht’ an und ver­trat­en die Ansicht, dass Geburtenkon­trolle eine Sünde ist. Dieses Argu­ment, meinte Mont­gomery, sei ‚bizarr‘. Es sei schwierig einzuse­hen, warum der Men­sch ‚legit­imer­weise “natür­liche” Phänomene wie die Veg­e­ta­tion und die Tier­pop­u­la­tion kon­trol­lieren kann‘, aber nicht in der Lage sei, ‚ohne Sünde seine eigene Zahl angesichts eines starken Bevölkerungs­drucks zu kon­trol­lieren[2].

Wie sollen christliche Ehep­art­ner die Frage der Geburtenkon­trolle prak­tisch entschei­den? Mont­gomery definiert eine evan­ge­likale Mitte-Posi­tion. Für ihn ist klar[3]:

„Sie soll­ten die Frage per­sön­lich und unter Gebet im Lichte ihrer eige­nen kör­per­lichen, emo­tionalen, finanziellen und geistlichen Sit­u­a­tion und im Lichte der Bevölkerungsen­twick­lung in ihrem Teil der Welt prüfen. Sie wer­den ver­ant­wor­tungs­be­wusst han­deln und dabei bedenken, dass die römisch-katholis­chen Geg­n­er der Geburtenkon­trolle als auch die säku­lar­is­tis­chen Befür­wortern der Geburtenkon­trolle ver­ant­wor­tungs­los sind.“

Im Kampf um die Legal­isierung von kün­stlichen Ver­hü­tungsmit­teln hat­ten die säku­laren Advokat­en unter anderem damit argu­men­tiert, dass die ‚Pan­demie der Abtrei­bung‘ damit gebrochen wer­den könne[4]. Doch das Gegen­teil traf ein. Die Legal­isierung von kün­stlichen Ver­hü­tungsmit­teln bewirk­te nicht den angekündigten Rück­gang, son­dern einen ungeah­n­ten Anstieg der Abtrei­bungszahlen. Die neuen Ver­hü­tungsmöglichkeit­en befeuerten näm­lich die Promiskuität und die Ansicht, dass wir im Kon­flik­t­fall ein Recht auf indi­vidu­elle Lebens­gestal­tung haben, das über dem Leben­srecht des Unge­bore­nen ste­ht. In der Times Mag­a­zine Aus­gabe vom 07. April 1967 über die Pille, kommt diese Denkweise im State­ment ein­er jun­gen Frau gut zum Aus­druck[5]:

„Als ich geheiratet habe, war ich noch in der Aus­bil­dung, und ich wollte sich­er sein, dass ich fer­tig werde. Jet­zt wollen wir ein Haus kaufen, und das wird viel früher möglich sein, wenn ich unter­richte. Mit der Pille weiß ich, dass ich weit­er­hin Geld ver­di­enen kann und mir keine Sor­gen um einen ‚Unfall‘ machen muss, der alles ruinieren würde.“

Nun, die ‚Unfälle‘ passierten eben ver­mehrt. Und legal­isierte Abtrei­bung war die Lösung, damit unge­wollte Kinder im neuen Zeital­ter von Selb­stver­wirk­lichung und sex­ueller Frei­heit nicht ‚alles ruinieren‘ wür­den. Die säku­laren Leit­fig­uren, welche erst ger­ade noch Ver­hü­tungsmit­tel als Instru­ment zur Eindäm­mung der ‚Pan­demie der Abtrei­bung‘ verkauft haben, sind selb­stver­ständlich sofort zur Stelle, um nun auch die Legal­isierung von Abtrei­bung zu fordern.

Die Pille wird gesellschaftlich als Heilmit­tel gegen die ‘Abtrei­bungspan­demie’ verkauft. Times Mag­a­zine, 1967. Pho­to: Peter Bruderer

Unter dem Ein­fluss dieser Entwick­lun­gen gerät der erst kür­zlich etablierte evan­ge­likale Kon­sens nahezu sofort ins Wanken. 1968 ver­sam­meln sich die klu­gen Köpfe der Evan­ge­likalen unter dem Patronat ihres pub­lizis­tis­chen Flag­gschiffs Chris­tian­i­ty Today, um Fra­gen von Ver­hü­tung, Ster­il­isierung und Abtrei­bung zu debat­tieren. Die Ergeb­nisse wer­den in einem umfan­gre­ichen Buch[6] und in ein­er the­ma­tis­chen Aus­gabe des Mag­a­zins[7] pub­liziert unter dem Titel: «Ein protes­tantis­ches Beken­nt­nis zur Kon­trolle der men­schlichen Fortpflanzung» [8]. Das Faz­it des Sym­po­sium: Die Fach­leute sind sich nicht einig, ob es sich bei ein­er ein­geleit­eten Abtrei­bung um eine Sünde han­delt oder nicht. Einig sind sie sich jedoch darin, dass es manch­mal Abtrei­bung brauche und dass sie unter Umstän­den erlaubt sein sollte. Dieser all­ge­meine Kon­sens wird mit zum Teil höchst erstaunlichen Aus­sagen begrün­det[9]:

«Die Bibel ver­bi­etet wed­er die Empfäng­nisver­hü­tung noch die Abtrei­bung ausdrücklich.»

«In der Frage, ob die Durch­führung eines Schwanger­schaftsab­bruchs sünd­haft ist oder nicht, sind wir uns nicht einig, wohl aber in der Frage, ob er unter bes­timmten Umstän­den notwendig und erlaubt ist.»

«Der christliche Arzt wird zu einem Schwanger­schaftsab­bruch nur rat­en, um höhere Werte zu schützen, die von der Heili­gen Schrift sank­tion­iert wer­den. Diese Werte kön­nen indi­vidu­eller, famil­iär­er oder gesellschaftlich­er Art sein.»

«Viel men­schlich­es Leid kann gelin­dert wer­den, indem die Geburt von Kindern ver­hin­dert wird, bei denen ein vorherse­hbar hohes Risiko ein­er genetis­chen Krankheit oder Abnor­mität beste­ht. Dies scheint ein vernün­ftiges christlich­es Ziel zu sein.»

«Die Kon­trolle der men­schlichen Fortpflanzung erfordert die Aufmerk­samkeit der Chris­ten im Hin­blick auf die verzweifel­ten Bedürfnisse nicht nur von Einzelper­so­n­en und Fam­i­lien, son­dern auch von Natio­nen und Völk­ern, ein­schliesslich unseres eigenen.»

Mit diesen Aus­sagen hat die dama­lige evan­ge­likale Elite die Türe weit offen gelassen für Abrei­bun­gen genereller Art, Abtrei­bung von ‚Kranken‘ aus eugenis­chen Grün­den, Abtrei­bun­gen zur Bevölkerungskon­trolle sowie Ster­il­i­sa­tion von men­tal unzurech­nungs­fähi­gen Personen.

580 Seit­en über Ster­il­i­sa­tion, Ver­hü­tung und Abtrei­bung. Und den­noch am Schluss mehr Ver­wirrung als Klärung: die Ergeb­nisse des evan­ge­likalen Sym­po­siums. Pho­to: Peter Bruderer

Bes­timmt sind die veröf­fentlicht­en Aus­sagen des Sym­po­sium in evan­ge­likalen Kreisen nicht über­all auf Begeis­terung gestossen. Oft tickt die kirch­liche Basis kon­ser­v­a­tiv­er als deren Leit­er. Und die evan­ge­likale Bewe­gung war auch in den 60er Jahren schon ein ziem­lich ‘bunter Haufen’. Doch die Stoßrich­tung war mit den Ergeb­nis­sen des Sym­po­siums gegeben. Die ver­meintlich ‘bibelfesten’ und ‘kon­ser­v­a­tiv­en’ Evan­ge­likalen hat­ten sich – zumin­d­est in ihrer Elite, auf einen ver­tieften Flirt mit dem rev­o­lu­tionären Geist der 68er-Jahre ein­ge­lassen.

Als dann im Jahr 1973 Abtrei­bung in den USA legal­isiert wird durch Roe v. Wade, ist die Res­o­nanz in evan­ge­likalen Kreisen rel­a­tiv ger­ing, einige Leit­er äussern sog­ar Zus­tim­mung. So meint der promi­nente Pas­tor und zweima­lige Präsi­dent der südlichen Bap­tis­ten, W. A. Criswell[10]:

«Ich habe immer emp­fun­den, dass ein Kind erst nach­dem es geboren ist und ein Leben unab­hängig von der Mut­ter hat, als eigene Per­son ange­se­hen wer­den kann. Deshalb habe ich mich immer auf den Stand­punkt gestellt, dass das, was das Beste für die Mut­ter und für die Zukun­ft ist, erlaubt wer­den sollte.»

Wie es zu dieser erstaunlichen evan­ge­likalen Stel­lung­nahme kam, ist natür­lich eine kom­plexe Angele­gen­heit. Ich ver­suche einige Fak­toren davon zu beschreiben, welche ich als mitbes­tim­mend ausmache.

1. Katholiken als latentes Feindbild

Die evan­ge­likale Bewe­gung bemühte sich grund­sät­zlich um Anschluss und Allianzen über die Gren­zen von Denom­i­na­tio­nen hin­weg. Doch bei den Katho­liken war es kom­pliziert. Latente Fein­seligkeit gegenüber Katho­liken ist wohl immer ein fes­ter Bestand der protes­tantis­chen DNA gewe­sen. Die Ver­fechter von Geburtenkon­trolle oder Abtrei­bung haben dieses Feind­bild über Jahrzehnte geschickt aus­genutzt mit dem Ziel, den his­torischen gesamtchristlichen Kon­sens in sex­u­alethis­chen Fra­gen aufzubrechen.

So prangerte beispiel­sweise Mar­garet Sanger in den 20er- und 30er-Jahren die restrik­tiv­en Geset­ze im Bere­ich Ver­hü­tung und Sex­u­al­ität als ‘katholis­ches Übel’ an. Damit fand sie unter den protes­tantis­chen Pas­toren neue Fre­unde. Das Ganze war natür­lich eine Lüge, denn die US-Geset­ze ihrer Zeit waren voll und ganz aus der Ini­tia­tive von Protes­tanten ent­standen, allen voran Antony Com­stock. Aber bekan­ntlich ist der Feind deines Fein­des dein Fre­und. Aus Grün­den der Abgren­zung von den Katho­liken liefen die protes­tantis­chen Pas­toren bald scharen­weise in die Arme der Geburtenkon­troll­be­we­gung, die von Mar­garet Sanger ausging.

In den 60er Jahren wieder­holt sich dieselbe Geschichte, nur dies­mal in Sachen Abtrei­bung. Protes­tanten soll­ten ihre «unaus­ge­sproch­ene aber inhärente Unter­wür­figkeit unter die katholis­che Lehre» abschüt­teln, fordert der Abtrei­bungs-Lob­by­ist Lar­ry Lad­er[11]. Wieder wer­den latente protes­tantis­che Vor­be­halte gegenüber Katho­liken geschickt benutzt und genährt. Der ‘gute Protes­tant’ dürfe sich doch nicht ein­fach der kon­ser­v­a­tiv­en katholis­chen Posi­tion anschliessen, son­dern müsse eine eigen­ständi­ge, von gutem frei­heitlichem Protes­tantismus geprägte Posi­tion einnehmen!

Als im Juli 1968 die Katholis­che Kirche in ihrer Enzyk­li­ka Humanae Vitae zum Erstaunen der ganzen Welt ihre kon­ser­v­a­tive Sex­u­alethik bekräftigt, kön­nte der Kon­trast zum wenige Wochen vorher stattge­fun­de­nen evan­ge­likalen Sym­po­sium kaum gröss­er sein. Die katholis­che Kamp­fansage an die Trends der Zeit sendet Schock­wellen durch die ganze Chris­ten­heit. Doch es ist kein Weck­ruf der die Evan­ge­likalen Leit­er dazu bringt, ihre Posi­tion­ierung zu über­denken. Im Gegen­teil: man sieht sich eher bestätigt in der (ange­blich) eigen­ständi­gen Posi­tion­ierung[12]. Man real­isiert nicht, dass in dieser Sache nicht die katholis­che Kirche der Gegen­spiel­er ist, son­dern die Kräfte der sex­uellen Anar­chie jen­er Tage.

2. Anschlussfähigkeit als theologische Maxime

Die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhun­derts führen unter den Protes­tanten in den USA zu einem großen Bruch. In der soge­nan­nten ‘Fun­da­men­tal­ist-Mod­ernist-Kon­tro­verse’ ist der amerikanis­che Protes­tantismus quer durch die tra­di­tionellen Denom­i­na­tio­nen hin­durch fak­tisch auseinan­der gebrochen. Die the­ol­o­gisch kon­ser­v­a­tiv­en ‚Fun­da­men­tal­is­ten‘ ver­fol­gten in den darauf fol­gen­den Jahren eine Strate­gie des Rück­zugs. Sie ziehen sich aus vie­len Insti­tu­tio­nen zurück und bauen sich eine eigene Par­al­lel­welt auf.

Die bre­it­er abgestützte evan­ge­likale Bewe­gung, welche in den 40er Jahren Fahrt aufn­immt, ist zwar the­ol­o­gisch kon­ser­v­a­tiv wie die Fun­da­men­tal­is­ten, lehnt aber ihre Rück­zugs­men­tal­ität ab. Hier ori­en­tiert man sich eher an den Mod­ernisten und ver­sucht, mit der bre­it­en Gesellschaft in einen aktiv­en Dia­log zu treten, kon­struk­tive Zusam­me­nar­beit über die Denom­i­na­tion­s­gren­zen anzus­treben und mod­erne Mit­tel zur Ver­bre­itung des Evan­geli­ums einzuset­zen[13].

Beson­ders sicht­bar wird dies in den stark auf denom­i­na­tion­süber­greifende Allianzen auf­bauen­den Gros­se­van­ge­li­sa­tio­nen von ‘Super­star’ Bil­ly Gra­ham. Diese Allianzen fördern die christliche Ein­heit und ermöglichen dynamis­che Massen­events mit gross­er Wirkung. Auf der anderen Seite fördern sie aber auch das Arbeit­en mit dem ‘kle­in­sten gemein­samen Nen­ner’. Das Ver­mei­den oder Herun­ter­spie­len von poten­tiell kon­tro­ver­sen oder spal­tenden The­men ist ein inte­graler Bestandteil des Erfol­gsmod­ells ‘Bil­ly Gra­ham’. Anschlussfähig zu sein bedeutet nur zu oft, sich in ein­er vagen Mitte zu posi­tion­ieren und die heis­sen The­men zu mei­den.

Wenn nun die protes­tantis­che The­olo­gie in den 60er-Jahren einen mas­siv­en Lib­er­al­isierungs- und Säku­lar­isierungss­chub durch­macht, so hat dieser Schub Auswirkung auf die kon­sen­sori­en­tierten Evan­ge­likalen. Sie wollen auch ‘anschlussfähig’ sein. Wer das umfan­gre­iche Buch studiert, das im Nach­gang zum evan­ge­likalen Sym­po­sium von 1968 pub­liziert wird, wird merken, wie viel Raum das Gedankengut von lib­eralen The­olo­gen in der evan­ge­likalen Diskus­sion ein­nehmen durften.

So disku­tiert das Buch aus­giebig die Ideen von John A.T. Robin­son und Joseph Fletch­er, welche ich in meinem zweit­en Artikel als Ideenge­ber für die Abtrei­bungs­be­we­gung iden­ti­fiziert habe. Weit­ere pop­uläre, pro­gres­sive Fig­uren ihrer Zeit ver­voll­ständi­gen das Bild. So befasst man sich inten­siv mit den evo­lu­tionären Konzepten des Jesuit­en und Paläon­tolo­gen Pierre Teil­hard de Chardin. Dieser Katho­lik darf besprochen wer­den, denn er ist pro­gres­siv und ein Liebling der protes­tantis­che Avant-Garde jen­er Tage. Auch Joseph Fletch­er find­et Gefall­en an den Ideen von de Chardin. Dessen Prozess-The­olo­gie bietet willkommene Anknüp­fungspunk­te, um den Wert des Men­schen von sein­er Entwick­lung abhängig zu machen[14]. Bis heute berufen sich viele pro­gres­sive Leucht­fig­uren auf de Chardin, wie zum Beispiel der in poste­van­ge­likalen Kreisen beliebte Richard Rohr[15]. Möglicher­weise real­isieren sie nicht, dass de Chardin auch in den Nachkriegs­jahren noch ganz unver­froren Ideen von Eugenik und Rassen­hy­giene vertreten hat[16]. Diese waren ein inte­graler Bestandteil sein­er geistlichen Konzepte.

Nun ist es ja grund­sät­zlich zu begrüssen, dass sich die evan­ge­likalen The­olo­gen mit den pro­gres­siv­en The­olo­gien ihrer Zeit auseinan­der­set­zen. Und diese Auseinan­der­set­zung erfol­gte in einzel­nen Beiträ­gen dur­chaus auch kri­tisch. Ein Prob­lem entste­ht aber, wenn die disku­tierten Ideen den­noch in den Ergeb­nis­sen des Sym­po­siums mehr oder weniger unge­filtert und unkom­men­tiert auf­tauchen. Gegenüber dem Sta­tus des unge­bore­nen Lebens wird ganz klar Ambivalenz geschaf­fen. Es kommt auch zu ein­er Über­be­to­nung der Zufrieden­heit der Mut­ter gegenüber dem Leben­srecht des Kindes. Unter anderem kom­men die evan­ge­likalen The­olo­gen zum Schluss, dass der Fötus «allen­falls ein tat­säch­lich­es men­schlich­es Leben oder zumin­d­est ein poten­zielles und sich entwick­el­ndes men­schlich­es Leben» sei[17]. Hier hätte man drin­gend die Diag­nose von Chester­ton dazwis­chen­rufen dür­fen: Das Böse wird Ambi­gu­i­tät immer zu ihrem Vorteil ausnutzen!

Die Beto­nung der men­schlichen Frei­heit in moralis­chen Fra­gen stellt auch eine Anknüp­fung an den geisti­gen Trend der Zeit dar. The­ol­o­gisch gese­hen ori­en­tiert sich die Anknüp­fung an der Idee der ‘in Liebe gegrün­de­ten Frei­heit’, wie sie Bischoff John A. T. Robin­son pop­ulär gemacht hat. Bere­its 1965 hat­te der ober­ste Gericht­shof der USA im Entscheid Gris­wold v. Con­necti­cut, wo es um die Legal­isierung von Ver­hü­tungsmit­teln ging, mit dem Recht auf Pri­vat­sphäre argu­men­tiert. In Roe v. Wade wird diese Argu­men­ta­tion weit­erge­führt und auch auf Abtrei­bung aus­gedehnt. Das reimt sich mit dem Geist jen­er Zeit, welch­er auf Max­imierung men­schlich­er Frei­heit und Min­imierung moralis­ch­er Verpflich­tung aus­gerichtet ist. Auch die Evan­ge­likalen übernehmen diese Sichtweise: Die Abtrei­bungs­frage wird in den Ermessen­sraum des ‘mündi­gen Chris­ten’ ver­legt, weil man in der Heili­gen Schrift ange­blich ‘kein aus­drück­lich­es Ver­bot’ von Abtrei­bun­gen gefun­den habe.

3. Empfänglich für die Narrative der Zeit

Es ist offen­sichtlich, dass das säku­lare Nar­ra­tiv das Denken der evan­ge­likalen Gilde stark bee­in­flusst hat und The­men in den Hin­ter­grund gedrängt hat, welche die Bibel durchziehen und zum fes­ten Bestandteil der jüdisch-christlichen Über­liefer­ung gehören.

Eines der wichtig­sten Nar­ra­tive der 60er-Jahre war die Pop­u­la­tion-Bomb, also die Idee, dass das Bevölkerungswach­s­tums auss­er Kon­trolle ger­at­en sei. Der His­torik­er Dr. Allan Carl­son bestätigt in einem Inter­view den starken Ein­fluss, welchen die bewusst geschürte Angst vor ein­er weltweit­en Über­bevölkerung auch auf kirch­liche Ver­bände hat­te[18]. Es ist kein Zufall, dass das evan­ge­likale State­ment betont, dass Geburtenkon­trolle nicht nur das Bedürf­nis von Einzelper­so­n­en sei, son­dern wir müssten auch die Bedürfnisse von ‘Natio­nen und Völk­ern’ berück­sichti­gen. Dabei muss ich klarstellen: Abtrei­bung als ‘Dienst an der Gesellschaft’ ist ein äusserst gefährlich­es Nar­ra­tiv, welch­es als Druck­mit­tel aus­genutzt wer­den kann, um schwache Men­schen in ihren Entschei­dun­gen zu bee­in­flussen oder staatliche Mass­nah­men zu rechtfertigen.

In die gle­iche Kat­e­gorie gehört auch die The­ma­tisierung von Abtrei­bung als ein Men­schen­recht. Die 60er-Jahre sind eine Zeit der starken Bürg­er­rechts­be­we­gun­gen. Nie­mand will in der Men­schen­rechts-Debat­te auf der falschen Seite ste­hen! So wird die Kam­pagne für legale Abtrei­bung als Men­schen­recht für Frauen insze­niert. Sie sollen freien Zugang bekom­men zu dem, was ihnen bis­lang voren­thal­ten war. Aus dem Blick­feld ger­at­en dabei die Rechte des Kindes; man benutzt die ange­bliche Ambi­gu­i­tät betr­e­f­fend der Iden­tität des unge­bore­nen Kindes, um Gewis­sens-Spiel­raum zu schaf­fen und Abtrei­bung zu recht­fer­ti­gen. Diese Argu­men­ta­tion haben lei­der auch die Evan­ge­likalen beschrit­ten. Indi­vidu­elles Glück und gesellschaftliche Plan­barkeit rück­en auch bei ihnen in den Vorder­grund. Der Wert des men­schlichen Lebens muss hin­ten anstehen.

Das säku­lare Nar­ra­tiv der Zeit ist die Linse, mit der die evan­ge­likale Gilde sog­ar die Bibel inter­pretiert. Denn eigentlich ist Frucht­barkeit und Ver­mehrung in den Augen Gottes kein Prob­lem, son­dern ein geseg­neter Auf­trag. Chris­ten waren his­torisch gese­hen schon immer Lei­den­schaftlich für den Schutz des Lebens.

«Gott seg­nete sie und sprach: Seid frucht­bar und mehrt euch!» (1Mo 1:22), lesen wir am Anfang der Bibel. Der­selbe Auf­trag wird in 1.Mose 1:28 wieder­holt und erge­ht dort auch an Noah und seine Söhne (1Mo 9:1 und 1Mo 9:7). Dieser Auf­trag wird im weit­eren Ver­lauf der Bibel nir­gends auss­er Kraft geset­zt und nährt die pos­i­tive Sicht auf wer­den­des Leben und men­schliche Ver­mehrung. Kinder sind ein Segen, ein Geschenk des Her­rn (Ps 127:3). Sie sind bere­its im Mut­ter­leib Gottes gebildetes Wun­der­w­erk (Ps 139:13). Nach­wuchs zu bekom­men ist ‘das Glück auf unser­er Seite’ (Ps 127:5). Der Segen Isaaks an seinen Sohn Jakob ist ein Segen der Frucht­barkeit und Ver­mehrung (1Mo 28:3), welch­er Gott selb­st im Traum bestätigt (1Mo 28:14). Grosse Män­ner Gottes wie Sim­son, Jere­mia, Jesa­ja oder Johannes der Täufer sind ‘vom Mut­ter­leib an’ für ihre Dien­ste auser­wählt, sog­ar mit dem heili­gen Geist erfüllt (Richter 13:7 / Jer 1:5 / Jes 49:5 / Lk 1:15). Ehe­liche Treue ist ein Abbild von Gottes Treue und der richtige Raum, in den Kinder hineinge­boren wer­den sollen (Mal 2:10–16). Unge­borenes Leben wird voll und ganz als Leben wahrgenom­men und beschrieben (Lk 1:41–45). Und diese lebens­be­ja­hen­den Grun­daus­rich­tung der Bibel, welche auch unge­borenes Leben als kost­bar und gottgewirkt sieht, ste­ht unter dem Schutz des Gebotes: Du sollst nicht töten (2Mo20:13).

Evan­ge­likaler Glaube find­et weltweit grossen Zulauf. Er ist wohl so erfol­gre­ich, weil er im Ein­klang mit dem Trend zum ‘mod­er­nen Selb­st’ das Indi­vidu­um mit mass­geschnei­derten religiösen Inspi­ra­tio­nen und Erbau­ung bedi­ent. Der­selbe Glaube erlei­det aber Schiff­bruch, wo er nicht bere­it ist, das Wohlbefind­en und die Selb­stver­wirk­lichung dieses Indi­vidu­ums aus bib­lis­chen Grün­den in Frage zu stellen. Die evan­ge­likale ‘Kun­de­nori­en­tierung’ lei­det an der Ten­denz, das Sper­rige und Stören­dende aus mar­ket­ingtech­nis­chen Grün­den hin­ter dem Vorhang ver­schwinden zu lassen, auch wenn dieses zum zen­tralen Bestandteil des Ange­bots gehören würde. Hand aufs Herz: Sind wir als Leit­er in unser­er Zeit nicht der gle­ichen Ver­suchung ausgesetzt?

Eine Wende bahnt sich an.

Die Posi­tion­ierung der evan­ge­likalen Elite in der Frage der Abtrei­bung vor 50 Jahren zeigt auf schmerzhafte Weise, wie anfäl­lig sie war. Doch in den Jahren nach dem Entscheid Roe v. Wade tritt eine drama­tis­che Wende ein. Für diese Wende wer­den nicht jene Leit­er sor­gen, welche bis dahin die Diskus­sion in evan­ge­likalen Kreisen geleit­et haben, son­dern neue und bis dahin weit­ge­hend unbekan­nte Fig­uren, allen voran Harold O.J. Brown, C. Everett Koop und Fran­cis Scha­ef­fer. Ich nenne sie die ‘drei Mus­ketiere’ weil sie sich in die Schlacht wer­fen in ein­er Zeit, in der andere nicht bere­it sind, dies zu tun. Dass sich ihre Wege in den Jahren vor Roe v. Wade kreuzen, ist nach mein­er Ansicht eine göt­tliche Fügung.

Der Weg von Harold O.J. Brown kreuzt sich bere­its 1961 mit Fran­cis Scha­ef­fer, als er einen Besuch in l’Abri in den Schweiz­er Bergen macht, wo Scha­ef­fer damals eine christliche Kom­mu­nität auf­baut. Fast wäre es nie zu diesem Tre­f­fen gekom­men! Dass sich Brown und Scha­ef­fer ken­nen­ler­nen und tre­f­fen, geschieht nur, weil sich Brown’s Schwest­er Judy 2 Jahre davor in Genf am Ufer des Sees ver­läuft. Dort wird sie von Priscil­la Scha­ef­fer, der Tochter von Fran­cis, aufge­grif­f­en und nach L’Abri ein­ge­laden, wo sie mit dem christlichen Glauben in Berührung kommt[19]. Harold Brown, der zu dieser Zeit in Har­vard The­olo­gie studiert, kommt so zu sein­er Ein­ladung in die Schweiz. Scha­ef­fer Biograf Bar­ry Han­k­ins beschreibt, wie sich Browns Per­spek­tive durch diese Begeg­nung verän­derte[20]:

«Anfänglich begeg­nete Brown dem Lib­er­al­is­mus in Har­vard, indem er das, was er hörte, ein­fach ablehnte. Was Brown jedoch von Scha­ef­fer in L’Abri lernte, war, dass er sich mit der Kul­tur um ihn herum auseinan­der­set­zen musste. Es war schwieriger, das Chris­ten­tum in einzel­nen Punk­ten zu vertei­di­gen, als über den Glauben als ganzheitliche und kohärente Weltan­schau­ung zu sprechen. Als er nach Har­vard zurück­kehrte, begann er, sich mit der säku­laren, lib­eralen akademis­chen Kul­tur dort aktiv anzulegen…»

1964 erwidert Brown dann die Ein­ladung, indem er Fran­cis Scha­ef­fer aus den Schweiz­er Alpen für eine Vortagsserie nach Boston ein­lud. Dies war der Beginn von Scha­ef­fers Pop­u­lar­ität in den USA.

In einem ein­fachen Chalet in den Schweiz­er Bergen wer­den zukün­ftige Weltverän­der­er inspiri­ert: l’Abri. Pho­to: Google Street View

Ab 1973 legt Harold Brown durch seine Texte den Samen für eine evan­ge­likale Wende in der Hal­tung zu Abtrei­bung. Brown wird Jahre später auf den Unwillen der meis­ten Evan­ge­likalen hin­weisen, den dama­li­gen Gerichts­beschluss Roe v. Wade auch nur zu hin­ter­fra­gen[21]: «Die Amerikan­er scheinen den Ober­sten Gericht­shof als unfehlbar und unbe­sieg­bar zu betra­cht­en.». Doch für ihn ist der Wert des unge­bore­nen Lebens Teil sein­er ‘ganzheitlichen und kohärenten’ christlichen Weltan­schau­ung. Dafür ist Brown bere­it, in den Ring zu steigen.

Der Weg von C. Everett Koop kreuzt sich mit dem­jeni­gen von Fran­cis Scha­ef­fer auf genau­so wun­der­liche Weise im Jahre 1947. Fran­cis Scha­ef­fer befind­et sich mit sein­er Frau Edith kurz vor der Aus­reise Rich­tung Europa, das noch stark vom Krieg geze­ich­net ist. Dort wollen sie als Mis­sion­are wirken. Während sie tem­porär noch bei der Mut­ter von Fran­cis leben, muss Tochter Priscil­la wegen ein­er mys­ter­iösen Krankheit in das Spi­tal ein­geliefert wer­den. Die Ärzte sind rat­los bis ein junger Arzt zufäl­liger­weise dazustösst und eine kaum bekan­nte Krankheit diag­nos­tiziert, welche er zufäl­liger­weise ger­ade studiert hat­te: Mesen­teric Adeni­tis. Der junge Arzt ist nie­mand anderes als Koop. Koop erfährt dabei, dass die Eltern der Pati­entin bald als Mis­sion­ar­in nach Europa aus­reisen will. Die Ver­bun­den­heit ist augen­blick­lich, denn er selb­st ist erst wenige Wochen zuvor Christ gewor­den. Aus dem jun­gen Arzt wird ein­er der bekan­ntsten Kinderärzte der USA. Er möchte Leben ret­ten, nicht Leben ver­nicht­en. 30 Jahre nach dem ersten Tre­f­fen wird Koop wieder mit Scha­ef­fer vere­int sein im gemein­samen Kampf für das Recht auf Leben der Unge­bore­nen[22].

1980, nur sieben Jahre nach dem Entscheid des Ober­sten Gericht­shofes zugun­sten legaler Abtrei­bung, wird mit Ronald Rea­gan (1911–2004) ein Präsi­dent gewählt, welch­er sich hin­ter das Pro-Life-Anliegen stellt und einen der ‘drei Mus­ketiere’ zum Gesund­heitsmin­is­ter ernan­nt: den evan­ge­likalen Arzt und Pro-Life Aktivis­ten C. Everett Koop. Wie es dazu kommt, und wie die ambiva­lente Sicht der Evan­ge­likalen auf Abtrei­bung zu ein­er klaren Pro-Life Sicht wird, beschreibe ich im näch­sten und let­zten Artikel dieser Serie.

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Mein Gespräch zum The­ma mit Dr. Allan Carlson:

Die Serie im Überblick:
Abtrei­bung (1/5) – ein heiliges Werk?
Abtrei­bung (2/5) — eine Theologie
Abtrei­bung (3/5)– Predi­ger der Eugenik
Abtrei­bung 4/5 – Evan­ge­likale am Scheideweg
Abtrei­bung 5/5 – Wenn Umkehr Fortschritt bedeutet

Weit­ere Artikel im Zusammenhang:
DNA (3/10): Lei­den­schaftlich für den Schutz des Lebens
Chester­ton und das Wun­der von England.

Titel­bild: Pro-choice and anti-abor­tion demon­stra­tors out­side the Supreme Court in 1989, Wash­ing­ton DC, Cre­ative Commons


Fuss­noten:
[1] https://de.catholicnewsagency.com/story/die-kirche-und-der-skandal-des-sexuellen-missbrauchs-von-papst-benedikt-xvi-4498
[2] Chris­tian­i­ty Today, 4. März 1966, How to decide the Birth con­trol issue, eigene Über­set­zung
[3] Chris­tian­i­ty Today, 4. März 1966, How to decide the Birth con­trol issue, eigene Über­set­zung
[4] Vgl. Times Mag­a­zine, 07. April 1967, The Pill, eigene Übersetzung
[5] Vgl. Times Mag­a­zine, 07. April 1967, The Pill, eigene Übersetzung
[6]  Car­lyle S. Say­lor (ed.), Birth Con­trol and the Chris­t­ian, 1969
[7] Chris­tian­i­ty Today, 8. Novem­ber 1968, eigene Übersetzung
[8] Chris­tian­i­ty Today, 8. Novem­ber 1968
[9] Chris­tian­i­ty Today, 8. Novem­ber 1968, eigene Übersetzungen
[10] Chris­tian­i­ty Today, Mrz 1973, S39, zitiert aus Ran­dall Balmer, Bad Faith, 2021, S34, eigene Übersetzung
[11] Lawrence Lad­er, Abor­tion, 1966, S102
[12] Allan Carl­son, God­ly Seed, 2012, S132-133
[13] Der evan­ge­likale Grun­dreflex in den ersten Jahrzehn­ten der Bewe­gung war ten­den­ziell die ein­er Abgren­zung gegenüber den fun­da­men­tal­is­tis­chen Kreisen, aus denen die Grün­der­fig­uren der Evan­ge­likalen kamen. Lieber suchte man die Annäherung an weniger kon­ser­v­a­tive Bewe­gun­gen. So hat Bil­ly Gra­ham in den 50ern da und dort Fun­da­men­tal­is­ten eine Absage erteilt zugun­sten von anderen Kooperationen.
[14] Vgl. z.B. Joseph Fletch­er, The Ethics of Genet­ic Con­trol, 1974, S22
[15] Ver­gle­iche zum Beispiel: https://cac.org/evolving-in-love-2018–11-08/
[16] https://religiondispatches.org/pierre-teilhard-de-chardins-legacy-of-eugenics-and-racism-cant-be-ignored/
[17] Chris­tian­i­ty Today, Novem­ber 1968, eigene Übersetzung
[18] Schriftliche Kor­re­spon­denz zwis­chen kirch­lichen Funk­tionären und dem Hugh Moore Fund bestäti­gen diesen Befund. Vgl. Lawrence Lad­er, Breed­ing our­selves to death, 1971, S30; siehe auch unser Inter­view mit Allan Carl­son: https://youtu.be/81wzY_yTIpM?t=1756
[19] Bar­ry Han­k­ins, Fran­cis Scha­ef­fer and the Shap­ing of Evan­gel­i­cal Amer­i­ca, 2008, S64
[20] Bar­ry Han­k­ins, Fran­cis Scha­ef­fer and the Shap­ing of Evan­gel­i­cal Amer­i­ca, 2008, S64-65, eigene Übersetzung
[21] https://www.illinoisreview.com/illinoisreview/2007/04/mr_president_te.html
[22] Bar­ry Han­k­ins, Fran­cis Scha­ef­fer and the Shap­ing of Evan­gel­i­cal Amer­i­ca, 2008, S33

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